Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.6

- S.20

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Lebensraum Innsbruck

Notunterkünfte
in Rekordzeit
Heim am Hofgarten als Anhaltestelle für
Flüchtlinge adaptiert

E

nde April fand eine kurzfristig einberufene Sitzung mit VertreterInnen der Stadt Innsbruck, der Polizei, der Austrian Real Estate (ARE) und
der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft
(IIG) statt, in der eine prekaristische Übernahme von Teilen des Heims am Hofgarten und deren Adaptierung zu einem
Übergangsquartier für Flüchtlinge beschlossen wurde. Ausschlaggebend dafür
war der akute Raumbedarf für die über
70 am Innsbrucker Hauptbahnhof aufgegriffenen Flüchtlinge Mitte April.
„Wir erleben zurzeit die größte humanitäre Flüchtlingskatastrophe seit dem
Zweiten Weltkrieg. Über 50 Millionen
Menschen sind weltweit auf der Flucht.
Tragische und menschenverachtende

IVB-Tickets für
AsylwerberInnen
Mit insgesamt 444 Monatstickets
für die Linien der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe (IVB) unterstützt
die Stadt Innsbruck AsylwerberInnen. Diese sollen die Möglichkeit
erhalten, aktiv am Innsbrucker
Stadtleben teilzunehmen. Dafür
muss erst einmal die Anfahrt zu
den verschiedensten Orten unternommen werden, die sich die
meisten AsylwerberInnen sonst
nicht leisten könnten. DH

20

INNSBRUCK INFORMIERT

Bei der Begehung in
der neu adaptierten
Anhaltestelle Heim am
Hofgarten (v. l.):
Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Landespolizeidirektor Helmut
Tomac, Amtsleiter für
Allgemeine Sicherheit
und Veranstaltungen
Elmar Rizzoli,
Bezirksrettungskommandant Christian
Schneider und Marius
Meisinger (Einsatz-,
Grenz- und Fremdenpolizeiliche Abteilung der
LPD Tirol)

Schicksale ereignen sich im Mittelmeer
und vor der Küste Italiens“, ist Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
von der aktuellen Lage betroffen: „Innsbruck liegt auf der Flüchtlingsroute in
den Norden. Wir können das Problem
nicht hier lösen, aber wir müssen vorbereitet sein, damit die Menschenwürde dieser Flüchtlinge geachtet wird und
unsere Bevölkerung sich auf eine geordnete und respektvolle Abwicklung dieser
Flüchtlings-Aufgriffe verlassen kann.“

Alle müssen an einem
Strang ziehen
Damit die erforderlichen Adaptierungen der Räumlichkeiten von Teilen des
Heims am Hofgarten in der Rekordzeit
von einer Woche ermöglicht werden
konnten, war eine intensive Zusammenarbeit zwischen der IIG und den Partnerfirmen nötig. „Durch fundiertes Fachwissen und Engagement aller Beteiligten war
es möglich, dass vorhandene Ressourcen
genutzt und die Kosten minimiert werden
konnten“, dankt Innsbrucks Stadtoberhaupt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Die entstandenen Kosten
für die Adaptierung der Räumlichkeiten
im Heim am Hofgarten in Höhe von rund
50.000 Euro werden zur Gänze von der
Stadt Innsbruck übernommen. Bezüglich der Kosten der laufenden Betreuung
der Einrichtung meint Oppitz-Plörer: „Ich
gehe davon aus, dass auch das Land Tirol
und der Bund sich ihrer Verantwortung

bewusst sind. Die Innsbrucker und Tiroler
Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass
die zuständigen Stellen vorausschauend
agieren und auch die Informations- und
Aufklärungsarbeit der Gebietskörperschaften stark verbessert wird“, argumentiert Oppitz-Plörer und bedankt sich bei
allen, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben.

Keine Entspannung der
Flüchtlingssituation in Sicht
Derzeit kommt es fast täglich zu Aufgriffen von Flüchtlingen. Insgesamt berichtet
die Landespolizeidirektion Tirol von über
1.200 Aufgriffen allein in Tirol, darunter
mehr als 220 Kinder und Jugendliche. In
diesem Fall wird Kontakt mit der Jugendwohlfahrt aufgenommen, die sich ihrer
annimmt. Je nach Möglichkeit der Rückübernahme werden die Flüchtlinge wenige bis maximal 48 Stunden angehalten
und in den neuen Notunterkünften im
Heim am Hofgarten untergebracht.
Landespolizeidirektor Mag. Helmut Tomac honoriert das rasche Engagement
der Stadt Innsbruck: „Was hier im Heim
am Hofgarten in kürzester Zeit geleistet
wurde, ist bemerkenswert und in keinster Weise selbstverständlich. Mit der nun