Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.9

- S.60

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Innsbruck vor 100 Jahren

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (2)

von Tamara Eberhart

Trotz Kriegsjahren wurde die Almabfahrt von der Höttingeralpe vorbereitet.

04. September 1916
Einschränkung des Fleisch- und Fettverbrauches und Verhinderung von
Preistreiberei in Gastwirtschaften. Von
zuständiger Stelle wird uns mitgeteilt: Es
wurde die Wahrnehmung gemacht, dass
Gastwirtschaften trotz der durch die Ministerialverordnung, betreffend die Einschränkung des Verbrauches von Fleisch
und Fett bedingten Ersparnissen bei
einzelnen zur Verabreichung gelangenden Gerichten die Preise derselben nicht
herabgesetzt haben, so werden z.B. auch
für jene Fleischportionen, welche infolge
der Bestimmung des § 7, Abs. 2, der erwähnten Verordnung eine wesentliche
Verkleinerung erfuhren, und für Kartoffel,
obwohl sie nicht mehr mit Fett zubereitet
werden dürfen, die alten Preise verlangt.
Dieses Verhalten beinhaltet entschieden

den Tatbestand der Preistreiberei. Die
Gastwirte haben daher die gegenwärtigen Preise für Speisen den geänderten
Verhältnissen anzupassen. Nach einer
Verordnung des Ministeriums wird gegen
Gastwirte, die ihre Preise den geänderten
Verhältnissen trotz dieser Aufforderung
nicht anpassen nachsichtslos die Strafanzeige wegen Preistreiberei erstattet
werden.

05. September 1916
Banknoten in der Luft. Ein geflügeltes
Wort sagt, während eines Krieges liege
das Geld auf der Straße, man müsse nur
verstehen, es zu finden. Ohne besondere Bemühungen gerieten gestern zwei
schulpflichtige Jungen in den Besitz eines
für sie nicht unbedeutenden Betrages. An
der Kreuzungsstelle Andreas-Hoferstra-

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INNSBRUCK INFORMIERT

ße-Fischergasse der Straßenbahn trug
der dem gestrigen heftigen Regenschauer vorangegangene Wind in einem kräftigen Stoße zwei Banknoten zu 20 und 10
Kronen daher; lustig tanzten sie eine zeitlang im Winde, dann erhaschten sie die
zwei Jungen. Es können wohl auch mehr
in der Luft „gelegen“ sein oder vielleicht
hat sie der Wind vom Boden aufgebracht.
Die beiden Buben waren jedenfalls sehr
erfreut über ihren Fund.

06. September 1916
Vom Innsbrucker Gemüsemarkte. Man
schreibt uns: Trotz des Verbotes, seine
grünen Maiskolben auf den Markt zu bringen, werden solche genug feilgeboten
und um den Preis von rund 20 Heller für
das Stück verkauft; sie finden natürlich
auch guten Absatz. Auch werden unreife
Haselnüsse mit noch ganz grünen Hüllen
zum Preise von 1 Krone 20 Heller für das
Kilogramm auf dem Markte verkauft.

15. September 1916
Trambahn-Zusammenstoß. Gestern
abends etwa um halb 6 Uhr erfolgte
bei der Haltestelle Hungerburgbahn ein
ziemlich kräftiger Zusammenstoß eines
Hallerzuges und eines elektrischen Wagens der Linie 2. Dieser letztere fuhr mit
Wucht auf den letzten Wagen des um
diese Zeit fälligen Hallerzuges auf. Die
Fahrgäste wurden ordentlich hin und
hergeworfen, sonst aber ist nichts weiter
passiert; nur der letzte Wagen des Hallerzuges erlitt Beschädigungen.

16. September 1916
Der verhängnisvolle Versatzschein. Ein
Dienstmädchen, das ihren Dienstgeber
bestohlen hatte, wurde über Anzeige von
der städt. Sicherheitswache verhaftet,
wegen Mangels an Beweisen musste es
aber wieder freigelassen werden. Bei
einer neuerlichen Durchsuchung der
Effekten dieses Dienstboten fand man
einen Versatzschein, der nachwies, dass
das Mädchen eine goldene Uhr um 20 K
in der städt. Leihanstalt versetzt hatte.