Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1958

/ Nr.10

- S.3

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Nummer It)

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

plan Willen-West wurde genehmigt und gleichzeitig
der "Änderuugsplan Nr. 79/j außer Kraft gesetzt.
Ebenso nnirde der Anderlingsplau 79/ü> zum Teilbebauungsplan Willeil West für den Bereich des
Eckgrundstiickes Egger Lienz^Straße und ^"lndreas^
Hofer-Slraße lHotei „Veldideua") beschlösse!!.
Der Teilbebauungsplan Hötting-Ost wurde geändert, indem iül Bereich der (^rundpariell^ü ,"»7 und

Seite 3

,",9/l. K a t a s t r a l g e m e i ü d e p o l l i n g , die Fläche des B a u gebiets l a u t A n d e r > ! ! i g , " p l l l ü N r , l!i» !> u n i r u n d !!<< >„
nach ^Norden a u s g e i v c i l e l u"urde,
^lacl) der E r l e d i g u n g Kleinerer Ansuchen m n A u s nali»iegenelimig!>ng n^nl! ^ 7 ,, der I n n s l u iillci B a u o r d n u n g sowie uni V e r i i n q c i u n g der V o l g l i r l e n l i e f o
schloß die öffenlliche ^ i l ) i i , ! g , der eine turze r»erl r a l l ü l l n " folgte.
Pz.

Ehrcnta.q fui" Vizcbülgcrnlelstcr Otto
Zahlreiche Glückwünsche aus Stadt und Land empfing Vizebürgermeister Otto Gaiuper am 2ll. Septeullnr lil",8 anläszlich dcr Vollendung seineo l!5. LebensDie IVtusittapellc dcr städtischen sscuerwehr betundctc ihre Verehrung durch ein gelungenes Ständ-

chen, da5 sie dem Jubilar vor dem Rathaus am ilioraveud zuiu besten gab.
Bürgermeister Dr. lugger überbrachte die Wünsche
der Stadt Innsbruck. Die leitenden Beamten der
Stadt und die Personaluertretung waren ebenfalls
unter den Gratulanten.

Zum 100. Todestag Alois Negrellis
Von Dr. K a r l Schadelbauer
Zum lW. Todestag eines Maunes oon weltweiten!
Namen, der seine berufliche Tätigkeit in Innsbruck
begann und dieser Stadt zeitlebens zugetan blieb,
darf man wohl auch im „Amtsblatt" Sätze >des Gedenkens veröffentlichen. Am 1. Oktober 187,8 verschied zu Wien der erfolgreiche Vertehrstechniker und
Vorkämpfer für den Vau des Suezkanals Alois M a ria Vinzenz Vlegrelli, Ritter v. Moldelbe. I m Jahre
1799 zu Primiero in Welschtirol geboren, wurde er
bereits 18l!) Praktikant bei der Innsbrncker k. k. Vaudirektion und arbeitete 1838, während er in der
Schweiz verschiedene große Vauaufgaben durchführte,
ein ausführliches „Gutachten über den Zug einer
Eifenbahn von Innsbruck über Kufstein bis zur
königl. bairischen Grenze an der Otto-Kapelle bei
Kieferfelden" aus. I m „Innsbrucker Gcschichtsalmanach l!<18" war anläßlich des 99. Todestages ein
Prief Negrellis an seinen Freund I . Meyer in
Mi"chlau veröffentlicht worden, aus dem feine Anhänglichkeit und Treue zur Heimat deutlich zum Ausdruck kommt. Er schrieb u. a.: „Vorerst freuet es mich
unendlich, den herzhaften Vefchluß der Tiroler Stände
zu vernehmen, drei volle Millionen Gulden als Veitrag zur Verbesserung der Kommunicationen beitragen
zu wollen. Dann zolle ich meinen vollen Beifall den
schönen Bauten, welche den Glanz der Hanptstadt des
lieben treuen Ländchens zweifelsohne vermehren werden, da sie hauptsächlich aus Gefühlen der Menschlichkeit und der (Lmporhebung der Industrie hervorgehen. Mein einziger .^uinmer besteht dabei darin, daß
ich zu diesen schönen Zwecken des Vaterlandes nichts
beitragen kann und daß mein Schicksal mich nötigte,
das Wenige an Geist und Bildung, womit mich die
Natur und die Sorge meiner Eltern begabten, einem
mir fremden ^ande zu widmen. Daß es mit der Eiseubahn von Innsbruck nach Kufstcin Ernst wird, vernehme ich ebenfalls mit innigster Teilnahme, indem
die Lage hier zu sehr geeignet ist und die Gegend dem
I n n entlang fo reich an Naturprodukten und so bevölkert ist. daß ich an ihrem Gedeihen gar nicht zwei"
sein kann , . ." Wie wciters aus dem Vriefe hervorgeht, wollte Negletti ein schwieriges Vaustück sogar

selbst übernehmen! „Wenn es sich um die Üdernadme
der Schönberger Straße oder irgend einer anderen
großen Unternehmung handeln wird, rechne ich, teil
daran zu nehmen . . ."
Da man das Andenken eines be ruh inten Mannes
am besten ehrt, wenn man Unbekanntes aus seinem
Leben berichtet oder ihn gar selbst zu Worte kommen
läßt, fei auch hier ein bisher kaum bekanntes Schreiben Negrellis aus München an den 1. Magistratsrat
Georg Erler in Innsbruck"— den Namensgeber der
Erlerstraße — vom 20. Februar 18:l8 laus dem Besitze des Stadtarchivs) mitgeteilt! „Euer Wohlgeboren! Nach einer ziemlich raschen und wegen der
Kälte beschwerlichen Reise über Augsburg, Neuburg,
Eichstätt, Neumarkt und Nürnberg mit Fürth gelangte ich erst vorigen Freytng Hieher und ermangelte
nicht sowohl in hier als in Augsburg die Coripheen
der Eisenbahnen zu besuchen. Bei Herrn Erich und
u. Rudorfer ward ich durch einen Brief des Herrn
Meyer aus Mühlau vorgestellt und wurde sehr freundschaftlich empfangen. Die Stimmung, die ich ini
Publikum über die Eisenbahn nach Tyrol wahrnehme, ist sehr gut und auf folide Grundlagen des
Handels und Verkehrs basiert. Die Negierung hat hingegen bisher noch nichts ausgesprochen, nur vermeint man auf Nebenwegen, daß das Kriegsministerium aus militärisch-strategifcheu Nücksichten dieser
Eisenbahn entgegen ist. Doch getraut sich das M i n i sterium darüber nichts laut auszusprechen und Herr
Erich unterläßt nicht, die Sache am rechten Ort zu
betreiben, die sich überhaupt von selbst Bahn brechen
wird. Ich habe für zweckmäßig erachtet, Sie davon in
Kenntnis zu fetzen, damit Sie an der Tagesordnung
mit dem hiesigen Gang der Sache bleiben, und ergreife diesen Anlaß mich hochachtungsvoll zu empfehlen. Euer Wohlgeboren (?) ergebenster L. Negrelli —
München, den Ä). Feb. 18:i8.""
Abschließend sei noch aus dem Gutachten Negrellis
über den Bau eiuer Bahn durch das Unlerinntal vom
Jahre l8."l8 das 1. Kapitel ..Allgemeine Bemerkungen über das Gelände von Innsbruck bis Kufstein"
angeführt, das zeigen foil, wie angenehm lesbar und