Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.12

- S.61

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2015_Innsbruck_informiert_12
Ausgaben dieses Jahres – 2015
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
ihrer Kundschaften. Nur in den ersten
Morgenstunden bekam man das wichtigste aller Nahrungsmittel, Brot, das in diesen
Zeiten der Teuerung und der ständigen
Preistreiberei für Tausende von Menschen,
besonders für die Kinder, die Hauptmahlzeit des Tages war. Überall erhielt man die
gleiche Antwort: Kein Brot!

Die Mittwaldbahn – hier
bei der Fertigstellung
1912 – galt zu ihrer Zeit
als die modernste Eisenbahnstrecke der Monarchie und als Meisterwerk
der Ingenieurskunst.

15. Dezember 1915
Im Gedränge. Um Milch und Brot
herrscht nach wie vor große Nachfrage,
die in den stark bevölkerten Vororten zu
heftigen Drängereien führen, ganz besonders jetzt bei dem Brotmangel gibt
es oft wieder stürmische Szenen ähnlich jenen aus der Zeit, in welcher es
nach der langen Periode des magenverderbenden Türkenbrots wieder zum ersten Male Weißbrot gab. Diese Drängerei
wird aber von Spitzbuben – sie können
auch weiblichen Geschlechts sein – zu
Taschendiebstählen ausgenutzt, es wird
deshalb sehr nötig sein, das Geld gut zu
versorgen. In dem Milchgeschäft in der St
Nikolausgasse sind auf solche Weise drei
Frauen zu Schaden gekommen, weil ihnen allen dreien die Geldtäschchen gestohlen worden waren. In dem einen befanden sich mehr als 10 K, im anderen
8 K und im dritten ungefähr 4 K; eines
fand die Besitzerin nach dem Diebstahle
selbst entleert auf der Straße.

18. Dezember 1915
Mangel an Gesittung. Man schreibt uns:
Gingen da gestern zwei Fräulein an ei-

nem Amtsgebäude Innsbrucks vorüber,
da öffnete sich in einem der Stockwerke
ein Fenster und jemand spuckte auf den
vielbenützten Weg herab, wodurch der
Mantel des einen Fräuleins auf ekelerregende Weise beschmutzt wurde. Es kann
ein solches Vorgehen nur einem erklecklichen Mangel an Anstand entspringen.

23. Dezember 1915
Soldatenheim Richard Wagnerstraße. Die Weihnachtsfeier findet am Sonntag den 26. Dezember nachmittags statt.
Die Kranken und Verwundeten sollen mit
Punsch, verschiedenem Backwerk, Zigaretten usw. beteilt werden. Kurze Ansprachen und musikalische Einlagen sollen
die Zeit verkürzen. Das Soldatenheim ist
offen wie bisher von 1 bis 6 Uhr. – Allfällige besondere Gaben für die Christbescherung der Soldaten wollen gütigst im
Soldatenheim abgegeben werden.

27. Dezember 1915
Kindergarten Hötting. Die Vorstehung
des Kindergartens schreibt uns: Heute
Montag um 2 Uhr nachmittags im Kindergarten Hötting Aufmarsch, Exerzieren und
Kaiserhuldigung der kleinsten Schützenkompanie (Knaben von 4–5 Jahren), wozu
alle Wohltäter und Kinderfreunde und
Freundinnen herzlichst eingeladen sind.

30. Dezember 1915
Besichtigung der Gefangenenlager.
Jene dänisch-russische Kommission,
welche seit einiger Zeit schon die Lager
der Kriegsgefangenen in Österreich inspiziert, ist nun auch in Innsbruck eingetroffen und wird hier die Besichtigung der
Lager vornehmen. Die Kommission besteht aus einem dänischen Offizier und
zwei russischen Schwestern vom Roten
Kreuz. Die Kommission wird von zwei österreichischen Offizieren begleitet.

er Sucht Sie
Sie, orientaliSche Schönheit, Sinnlich, bitterSüSS und
faSzinierend in ihrer form, Sucht verführeriSchen ihn
zur vollen entfaltung deS exotiSchen kickS. bei ernSt
gemeintem intereSSe bitte melden.
kennwort: granatapfel

Wohl nicht jeder geliebte Hund fand Eingang in die
amtliche Hundestatistik …

INNSBRUCK INFORMIERT

61