Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1958

/ Nr.8

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Dio umgebaute Hungerburgbahn wird auch in Zukunft die größte Veförderungszahl behaupte!: können.
Das Pensionsinstitut der österreichischen Prioatbahnen, das den Verkehrsbetrieben bereits ein Darlehen
gewährt hatte, sprang dankenswerterweise mit einem
zweiten Darlehen für den verweigerten IH?-Kredit
ein, so daß die Umbauarbeiten nicht unterbrochen
werden mußten.
Am 13. September 1955 hat die entscheidende Vauverhandlung stattgefunden. Alle auftretenden Schwierigkeiten konnten überwunden werden. Dank des
Fleißes und des guten Zusammenwirkens aller Beteiligten wurde eine vorzügliche Arbeit geleistet. Die
den Firmen gestellte Aufgabe war, eine größere Zahl
von Fahrgästen als bisher bei Aufrechterhaltung der
Betriebssicherheit zu befördern. Dieses Ziel sollte
durch kürzere Fahrzeit und durch größere Fahrzeuge
erreicht werden. Die Fahrzeuge sollten nach dem
Wunsch des Aufsichtsrates möglichst viel Sicht nach
allen Seiten bieten. Wie Sie sich heute bei der Bergfahrt überzeugen konnten, wurde diese Aufgabe verwirklicht.
Bisher konnten 60 Personen in einem Fahrzeug befördert werden, in Zukunft werden es 100 Personen
sein. Früher wurden i n der Stunde zirka 330 Personen auf die Hungerburg gebracht, in Zukunft werden
es 1000 sein.
Die bisherige Geschwindigkeit von 1.8 Meter pro
Sekunde erforderte eine Fahrzeit von 11 Minuten.
Bei der jetzigen Geschwindigkeit von 4 Meter pro Sekunde wird die Strecke in 4 Minuten zurückgelegt
werden. Vorläufig läßt die Aufsichtsbehörde zum Einfahren jedoch nur eine Geschwindigkeit von 2.5 Meter
pro Sekunde zu.
Namens des Aufsichtsrates habe ich allen zu danken, die zum Zustandekommen dieses Merkes beigetragen haben. E i n Wermutstropfen fällt in die
Festesfreude. Herr Direktor W i l b e r g e r, dem ein
großes Verdienst an der Durchführung des Umbaues
der Hungerburgbahn zukommt und der sich bei der
Vauucrhandlung um die Überwindung der entstandenen Schwierigkeiten sehr bemüht hat, weilt nicht
mehr unter uns.
Ich danke insbesondere der Architektenfamilie Prachensty, die ein vorzügliches Werk geschaffen hat. Aus
den beifälligen Äußerungen bei der Besichtigung der
Bergstation konnte erkannt werden, daß die hier versammelten Gäste mit der architektonischen Gestaltung
außerordentlich zufrieden sind. Ich danke auch dem
für die Überwachung verantwortlichen Ziuilingenieur
Pendl, der seine Aufgabe voll und ganz erfüllt hat.
Ich danke besonders der Vauunternehmung Innerebner H Mayer. Der Seniorchef der Firma, Herr Oberbaurat Innerebncr, stand, wie ich bereits ausgeführt
habe, schon 1906 an der Wiege der Hungerburgbahn.
E i n gütiges Schicksal ließ ihn nach mehr als 50 Jahren nochmals am Umbau der Hungerburgbahn mitwirken. W i r beglückwünschen ihn zu seiner Gesundheit
und Schaffenskraft. Ich danke auch allen seinen I n genieuren. Angestellten und Arbeitern, die die ihnen
übertragenen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit
erledigt haben. Es war kein leichtes Beginnen. E i n
großer Teil der Bauarbeiten ist i n den Winter gefallen. Die Firma und ihre Mitarbeiter sind aber
aller Schwierigkeiten Herr geworden. E i n Beweis des

