Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.2

- S.60

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2015_Innsbruck_informiert_02
Ausgaben dieses Jahres – 2015
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Stadtgeschichte
Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum

Innsbruck vor 100 Jahren
© STADTARCHIV/STADTMUSEUM (6)

von Lukas Morscher

Die Innsbrucker Dauerfrischbrotbäckerei des Josef
Schöpf in der Pradler Straße 53. Um 1905.

Die Restauration „Felsenkeller“ in Wilten um 1907.

03. Februar 1915
Ein Bedauernswerter. Beinahe erfroren
wäre am Montag unweit des „Felsenkeller“ ein 40jähriger, reisender Schneider.
Der Mann hatte keine Unterkunft und litt
an Anfällen, welche lange Bewußtlosigkeit zur Folge haben. Gegen 3 Uhr nachmittag fanden ihn zufällig Vorbeigehende auf, luden ihn auf einen Schlitten und
schafften den fortwährend von Krämpfen Gequälten unter Mithilfe eines Wachmannes und eines Diensthabenden der
Rettungsabteilung ins Krankenhaus.

nen, ohne zu bedenken, daß nicht nur
die Ruhe gestört wird, sondern daß dadurch kranke und nervöse Leute sehr
erschreckt werden können. In der Pradler- und der Amraserstraße haben kürzlich solche Nachtvögel fast sämtliche
Hausklingeln in Bewegung gesetzt und
sich dann, höhnisch lachend, verborgen.
Auch im Saggen ist so ein Kindskopf, der
um die zweite Morgenstunde herumklingelt. Für solche Leute wäre Volksjustiz das beste Mittel, diese „Witze“ auszutreiben.

04. Februar 1915

05. Februar 1915

Zerstreuung für unsere Verwundeten.
Die von Seite der Rettungsabteilung an
Innsbrucks gutherzige Bevölkerung ergangene Bitte um Musikinstrumente und
Noten hiezu hatte bisher einen erfreulichen Erfolg: 6 Zithern, 2 Geigen, 1 Pikkolo
nebst verschiedenen Noten.[…]

Auf Brotdiebstahl. Fast täglich, in verschiedenen Stadtteilen, wird Frühstücksbrot von den Wohnungstüren fortgestoh-

len, meist in der Zeit von 7 bis halb 8 Uhr
früh. Da diese Professionsdiebe an diesem Tage hier und morgen dort ihre unerwünschten Besuche abstatten, ist es
erschwert, die Diebe zu erwischen.

06. Februar 1915
Jung verdorben. Vor einiger Zeit wurde
in der Franziskanerkirche hier ein Opferstock, dessen Inhalt für das Waisenhaus
in der Museumstraße verwendet wird, von
einem ungefähr zehnjährigen Schulmädchen beraubt. Da das Mädchen häufig Naschereien in die Schule mitbrachte, wurde
die Lehrerin aufmerksam und diese fragte
die Schülerin aus. Das Mädchen gestand
nun ein, woher sie das Geld zum Kaufe
von Schleckereien nahm.

Alte Kindsköpfe

05. Februar 1915
Bubenstücke. Große, alte Kindsköpfe finden einen besonderen Genuß und
eine Befriedigung darin, wenn sie, spät
nachts von ihrer Zecherei heimkehrend,
Mitbürger aus dem Schlafe klingeln kön60

Schülerinnen der 5. Klasse der Volksschule Mariahilf
mit Lehrerin Zimmeter.
INNSBRUCK INFORMIERT