Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.9

- S.3

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9

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Verlaus der weileren Jahre erfolgte unter iliin der
Ausbau des Verkehrsamtes, dessen Leitnng er dann
vom 1. Jänner 1!>35 bis 31. Dezember 1!!l!» innehatte,
Wildner, ein M a n n mit bedeutenden Sprachtennl

Seite 3

!!!>ien. war wegen seinem alinniei! und noblen Venelimens vielen Innsbruckern und fremden ein a,uter
freund. Teil einigen Jahren war er Witwer. Seine
Gebeine ruhen im Slädl. ^^eslfricdhof. ^<. Eppacher

ill
(Vom „Tyroler ^ e l d - und i/andregiment^ bis .zum Regiment,,Orohherzog von Hessen ^, 1893.)
Von Emil Verlanda
M i t der Errichtung der stehenden Heere in Österreich wird auch der Militärmusit und ihrer Ausgestaltung erhöhte Ansmertsamteit geschenkt. Aus den
8 bis 10 Mitglieder starten „Haulboistenbanden" uud
den noch liegen Ende des 18. Jahrhunderts aus je
zwei Waldhörnern, Fagotten und Oboen bestehenden
„Feldmusiken" entwickeln sich bei gleichzeitiger Vermehrung und Veränderung des Instrumentariums
die späteren Regiments- und Bntaillonskapellen.
Die erste Erwähnung einer Regimenlsmnsit in zeitgenössischen Berichten bezieht sich auf die Musikkapelle
des „Tyroler Feld- und Landregiments Nr. 46" ( I n haber Graf Migazzi), welches ab 1786 als „ I n f a n terie-Regiment Nr. 46, Neugebauer" weiterbestehen
und bis znm Jahre 1803 in Friedenszeiten vornehmlich in Innsbruck und Nordtirol stationiert blieb. Die
Tatsache aber, daß daneben die Bezeichnung Feldmusik bis um die Wende zum 19. Jahrhundert sowohl
für die Musikkapelle dieses als auch fiir jene des
1791/92 in Innsbruck gelegenen Regiments Schröder
immer noch angewendet wurde, läßt eine begriffliche
Abgrenzung bzw. eine bestimmte Unterscheidung nicht
zu. Bis vor 1804 wird als Militärkapellmeister im
Regiment Neugebauer der später in Liechtenstein als
Hoftammermufiker lebende Anton R i c h t e r genannt, für das 1802 gegründete „Tiroler Jägerregiment (Nr. 64)" der Theater- ( M i t - ) Unternehmer und
Musikdirektor Vinzenz H e u b e r g e r als solcher bestellt. Diese und die Kapelle des von 1801 bis 1803
nach hier abkommandierten Regiments Nr. 41, Bender, produzierteil sich u. a. in besonderen Veranstaltungen — zum Teil auch in „doppelten Musikchören"
— vor hohen Persönlichkeiten und vor Gästen der
bis 1805 in Innsbruck residierenden Erzherzogin
M a r i a Elisabeth" sie stellten vielfach die Tafelmusiken
(in Berichten erwähnt unter „Mittagstafel bey dem
Schalle der Feldmusil". „Soupee unter militärischer
Musik".,.Hoftafel bep einer Harmoniemusit" etc.) und
Verstärkungen für das damals etwas über 20 M u siker starte Theaterorchester bei Opernauffiihrungen.
traten, insbesondere unter Heuberger, wiederholt in
Theatervorstellungen (Zwischenaktmusiken auf der
Bühne) auf und beteiligten sich öfters auch in Veranstaltungen des 1787 ins Leben gerufenen „hochadeligen Easino". Die Gepflogenheit, Militärkapellen fiir musikalische llnlerliallungen des 1806 nach
bayrische»! Mnster umgewandelten Kasinos anzufordern, wurde noch weiterhin beibehalten.
I n das Jahr 1813 fällt die Errichtung des „FennerIägerkorps". auf den Kl. Jänner 181«! die Anfstellung
des daraus hervorgegangenen „Tiroler Kaiserjäger"
regiments". Noch 1815 wurde der Oberleutnant im

Fenner-Jägerlorps und „vaterländische Eompositeur"
Johann Baptist G a n s bach e r beanftragt. eine
„Musitbauda" aufzustellen. M i t zirka 15 Musikern
und in der damals üblichen Besetzung (u. a. auch mit
einem Kontrafagott) paradierte sic erstmals mit dem
Jägerkorps vor Kaiser Franz l. i m Ottober 1815. Als
Kapelle des Kaiserjägerregiments wurde sie, ab 1816
von Kapellmeister P achi n g e r geleitet, „bald zu
einer vollständigen türkischen Musik" ausgebaut und
alls über 30 Mitglieder ergänzt. Hingegen oblag
Gänsbacher bis zu seiner Berufung zum Domkapellmeister zu St. Stephan/Wien i m Jahre 1824 die
Oberaufsicht über diese Kapelle, für die er auch
„mehreres geschrieben hatte". E i n weiteres Betätigungsfeld für Pachinger eröffnete sich durch die Gründung des Innsbrucker Musikveroins (1818)! ihm
wurde die Heranbildung des Vläsernachwuchses (der
sogenannten „Harmonieschüler") anvertraut und die
„Leitung der Separatproben der Harmonie" zu den
Vereinskonzerten übertragen. Noch 1824 wird dieser
in einem Verzeichnis der Lehrkräfte als Vereinslehrer für Oboe geführt. Sein Nachfolger als Regimentskapellmeister I . A m t h o r hingegen betätigte
sich in den Jahren 1830 bis 1832 wiederholt als Soloklarinettist in Musikuereinskonzeiten. „ Z u r Belohnung für seine Mitwirkung bey den Produktionen"
erhielt er 1831 die Ehrenmitgliedschaft des Vereins
zugesprochen.
Eine starke Bindung zum Musikverein bekundete
vor allem der Kapellmeister des vom Frühjahr 1831
bis M i t t e A p r i l 1845 in Innsbruck und Nordtirol
stationiert gewesenen Regiments „Großherzog Baden"! I g n a z H ü b n e r. 1842 vermerkte der M u sikverein u. a., „daß die Ausbildung, welche einzelne
Mitglieder der Kapelle unter der Leitung ihres einsichtsvollen Kapellmeisters Hr. Hübner erhalten, wesentlich zu einer guten Besetzung dl.r Blasinstrumente
lind daher zum Gelingen des Ganzen" beigetragen
hätte. So ist es zu erklären, das; sich der Abzug dieses
Regiments besonders nachteilig für die Konzerlpftege
der unmittelbar nachfolgenden Zeit auswirken mußte"
noch 1846 wird von „sehr mißlichen Ereignissen" gesprochen, die zum Teil durch den ..Verlust mehrerer
alisgezeichneter Orchestermitglieder" im ^lige dieser
Translolalion eingetreten sind. R^"ben anderem fand
diese Kapelle nahezu ausschließlich Verwendung bei
den größeren Bnllfesten und Nedouten, was wiederholt den Protest der einheimischen Z i v i l - und Vernfsmusiter ausgelöst hatte. Außerdem wirkte sie
vielfach »lit bei sogenannten Spi>labenden (Spieltasinos mit M u s i l j . die von der auch »lach 1815 weiterbestehenden Kasinogesellschaft, welcher damals un-