Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.9

- S.61

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Auf solche Weise überwiesen, gestand
das diebische Dienstmädchen endlich
ihren Diebstahl ein.

18. September 1916
Das ganze Geläute für die Kriegsmetallsammlung. Heute begann man mit
der Abnahme der Glocken vom Turme
der evangelischen Christuskirche in
Innsbruck. Alle drei Glocken der Kirche
sind für die Kriegsmetallsammlung bestimmt, der Turm wird daher in Bälde
ohne Geläute sein.

Die evangelische Christuskirche im
Saggen, dessen Glocke der Kriegsmetallsammlung zum Opfer fiel.

21. September 1916
Abtrieb von der Alm. Gestern nachmittags wurde der Großteil des Viehbestandes von der Höttingeralpe abgetrieben.
Der rapide Witterungsumschlag machte
den weiteren Aufenthalt des Viehes auf
der Alpe unmöglich. Es hatte schon wiederholt geschneit, so dass das Vieh in
den Ställen eingestellt werden musste.
Der eigentliche Abfahrtstag von der Alpe
wäre der kommende Samstag gewesen.
Die Kriegszeit machte sich auch bei dieser Almabfahrt bemerkbar. Der althergebrachte Aufputz der Kühe hat heuer
gänzlich gefehlt; nur vereinzelte Kühe
trugen Glocken oder Schellen

22. September 1916
Eine Bitte um Sessel, Lehnstühle, Feldund Gartenstühle für die vielen Seuchenkranken richtet die Innsbrucker freiw.
Rettungsabteilung an Wohltäter. Es wird
um Bekanntgabe des Abholortes ersucht,
oder um Abgabe der Geschenke in der
Rettungsstation im zweiten Rathaushof.

25. September 1916
Ein prächtiger Herbsttag war uns
gestern beschieden, ein Sonntag von
besonderer Schönheit und herbstlicher
Pracht, wie wir sie nur selten genießen
können. Der Tag wurde auch zu Ausflügen in die Umgebung ausgenützt und in
Mengen durchstreifte alles, was Zeit und
Gelegenheit hatte, die Wälder, um noch
nach den übrig gebliebenen Pilzen zu

fahnden. Gegen Abend fegte ein scharfer,
kühler Nordwind ein, der zwar recht unangenehm ist, uns aber nach einer alten,
zuverlässigen Wetterregel Bürgschaft für
andauerndes gutes Wetter leistet.

28. September 1916
Zechprellerei. In einem hiesigen Gasthause hielt sich durch längere Zeit eine
junge Person auf, deren Mann angeblich
im Felde steht, und nach dort Quartier
und Verpflegung. Als ihre Schuldigkeit
ungefähr 70 Kronen betrug, verschwand
sie aus dem gastlichen Hause. Die dort
bedienstete Kellnerin, die für den Abgang des Geldes zu haften hatte, erstattete sofort die Anzeige. Der Polizei ist
es auch gelungen, diese Frauensperson
festzunehmen.

29. September 1916
Nächtliche Ruhestörung. Heute um 1 ¼
Uhr früh wurden am Burggraben einige
Handelsangestellte wegen grober Nachtruhestörung zur Ruhe ermahnt. Dies
blieb jedoch fruchtlos, indem sich einer
der Ruhestörer äußerte: „Wir haben Zeit
zum Sinden, das geht einen Wachmann
gar nichts an“ und weiter schrie. Da er
seinen Namen anzugeben sich weigerte, nahm der Wachmann seine Verhaftung vor und wollte ihn ins Wachzimmer
führen, wogegen er sich mit aller Gewalt
widersetzte. Ein anderer aus der Gesellschaft suchte den verhafteten Kollegen
dem Wachmanne zu entreißen. Nach
Eintreffen von zwei weiteren Wachleuten, konnten die Beanständeten in den
Arrest gebracht werden.

ER SUCHT SIE

ER, KNACKIGER TIROLER, VERLOCKEND FRISCH, TRADITIONSBEWUSST UND SCHON AUFGRUND SEINES VERFÜHRERISCHEN DUFTS ABSOLUT EINE SÜNDE WERT,
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