Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.12

- S.59

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Unbekannter Mann in Uniform. Vermutlich
handelt es sich dabei um einen Soldaten aus dem
amerikanischen Bürgerkrieg. Ferrotypie um
1860/65 mit Oxidationsspuren an den Seiten.
Original im Privatbesitz

en. Als Träger dienten schwarz lackierte
Eisenbleche. Ferrotypien konnten preiswert und schnell produziert werden und
waren lange Zeit eine der Attraktionen
auf Jahrmärkten. Sehr häufig stammten sie aus den USA, wo sie Tintypes
genannt wurden. Gegen Ende des 19.
Jahrhunderts ging der erste Fotoautomat für Ferrotypien in Betrieb, der das
aufgenommene Porträt in rund drei Minuten auswarf. Dieser Apparat gilt als
Vorläufer der heutigen Fotoautomaten.

Konkurrenzverfahren:
Die Talbotypie
Als Begründer der modernen Fotografie
gilt jedoch der Engländer William Henry Fox Talbot (1800–1877). Er arbeitete
zeitgleich mit Daguerre an einer Methode, Bilder sichtbar zu machen, allerdings
experimentierte er mit Papier, nicht mit
Metall. Talbots Entdeckung bestand
in der Beobachtung, dass eine kurze
Belichtungszeit ein unsichtbares Bild
erzeugt, das entwickelt werden kann.
Er entdeckte das Negativ. Nach Verbesserungen ließ er 1841 die Erfindung des
Negativ-Positiv-Verfahrens nicht unter
seinem Namen, sondern als „Kalytopie“
patentieren.

Unbekanntes Ehepaar im Atelier vor
einer gemalten Kulisse mit Eisenbahn
um 1860. Vermutlich stammt das
Blechbild aus den USA, wo diese als
Tintypes bezeichnet werden. Original
im Privatbesitz

Mit der Möglichkeit der
Reproduktion gerät ab 1860
Bewegung in die Bilder

und ersetzte das gemalte Miniaturbild früherer Jahre. Auf Wunsch konnte die Einfarbigkeit durch händisches
Nachkolorieren ausgeglichen werden,
dabei wurden auch kleinere Fehler retuschiert. Üblicherweise bewahrte man
Daguerreotypien in Bilderrahmen oder
eleganten Etuis auf, die häufig samtgefüttert und verziert waren. Es gab aber
auch billigere Ausführungen in Papiermaché mit geprägten Ornamenten oder
als Kunststoffetuis.
Obwohl die Daguerreotypie fein
strukturierte Bilder lieferte und äußerst
populär war, wurde sie bereits rund
fünfzehn Jahre nach ihrer Erfindung
zunehmend von anderen Aufnahmeverfahren verdrängt, denn die Nachteile
überwogen bei Weitem: Die komplizierte Herstellung, die empfindlichen Bilder
mussten stets sorgfältig geschützt im

Etui aufbewahrt werden und eine Vervielfältigung war nicht möglich.

Fotos auf Glas,
Leder und Leinen
Ab 1854 tritt ein weiteres Unikatverfahren basierend auf Kollodium (sirupartige
Lösung) auf: die Ambrotypie. Es handelt
sich dabei um zarte Glasnegative, die
mit schwarzem Papier oder Samt hinterlegt oder auf der Rückseite schwarz lackiert waren und somit positiv erscheinen. Etwa zur gleichen Zeit waren auch
schwarze Wachsleinwand oder Leder als
Trägermaterial in Verwendung, die Pannotypien. Dabei wurde meist direkt auf
die beschichtete Leinwand fotografiert.

Erste Fotoautomaten
Ebenfalls zu den Unikatverfahren zählen die 1856 aufkommenden Ferrotypi-

Erstmals war es möglich, beliebig viele Abzüge zu erzeugen. Diese Technik
führte zum Durchbruch der Fotografie und das Porträtfoto avancierte zum
Massenprodukt. Erst durch die Reproduzierbarkeit steigerte sich die Verbreitungsmöglichkeit und führte zur Demokratisierung der Fotografie. 

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