Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.10

- S.60

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Innsbruck vor 100 Jahren
von Matthias Kapeller

Straßenbahn in der
Falkstraße im Saggen

03. Oktober 1916
Arme Leute. Am Sonntag früh hat auf
dem hiesigen Grünzeugmarkte eine
arme Frau ihren alten Kinderwagen
um 1 K 50 h zum Verkaufe angeboten,
damit sie für ihre Kinder Brot kaufen
konnte.

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)

02. Oktober 1916
Klagen über die Jugend. Frau E. M.
schreibt uns: Die Verwahrlosung und Verrohung der Jugend, die aus bekannten
Gründen zu viel Schulfreiheit genießt,
hat besonders in St. Nikolaus sehr unerfreuliche Fortschritte gemacht. Es ist bereits so weit gekommen, daß man diesen
Stadtteil nicht mehr ohne Belästigung
durchschreiten kann. Ganze Gruppen
solch ungezogener Schlingel mit Stöcken
und Steinen, Türkenkolben und anderem
bewaffnet, scheuen nicht davor zurück,
Erwachsene anzugehen. […] Sucht man
so einen kleinen Unhold zur Verantwortung zu ziehen, so entwischt er schnellfüßig in irgend ein Haustor.

05. Oktober 1916
Das Soldatenheim in der Richard-Wagnerstraße 4 wurde im September von
zusammen 1820 Mann besucht, an die
1775 Tee- und Brotgaben, 1167 Zigaretten und 257 Stück Briefpapier samt
Umschlägen wurden verteilt.b

06. Oktober 1916
Eine große Schweinezuchtanstalt. Das
k. u. k. Militärärar hat im Laufe dieses
Jahres in der Höttingerau auf dem dem
Jesuiten-Kollegium gehörigen Anwesen
eine große Schweinezuchtanstalt errichtet, die sich bis heute gut bewährt hat.

Gegenwärtig dürften sich mehr als 200
Stück Schweine dort befinden. Das reichliche Futter, das von den vielen Reservespitälern gesammelt wird, ermöglicht es
dem Militärärar umso leichter, derartige
Zuchtanstalten einzuführen.

07. Oktober 1916
„Heiße Maroni“. Unser Stadtbild hat
wieder seine typische Straßenfigur bekommen, die Maronibraterin, welche ihren Stand - wie alljährlich - am Stockereck in der Theresienstraße gestern zum
erstenmale aufgeschlagen hat und deren „heiße Maroni“ großen Zuspruch
bei jung und alt fanden; aber eines vermißten wir, die gebratenen Kartoffeln,
wie sie z. B. in Wien und auch in vielen
reichsdeutschen Städten in Tüten angeboten werden.

09. Oktober 1916

Schloss Weiherburg gegen Osten

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INNSBRUCK INFORMIERT

Gartenbauverein in Innsbruck. Durch
günstige Verbindungen ist die Obstvermittlungsstelle des Vereines in der
Lage, nicht bloß billiges, tadelloses
Obst sondern auch eine gröbere Partie
prächtiger Krautköpfe um sehr billigen
Preis den Vereinsmitgliedern zum Kaufe
anzubieten.