Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.3

- S.61

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werden. Das Pferd trug bei diesem Unfalle nur einige Hautabschürfungen davon.

11. März 1915
Nahrungsmittel für Innsbruck. Am
Innsbrucker Hauptbahnhofe sind gestern vier Waggon Bohnen und zwei Waggon mit Pflanzenfett angekommen. Diese Nahrungsmittel sind ausschließlich
für Innsbruck bestimmt.

12. März 1915
Maßregeln. Um Streit, Exzesse und andere für die Soldaten nachteilige Vorkommnisse möglichst zu verhüten, hat
die Innsbrucker Militärbehörde nun den
Soldaten den Besuch einiger nicht im
besten Rufe stehender Gaststätten verboten. Militärpatrouillen, welche abends
ständig die Straßen passieren, haben
diesem Verbote Nachdruck zu verleihen
und etwaige Zuwiderhandelnde gleich in
Empfang zu nehmen.

15. März 1915
Aus dem Zuge gestürzt. ist gestern
abends am hiesigen Hauptbahnhofe eine
50jährige wälsche Bäuerin namens Spagnoli; durch Aufstoßen eines Waggons verlor die auf der Plattform stehende Frau
den Halt und fiel zur Erde. Sie scheint einen Bruch im rechten Oberarm davongetragen zu haben.

18. März 1915
Ein Vogeljäger. In der Nähe des städt.
Friedhofes und in der Umgebung des Betriebsleitungsgebäudes der Karwendelbahn geht ein Mann auf die Vogeljagd
aus und schießt ungeniert auf die von
der strengen Winterszeit her noch mageren kleinen Tierchen, ja selbst in der
Nähe von Futterstellen für Vögel wagt er
zu jagen und zu schießen.

20. März 1915
Das alte Lied. Ein 15jähriger Junge ging
gestern nachmittag durch Pradl mit einer
Flobertpistole in der Rocktasche. Da er
mit dem Schießzeug in der Tasche spielte, ging der Schuß plötzlich los und die 6
Millimeterkugel fuhr dem Unvorsichtigen
in den Oberschenkel.

Das 1908–1911 errichtete Garnisonsspital (heute Conradkaserne/
Militärspital 2) an der Ecke Dr.-Glatz-Straße/Pacherstraße, 1915.

27. März 1915
Bissige. In der Museumstraße gerieten
gestern zwei Frauen in eine lebhafte Auseinandersetzung; die Heftigkeit war nicht
mehr steigerungsfähig, denn die jüngere biß der älteren, bald 60jährigen, in die
linke Hand. Die Polizei mußte einschreiten. Die Ursache zu dieser Szene bildete
– Eifersucht!

29. März 1915
Vom Soldatenheim. Das Soldatenheim
in den Stadtsaal-Restaurationslokalitäten weist einen sehr guten Besuch auf.
Es wurde am Eröffnungstage von 80, am
zweiten Tage von 90 und am dritten Tage
(Samstag) von 130 Soldaten besucht.
Gestern gaben die Damen 188 Tassen Tee
und 200 bis 300 Zigaretten aus. Die Soldaten beschäftigen sich mit Karten- und
anderen Spielen und sehr viel mit Lektüre von Zeitungen und Büchern.

Handaquarellierte Propaganda-Postkarte
„Abschied ins Feld“ aus dem Ersten Weltkrieg.

ER, JUNGER TIROLER, GESUND, PFLEGELEICHT, BESONDERS ZART, LEICHT BEKÖMMLICH UND DER PERFEKTE
BESCHÜTZER FÜR KALTE WINTERTAGE SUCHT HEISSE SIE
ZUM GÄNZLICHEN VERLUST INNERLICHER VERBITTERUNG
UND VOLLER ENTFALTUNG SEINER GEBALLTEN KRAFT.
KENNWORT: JUNGER TIROLER SPINAT

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