Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.12

- S.20

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Lebensraum Innsbruck

Integratives Schulprojekt
stellt Vielfalt in den
Mittelpunkt

© FOTOWERK AICHNER

Die Tiroler Landeshauptstadt ist eine vielfältige Stadt – dies ist vor allem den
vielen BewohnerInnen zu verdanken. Ob aus anderen Landesteilen Tirols oder aus
anderen Staaten, viele verschiedene Menschen und damit auch Kulturen treffen
aufeinander. Die Stadt Innsbruck widmet sich dieser Entwicklung unter anderem
mit dem Integrationsprojekt „Wer bist du?“.

D

„Unsere Gesellschaft wird immer bunter. So leben in Innsbruck beispielswiese Bürgerinnen und Bürger aus über 100 Nationen und es
werden über 100 Sprachen gesprochen. In dieser Vielfalt liegen große
Chancen, aber auch Herausforderungen. Mit Projekten wie ,Wer bist
du?‘ werden diese Chancen erkannt und schon unsere jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger lernen, vorurteilsfrei aufeinander zuzugehen.“
Stadtrat Mag. Gerhard Fritz

ie beste Medizin gegen die Angst
vor dem Fremden ist die Begegnung. Getreu diesem Motto
agiert das fächerübergreifende Schulprojekt „Wer bist du?“, welches 2010 von
der Stadtbücherei Innsbruck in Kooperation mit der städtischen Integrationsstelle ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Projekts haben Klassen aller
Schultypen in regelmäßigen Abständen
Gelegenheit, sich in der Stadtbücherei
mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu unterhalten. Diese Begegnungen
sollen mögliche Vorurteile abbauen und
die SchülerInnen für gesellschaftliche
Vielfalt sensibilisieren.
Menschen mit Migrationshintergrund,
Menschen, die sogenannten Minderheiten angehören – sie alle erzählen Ju20

INNSBRUCK INFORMIERT

gendlichen von sich. Um sich auf die Gespräche vorbereiten zu können, erhalten
die SchülerInnen im Vorfeld Informationen über die Gäste und deren politisches Umfeld. Nicht nur ihre LehrerInnen, sondern auch MitarbeiterInnen der
Stadtbücherei und der Integrationsstelle stehen den Jugendlichen bei der Vorbereitung zur Seite.

Wann ist einE TirolerIn
einE TirolerIn?
Im Schuljahr 2014/2015 nahmen vier
Klassen an dem Projekt teil. Die Frage
„Wer bist du?“ zu stellen, heißt auch,
sich kritisch mit den Themen „Integration“, „Heimat“ und „Identität“ auseinanderzusetzen. Die jungen Menschen
werden etwa dazu angeregt, darüber

zu diskutieren „ab wann jemand integriert ist“, „ob auch eine Kopftuch tragende Frau integriert sein kann“ oder „wann
einE TirolerIn einE TirolerIn ist“.
Erfahrungen haben gezeigt, dass die
Geschichten der Gäste, die verschiedenen Formen religiöser Überzeugungen
und die sprachliche Vielfalt die Jugendlichen zum Nachdenken anregen. Nach
der Veranstaltung in der Stadtbücherei
bearbeiten die Klassen ihre Eindrücke
von den Begegnungen fächerübergreifend in Klassenprojekten.
„Wer bist du?“ hat sich aus der „Lebenden Menschenbibliothek“ entwickelt. Dieses von Emir Handzo initiierte
Projekt ist bereits im Rahmen der
„stadt_potenziale“ 2008 ausgezeichnet
worden.