Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.1

- S.26

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Politik & Stadtverwaltung
DIE GRÜNEN

Daher „Keine Chance für Gewalt gegen Frauen“

G

ewalt gegen Frauen findet leider in allen
gesellschaftlichen Schichten, Altersgruppen und unabhängig von Religion oder
ethnischer Zugehörigkeit statt. Die Stadt
reagiert mit Maßnahmen wie etwa dem
Neubau des Frauenhauses oder dem Frauennachttaxi. Aber vor allem Prävention ist
wichtig und braucht politischen Willen. In
Innsbruck sichtbar zum Beispiel das Hissen der Fahne von “Terre des Femmes” am
25. November, Bewusstseinsbildung und
finanzielle Unterstützung von Frauenvereinen und -Netzwerken.

Zum dritten Mal ist das starke Innsbrucker
Frauennetzwerk auch heuer sechzehn Tage
lang mit einer Reihe von Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen aufgestanden. Für uns
Grüne ist jeder Tag des Jahres einer gegen Gewalt an Frauen und auch gegen all jene Politiker_innen, die abseits jeglicher Realität
Gewalt an bestimmten Ethnien und Religionsgruppen festmachen und sich so aus der
eigenen Verantwortung stehlen wollen.

Gemeinderätin
Marcela Duftner
marcela.duftner@gruene.at

SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt!

D

as Tiroler Gewaltschutzzentrum verzeichnet 460 Betretungsverbote für das
Jahr 2015 -dahinter stehen lange Leidenswege. Frauen scheuen sich oft Hilfe zu rufen,
wenn sie von Gewalt betroffen sind - speziell dann, wenn der Täter aus dem nahen Umfeld kommt.
In Tirol fehlen viele Plätze in Schutzeinrichtungen. Am Ausbau des Sexualstrafrechts
und Gewaltschutzes waren die SPÖ-Frauen
federführend beteiligt und seit Jahren drängen wir auf den Neu- und Ausbau des autonomen Frauenhauses. In dieser Frage scheint

sich nun endlich etwas zu bewegen. Frauen
müssen im Fall des Falles wissen, wohin sie
sich wenden können, um den Weg aus einer
belastenden Situation zu finden. Neben Polizei, Gewaltschutzzentren und Frauenhäusern ist die Frauenhelpline 0800 222 555
zu nennen, die rund um die Uhr erreichbar
ist, und eine App, die auf www.bmgf.gv.at/
home/femHelp_App heruntergeladen werden kann, die den raschen Direktkontakt zu
Hilfseinrichtungen über das Handy ermöglicht.

GRin Mag.a Selma Yildirim

LISTE RUDI FEDERSPIEL

Gewaltfreies Leben für alle

D

as Gewaltschutzzentrum dokumentierte 2015 in Tirol 1.051 Opfer von
häuslicher Gewalt und Stalking, davon
mehr als 86 % Frauen. 460 ausgesprochene Betretungsverbote zeigen, dass allzu oft
der vermeintlich sicherste Ort, das Zuhause, zum Hort der Gewalt wird. Dies ist besorgniserregend. Alle Menschen haben das
Recht auf ein gewaltfreies Leben, insbesondere jene, die sich nicht wehren können – Kinder sowie kranke, hochbetagte,
gebrechliche und behinderte Personen.
Auch das Thema „Gewalt gegen Frauen“

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INNSBRUCK INFORMIERT

muss entschlossen angegangen werden,
nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit
bestimmten Zuwanderergruppen, von denen maßgebliche Teile „Ehrenmorde“,
Zwangsbeschneidungen, MinderjährigenEhen, Säureattacken, das Nachschleifen
von Frauen während Autofahrten und ähnliche Verhaltensweisen kulturell und religiös rechtfertigen. So unterstützen wir auch
die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, denn Gewalt ist ein gesellschaftspolitisches Problem, das umfassend bekämpft werden muss.

Ihre
GR Andrea Dengg