Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.1

- S.59

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1964 und 1976 wurden im Osten Innsbrucks
Olympische Dörfer errichtet: Die Hochhäuser
prägten und prägen das Stadtbild.

Wohl galt es, für ein ansprechendes Freizeitangebot zu sorgen.
Das Freizeitzentrum im Olympischen
Dorf war einerseits Treffpunkt für SportlerInnen und PressevertreterInnen, andererseits gab es hier ein umfangreiches
kulturelles Programm für die „Offiziellen“. Im Kinosaal liefen Abenteuerfilme, die großen Anklang fanden, sowie
Sport- und Kulturfilme, die wenig Interesse weckten.
Dazu kamen ein Automatenspiel- und
ein Fernsehsaal, in dem die Direktübertragungen liefen, sowie eine Diskothek,
die von 18:00 bis 23:00 Uhr die „heißeste Musik präsentierte“. An der Bar gab
es nur Alkoholfreies, was der Feierlaune keinen Abbruch tat: Rund 300 Leute
schwangen hier täglich das Tanzbein. Als
Höhepunkte des Kulturprogramms galten die Konzerte von Udo Jürgens und
der Band „Brasil Tropical“. 30.000 BesucherInnen verzeichnete das Freizeitzentrum in der 26-tägigen Öffnungszeit.
Für großes mediales Interesse sorgte der
offizielle Kosmetikdienst; er stellte ein
Novum im olympischen Geschehen dar.
Hier erhielten die Hostessen – zu denen

übrigens auch Silvia Sommerlath gehörte, die im selben Sommer Königin von
Schweden werden sollte – kosmetische
Schulung und es gab individuelle Betreuung für die SportlerInnen.
Diese reichte von Massage über den optimalen Kälte- und Sonnenschutz bis
hin zur Schönheitspflege vor den Feierlichkeiten. „Die Medaillengewinnerinnen
und -gewinner wurden vor ihrer großen

Ehrung mit dem Olympia-Make-up versehen. Selbst die härtesten Burschen
waren davon restlos begeistert“, heißt
es in diesem Zusammenhang im Abschlussbericht.
Nach dem Ende der Olympischen Winterspiele 1976, die mit rund 1,5 Millionen BesucherInnen und über 600 Millionen ZuschauerInnen einen neuen
Rekord darstellten, wurde das Olympische Dorf Heimat für wohnungssuchende InnsbruckerInnen. 642 Wohnungen
standen der Bevölkerung zur Verfügung,
eine neue Schule, eine Dreifach-Turnhalle sowie ein Schwimmbad samt Sauna.
Auch bei der Umsetzung der 1. Olympischen Jugendwinterspiele 2012 blieb
Innsbruck seinem Grundsatz treu. Alle
Anlagen wurden und werden genutzt.
Beim O-Dorf III in der Reichenau führte die Stadt – im Gegensatz zu den ersten beiden O-Dörfern – einen Architekturwettbewerb durch und errichtete eine
Anlage, die international große Beachtung fand. Es sei das größte PassivhausGeviert Europas, betonte Klaus Lugger,
Geschäftsführer des gemeinnützigen
Wohnbauträgers Neue Heimat Tirol,
anlässlich der Übergabe der ersten
Wohnungen an InnsbruckerInnen im
Februar 2012.

Im Mai 1973 begannen die Bauarbeiten zum O-Dorf II, das nach den Bewerben Wohnraum für die Innsbrucker
Bevölkerung bieten sollte.

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