Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.9

- S.58

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Stadtgeschichte

Eine Innsbrucker Grande Dame
feiert Geburtstag
Madame, gemeint ist die „neue“ Markthalle, wurde am 03. Oktober 1960 eröffnet und
feiert daher im kommenden Monat ihren 55. Geburtstag. Ihre ältere, neben ihr stehende Schwester ist fast doppelt so alt: die Großmarkthalle (die „alte“ Markhalle) wurde
am 11. Oktober 1914 ihrer Bestimmung übergeben, war daher 2014 beachtliche
100 Jahre alt. Gründe genug, um historisch auf den Innsbrucker Markt zu „gehen“.

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK

von Dr. Helmuth Oehler

Innsbrucker Markttag 1963: Links Marktstände vor dem heute nicht mehr bestehenden Gebäude der Felician Rauch’schen Druckerei, rechts ist die zwei Jahre
zuvor eröffnete „neue“ Markthalle erkennbar. – Anton Pohl (Wien 1898–1981 Innsbruck), 1963

Z

eitig in der Früh beginnt dort an
den Ständen das Fragen, Handeln
und wohl auch Feilschen, das Loben und Preisen der schönen War‘ oder
das Schimpfen, wenn die Frau Hinteregger
gestern an holzigen Kohlrabi derwischt
hat, wo sie doch scho zwanzig Jahr am
gleichen Stand einkaft“. (1943)

Auf’n Markt gehen
Natürlich gab es in Innsbruck schon vor
den beiden Hallen einen „mercatus“.
58

INNSBRUCK INFORMIERT

Der Montagsmarkt, an dem Viktualien,
also Lebensmittel, feilgeboten wurden,
fand am Platz vor dem heutigen Goldenen Dachl statt: 1460 hatte Sigmund der
Münzreiche der Stadt das Recht dazu
verliehen. Die Verkaufsstände waren unter den Lauben („Stadtgewölben“) aufgestellt und damit Händler und Ware vor
Wind und Wetter geschützt. 1765 wurde erstmals der Innrain zum Marktplatz
umfunktioniert: Der Markt stand nun bis
1960 „unter dem so lauschigen Halb-

dunkel, das die mächtigen Baumkronen
der Allee am Innrain über das allmorgendliche hausfrauengeschäftige Leben
und Treiben“ breiteten (1943).
Es hat sich „so manches enge Vertrauensverhältnis zwischen Markt- und Hausfrau
herausgeschält, und jede der alten Marktfrauen hat ihre Stammkunden, die sie besonders gut hält und für die sie manch
guats Stückl auf d’ Seiten legt“. (1943)