Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.10

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

jühruugeu der Liedertafel und des Akademischen Ge
sangsvereines, die auch in den folgenden Jahren nie
ans eine Mithilfe von Mililärtapellen vernichten, er
»eichen langsam ihre sriihere Dichte. Daß sich vor allein
die Deulschnieistertapelle großer Beliebtheit erfreute,
zeigt u, a. die Tatsache, daß sie ini Fasching 1882 „bei
den ineisten Kränzchen und Bällen die Bnllmusit de
sorgte und oft mehrere ödende sozusagen nich! llus
den Inslrnmeulen k a m , , / " , Ein^ Reueinsührung im
ler Rowacet, der sich bei oerschiedenen Gelegenheiten
als Pianist, (beiger nnd Cellist betätigte, bildeten die
von ihm und seinein Orchester veranstalteten Ein
soniekonzerte in» großen Redontensaal vom 2!,Ro
vcmber 1882 l,mit Werten von Mendelssohn, Volt
mann. Richard Wagner. Händel nnd Beethovens ach"
ter Sinfonie) und vom 18. Dezember demselben Jahren
(mit Werten von Richard Wagner, Johann Sebastian
Bach. Mosztowski und Beethovens zweiler Sinfonie),
""Auch Wendelin P o p e t z t y , der Kapellmeister
der Musikbanda des vom 25). September 188!i bis zum
Ni. September 188!) in Innsbruck garnisonierten Regiments Nr. ?!j, Herzog uon Württemberg, überraschte
mit einem Sinfoniekonzert des starkbesetzten Streichorchesters im großen Redontensaal am 18. Dezember
188N, in dem u. a. Beethovens dritte Leonoren-Ouuerture und Mendelssohns fünfte Sinfonie zur Wiedergabe gebracht worden sind. Weitere Sinfonietonzertc
dieser Regimentskapelle in Innsbruck sind nicht bekannt. Die sonstigen, auch von ihr geleisteten Beiträge
zur Musikpflege der leichteren Muse verteilen sich auf
Konzerte in geschlossenen Räumen und im Freien,
auf Wohltätigkeitsveranstaltnngen (darunter auch
ein Konzert zugunsten des Kapellmeister-Pensionsfonds), auf mehrfache Mitwirkungen bzw. auf die
Befolgung uon Tanzmusiken. Dasselbe gilt auch für
die Tätigkeit der nachfolgenden Musikkapellen der Regimenter Rr. 11, Georg Prinz von Sachsen (vom
17). September 188!) bis 1!). September 18!)!l in I n n s bruck), mit Kapellmeister Josef
Pitschmann
und Rr. 14, Großherzog von Hessen (ab September
18!):l). mit Kapellmeister Franz
R e z e k. Auf

Seite 3

mehrfache Anregungen hin, die im Gemeinderat behandelt und verwirklicht worden sind, wurde die M i l i lärtapelle des letzlgeimnnten Regiments im Jahre
>8!»2 mit der Ausführung von insgesamt dentonzerten betraut! diese sind fast ausschließlich im
»Großen Etadtsaal bei Restaurationsbelrieb in der
Zeil vom 158. M a i bis 21, September abgehalten
worden. Die übrigen Veranstnltungen dieser Regimenlstapelle beliesen sich im selben Jahr auf über
süuszig eigene Konzerte, bei zumniig M i ü m i lungen
nnd noch mehr Platzmusiten,
Die meisten der vorstehend angesührleii M i l i l ä r tapellmeister waren tomposilorisll, tätig. Biele von
ilinen brachten eigene Werte bei ihren Konzerten
anch in Innsbruck zur Aufführung, die zum Teil im
hiesigen Musitverlag Johann Groß erschienen sind.
Eine Einrichtung, die uon den meisten Regimentskapellen gepflegt worden ist. war der sogenannte
„musikalische Zapfenstreich". Hiebei spielte man vor
der Hofburg, uor den Wohnungen des Landestommandanten und des Brigadiers in der Regel ein
Musikstück" jene der Regimenter Maroicic nnd Erzherzog Rainer spielten auch vor der Wohnung des
Regimentsobersten ein und auf dein Bahnhofsplatz
mehrere Stücke. Gewisse durch den Garnisonswechsel
bedingte Veränderungen in der Ausführung eines folchen Zapfenstreiches fanden nicht immer die Zustimmung der Bevölkerung, und fchon gar nicht wollte sie
sich mit einem Zapfenstreich ohne Marschroute einverstanden erklären, wie dies beispielsweise im Jahr
1884 der Fall war. Als dem Ersuchen, „die in früheren Jahren geübte A r t der Ezetntierung des Zapfenstreiches wieder einzuführen", entsprochen wnrde nnd
dieser im M a i 1885) erstmals wieder durch mehrere
Straßen zog, wurde dies „vom Publikum wie ein
freudiges Ereignis begrüßt, denn in dichten Scharen
folgte die Bevölkerung der Musikkapelle. ..".
Die jeweils als Gäste in unferer Stadt konzertierenden Musikkapellen österreichischer Regimenter bzw.
ausländischer Militäreinheiten erscheinen in dieser
Abhandlung nicht mit berücksichtigt.

Aus dem Gemeinderat
Der Innsbrucker Kemeinderat trat an: :;. Ottober
im Adlersaal zu einer Geschäftssitzung zusammen.
Bgm. Dr. lugger gedachte eingangs der vor kurzem
verstorbenen Altbürgermeister-Stell Vertreter Franz
Koller und AKstadlral Josef Wilberger in tiefempfundenen Rachrnfen,
Die folgende Tagesoronuug umfaßte Anträge des
Stadtrates, des Finanz- und Bauausschusses.
Unter anderem wnrde beschlossen, Sportverbäüden
zur Anlegung von Tennisplätzen in der Reichenau
Grundstücke zur Verfügung zn stellen.
Zum Bau von Wohnungen an der Gemeinde^
grenze Innsbruck-Rum wurde der Tiroler Gemeinnützigen Wohnnugsbau und Siedlungs-Ges. m, b, H,
ein Darlehen gewährt.
Eine Reihe von Rachlragstrediten wurde bewilligte
8 1U0.0U0. - zum Ausbau des Gebäudes Innstraße !M
für Zwecke der Landesberufsschule für das Nahrungs-

mittelgewerbe, 8 25.0W.— für Vertehrseinrichtungen.
8 605x000.— für die Fertigstellung des Wohnhauses
Amraser Straße 120. 8 100.000.^ als Beitrag zum
^andesthenter. 8 100.000.— zur Förderung von Wohnungsbanten und 8 200.000.
siir die Instandhaltung von städtischen Wohngebäuden.
Dann genehmigte der Gemeinderal den Teilbebannngsplan N."l,, als Ergänznng des Bebauungsplanes Pradl-Amras Rr. ll."l und eine Verringerung
der Vorgartentiefe von 5> Meter auf 3 Meter für
die Gp. 8."l1. KG. Amras. Unter gleichzeitiger Außerlrajlsetzung des Bebauungsplanes Hötting-Weft vom
Jahre 1!!.!? wurde der Anderungsplan Nr. 23 a zum
Bebauungsplan Hölting-West beschlossen.
I n einer anschließenden vertraulichen Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit Grundstücksangelegenheiten und den Antauf von Aktien der Innsbrucker
Vertehrsbetriebe-AG.
Schi.