Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.10

- S.58

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Stadtgeschichte

Mitglieder der städtischen Sicherheitswache
halten in dunkler Uniform mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett Ehrenwache für den von
Nationalsozialisten ermordeten Polizeistabshauptmann Franz Hickl, Juli 1934.

Von der städtischen
Schutzmannschaft
zur Bundespolizeidirektion
von Dr.in Sabine Pitscheider (Wissenschaftsbüro Innsbruck e. V.)

B

is 1866 sorgte die staatlich organisierte und beaufsichtigte
k. k. Polizeidirektion mit Sitz in
der Altstadt für die Sicherheit in Inns-

Pflegefallwas nun?
( 0800 802 656

(kostenlos aus ganz Österreich)

www.elsner-pflege.at
58

INNSBRUCK INFORMIERT

bruck. Den Dienst auf der Straße versah
ein Militärpolizeiwachkorps von etwa
40 Mann. Ab April des Jahres 1866 übernahm die Stadtverwaltung alle polizeilichen Agenden im Stadtbereich.
Die uniformierte und bewaffnete städtische Sicherheitswache war für alles zuständig, was Sicherheit berührte. Ihre
Stärke – 1918 ca. 100 Mann – reichte aber
für Ausnahmesituationen nicht aus. Als
im November 1918 Soldaten ungeordnet
und ausgehungert von der Südfront Richtung Brenner und nach Innsbruck zogen,
befürchtete der damalige Bürgermeister
Wilhelm Greil Plünderungen und rief zur
Bildung einer Bürgerwehr. Der Tiroler Nationalrat (heute Landtag) schloss sich an
und rief männliche Bürger zur Volkswehr.

Ein breites Aufgabenfeld
Die Sicherheitswache kümmerte sich
um Verbrechen – Mord, Diebstahl, Gewaltdelikte –, das Schubwesen, Wirtschaftsdelikte, wie Preistreiberei und
Schmuggel, die Einhaltung der Sperrstunde, die politische Aufsicht über
Versammlungen und den Straßenverkehr. Es gab einen eigenen kriminalpolizeilichen Dienst, der die Fahndungsevidenz führte, Verdächtige einvernahm,
Fingerabdrücke sicherte und Polizeifotos schoss. Untergebracht war die Sicherheitswache im städtischen Haus
am Burggraben 3. Nach den unruhigen
Zeiten am Ende des Ersten Weltkriegs
stockte die Stadt die Wache auf. 1921
versahen 131 Mann ihren Dienst, wovon