Nummer 8

Vertrauens zur Firma ist auch der Umstand, daß der
Aufsichtsrat einhellig beschlossen hat, die Bauarbeiten
ohne öffentliche Ausschreibung der Firma zu übertragen, die schon 1906 den Bau der Bahn durchführte.
Der Dank des Aufsichtsrates gilt auch der Firma
Wagner-Viro und ihren Mitarbeitern sowie der AEG
und allen Handwerkern, die tätigen Anteil am Umbau der Hungerburgbahn hatten. Ich möchte bei die
ser Gelegenheit aber vor allem auch den Angehörigen
der I V V herzlich danken, die in einem einmaligen
Einsatz viel zum Gelingen des Wertes beigetragen
haben, und ich hoffe, daß der Aufsichtsrat dieser Leistung auch durch eine materielle Zuwendung gedenkt.
Mein besonderer Dank gilt den beiden Vetriebsingenieuren, Herrn Direktor D i p l . - I n g . Müller und Herrn
Prokuristen D i p l . - I n g . Pinter, die sich stets als Motoren des Werkes Geltung verschafft haben, wenn
dies erforderlich war. Ich danke aber auch der Aufsichtsbehörde für die rasche Prüfung der Bahn und
dem Aufsichtsrat für die großzügige Bewilligung der
für den Umbau erforderlichen M i t t e l .
Eine Neihe von neuen großen Aufgaben steht den
Innsbrucker Verkehrsbetrieben bevor. Ein Problem ist
mit dem Umbau der Hungerburgbahn gelöst worden.
Andere sind noch zu bewältigen.Die neuen Eisenbahnund Straßenbahnbestimmungen machen die Erneuerung eines Teiles unserer Etraßenbahnfahrzeuge notwendig. Von der Größe dieser Aufgabe kann man sich
nur dann ein B i l d machen, wenn man weiß, daß ein
neuer moderner Großraumtriebwagen zirka 1.l> A l i !
lionen Schilling kosten wird. Dank der großzügigen
Hingabe eines Darlehens der Stadt Innsbruck zu
günstigen Bedingungen werden die Verkehrsbetriebe
im Herbst nächsten Jahres 6 neue Fahrzeuge in den
Dienst stellen können.
Darüber hinaus erwachsen den Verkehrsbetrieben
große Verpflichtungen im Süden unseres Gebietes.
Die Patscherkofelbahn soll von der heutigen Bergstation zur Kuppe ausgebaut werden. Daran sind
auch verschiedene andere Unternehmungen interessiert,
die ihren Betrieb auf den Gipfel des Palscherkofels
verlegt haben. I n diesem Zusammenhang muß auch
der Umbau der gesamten Patscherkofelbahn zur Sprache kommen, denn sie genügt den Erfordernissen der
heutigen Zeit nicht mehr. Die Bahn ist nicht in der
Lage, im Sommer und im Winter an schönen Tagen
den großen Andrang von Fahrgästen zu bewältigen.
Beide Projekte können aber nur dann verwirklicht
werden, wenn hiefür I " I ^ " - M i t t e l zur Verfügung gestellt werden.
Eine weitere große Aufgabe für die Verkehrsbetriebe besteht darin, daß eine Garage für die motorisierten Fahrzeuge erbaut werden muß. Heute steht ein
Teil der Autobusse bei Wind und Wetter im Freien,
Sie sehen, daß die Verkehrsbetriebe noch gemaltige
Aufgaben zu erfüllen haben und daß große finanzielle
Erfordernisse zu ihrer Verwirklichung notwendig sind.
Gleichzeitig bitte ich die Presse und die gesamte
Öffentlichkeit um Verständnis für alle Schmierigkei
ten, die bestehen und die nur gemeistert werden tön
nen, wenn die erforderlichen Geldmittel aufgebracht
werden. Dank dem einuerständlichen Zusammenwirken aller war es möglich, den Umbau der Hnngerbnrgbahn durchzuführen. Ich hoffe, daß diese Eintracht