Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.10

- S.1

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der Landeshauptstadt Innsbruck
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Nummer 10

S ch r i s t l c i t n n g - R a t h a u s
3. S t o c k , Z i m m e r N r . 1 9 0
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Oktober 1957

20. Jahrgang

Militärmusik in Innsbruck
( V o m „ T y r o l e r F e l d - und Landregiment" bis zum Regiment „Großherzog von Hessen", 1893.)
Von Emil Verlanda
Die in den Jahren 1849 und 1850 mit ihren Musikkapellen nach Innsbruck beorderten Regimenter Nr, 8.
Erzherzog Ludwig, und Nr. 30, Nugent, werden im
November 1851 durch das Regiment Nr. 39. Dom
Miguel, abgelöst. Die Musikkapelle des ErzherzogLudwig-Regiments betätigte sich — als 60 Mann
starte Musikbanda — unter Josef S a l a b a in
verschiedenen Konzerten und wiederholt auch im
Theater" desgleichen jene des Regiments Dom M i guel uuter Anton R o s e n k r a n z . Beim großen
musikalischen Zapfenstreich oom 7. August 1850 ..produzierten die Banden von Kaiserjäger-. Nugentund Ludwiginfanterie uuter großem Zuströmen
des Publikums eine Reihe gewählter
Musikstücke", nahmen uuter anderem teil an der Abschiedsfeier für Exkaiser Ferdinand am 23. September desselben Jahres auf dem Nennplatz und wirkten bei der
Serenade vom lì. Ottober l850 für den hier anwesenden Monarchen. Kaiser Franz Josef I., mit. Die
Nachricht uon der Begleitung eines Solocellisten
durch die Regimentstapelle Dom Miguel läßt vermnten. daß diese auch in Streicherbesetzung sals Salon-, bzw. Konzerlorchester) aufgetreten ist.
I n einem Konzert ans dein Rennplatz am 30. August
1855 führte sich die Militärkapelle des kurze Zeit vorher nach Innsbruck transferierten Regiments Nr. 44,
Erzherzog Albrecht, „durch richtige Stimmung, zweckmäßige Verteilung der Holz- nnd Blechharmonie,
sowie durch höchst präzise Ausführung der schwierigsten Kompositionen" vorteilhaft ein, Bon I , K o s ecek geleitet, verabschiedete sich die gleichfalls mehrfach bei Konzerten und Serenaden mitwirkende Kapelle in einem Zapfenstreich am 3. A p r i l 1859 von der
Innsbrucker Bevölkerung, Über die Tätigkeit der noch
im selben Jahr hier nur kurz Aufenthalt nehmenden
Vataillonsmusit des Infanterieregiments Nr. l7.
Prinz Hoheulohe. liegen keine nennenswerten Nach
lichten vor.
Bon den in den Jahren I860 bis 1866 hier wirkenden drei Kaiserjäger-Balaillonsmusiteu war jene
des ersten lvom September 1860 bis zum März 186!

(Schluß)

in Innsbruck) u. a. auch in einer dem Statthalter
Erzherzog K a r l Ludwig dargebotenen großen Serenade und in mehreren Konzerten zu hören, jene des
siebenten Vaons (August 18(i1 bis zu dessen Auflösung im Herbst 1864) gab u. a. vielfach Platzkonzerte
auf dem Vergisel, und die im Anschlüsse daran vom
Oktober 1864 bis M a i 1866 nach Hieher befohlene
Kapelle des zweiten Vaons, welche einem zeitgenössischen Urteil nach „als eine der vorzüglichsten V a t a i l lonstapellen des Regiments genannt werden" durfte,
übernahm die fchon von der Kapelle des ErzherzogLudwig-Regiments ausgeführten Konzerte im Deutschen Kaffee (Museumstraße, heute Länderbank), veranstaltete Platzkonzerte vor dem Nationaltheater und
spielte verschiedentlich in Schankgärten und in der
sogenannten Schützenhalle. Noch ini Jahre 1864 stellte
ihr Kapellmeister E. I . H o f f in a n n aus ihren M i t gliedern ein Streichorchester zusammen und beschäftigte dieses bei den vornehmlich über die Wintermonate abgehaltenen Darbietungen im Deutschen
Kaffee. M i t 1. A p r i l 1868 sind bei sämtlichen Iägerbataillonen die Musikbanden aufgelöst worden, so
daß bis auf weiteres bei deu Einheiten des Kaiserjägerregiments keine Musikkapellen mehr bestanden.
Militärkapellmeister Michael Hübner, der „ i n der
Armee durch 38 Jahre gedient hatte" und zuletzt die
Kapelle des 7. Kaiserjägerbaons dirigierte, ist am
17. A p r i l 1864 in Innsbruck gestorben.
Neben den Kaiserjägern war von 186^ bis zum
Herbst 1866 auch das Regiment Nr. 11. Kronzprinz
Albert von Sachsen, in Innsbruck stationiert, llbev
besondere Mitwirkungen nnd Beranstaltnngen der
von K a r l K o m z a t sen, geleiteten Regimentslapelle ist wenig bekannt, (Größeren Kontakt mit der
Bevölkerung gewann die Kapelle des Negiments Erzherzog Rainer lin Innsbruck vom Herbst 1866 bis
13, J u l i 1871) unter Rudolf M e l u s i n. Auch
diese Kapelle trat gleich den ihr nachfolgenden in der
Doppelbesetznng als Harmonie-, bzw. Streichermusik
auf. Mehr als früher begegnen uns Ankündigungen
über eigene Konzertvernnstallungen. Die bereits be-