Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.6

- S.58

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2015_Innsbruck_informiert_06
Ausgaben dieses Jahres – 2015
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Stadtgeschichte

Tivoli! Say what?
Dr. Helmuth Oehler für das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck

Das Innsbrucker „Tivoli“ kann tatsächlich erstaunen, denn seine Vielfalt ist
groß: Am Ort der Olympiaden 1964 und 1976 war Sport seit den 1920er
Jahren ein wichtiges Thema. Aber auch Wohn-Architekturen des
20. und 21. Jahrhunderts prägen das Erscheinungsbild des Areals im
Stadtteil Pradl. Heute findet Wasser am Tivoli zum Löschen, aber auch
zum Schwimmen Verwendung.

I

n Innsbruck war 1975 manches noch
ein bisserl einfacher, so auch die Bedeutung des Bezeichnung Tivoli. Oder
doch nicht? „Ins Tivoli gehen“ meinte jedenfalls im Sommer 1975, dass man das
städtische Freischwimmbad in Pradl aufsuchte. Obwohl: Es gab dort auch das Fuß-

straße begrenzt wird. Denn das Gasthaus
gab dem Gebiet seinen Namen: Tivoli. Dieser verheißt seit alters her Unterhaltung
und Vergnügen – und wurde daher gerne
als Name für Sportanlagen und „Etablissements der Fröhlichkeit“ verwendet.
40 Jahre später, 2015, sind die Assoziati-

Heimat des Sportes: Blick auf das 1977 fertiggestellte Landessportcenter

ballstadion Tivoli. Aber: Wenn man dorthin wollte, formulierte man eher: „Ich geh‘
auf’n Fußballplatz.“ Dann wäre 1975 auch
noch möglich gewesen, dass damit das
nahe dem Sportplatz gelegene Gasthaus
Tivoli gemeint gewesen wäre.
Dieses (nicht mehr existierende) Wirtshaus
spielte im 20. Jahrhundert die Hauptrolle
auf dem Areal im Stadtteil Pradl, das heute in etwa von der Hauptfeuerwache, der
Sill, dem Paschbergweg und der Ressel58

INNSBRUCK INFORMIERT

onen mit dem Namen Tivoli in Innsbruck
wesentlich komplexer: Zusätzlich zu den
oben genannten Örtlichkeiten gibt es das
Wohnviertel Tivoli Neu, ein Tivoli office,
ein Jugendzentrum Tivoli und ein Restaurant am Tivoli sowie ein Seniorenwohnheim Tivoli.

Am Anfang war – das Gasthaus
Um 1900 errichteten Matthias und Fanny Stolz nördlich der Sillhöfe das Wirts-

haus Tivoli. Das Ehepaar besaß hier umfangreiche Gründe, von denen es 1904
einen großen Teil beim (Gasthaus) Tivoli an die Stadt Innsbruck verkaufte. 1925
stürzte der Tivoli-Gastwirt Matthias Stolz
in die Sill und ertrank. Seine Witwe führte den Gasthof weiter, er war bis in die
1970er Jahre in Betrieb.
1913 beschloss der Innsbrucker Gemeinderat auf dem von Matthias Stolz
erworbenen Grundstück die Anlage eines Sportplatzes. Erst 1925 konnte dieser „in moderner Ausgestaltung“ eröffnet
werden. Durch die räumliche Nähe zum
Gasthaus Tivoli kam es zur Übertragung
des Namens auf die Sportstätte.

Einblick in das zwischen 2005 und 2009
errichtete Wohnviertel Tivoli Neu.