Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.11

- S.60

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Stadtgeschichte
Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum

Innsbruck vor 100 Jahren
von Ingrid Mohamed-Afrah

02. Dezember

weshalb sie verhaftet wurde, Die Person
verstand es, bei mehreren Parteien verschiedene Geldbeträge herauszulocken,
indem sie fälschlich angab, ihr Mann sei
im Felde und sie sei recht arm. Auf diese
Art ist es ihr auch gelungen, die gutmütigen Parteien irrezuführen.

Eine unangenehme Ueberraschung erlebte am Montag ein Staatsbeamter bei
der Assentierung. Als sich der Beamte
nach der ärztlichen Vorstellung ankleiden wollte, entdeckte er, daß ihm das
Hemd gestohlen worden war. Der Mann
mußte ohne Hemd nach Hause gehen.

15. Dezember

Weihnachtsspende der Schülerinnen
der städt. Mädchen-Bürgerschule für
das Hausregiment. Beim Stadtmagistrate als Ortsausschuß Innsbruck des Landes-Zentralkomitees für Kriegsfürsorge
ist eine Weihnachtsspende für das Hausregiment eingelaufen, welche besondere Erwähnung verdient. Die Schülerinnen
der städt. Mädchen-Bürgerschule haben
in ihren Klassen für die tapferen Soldaten des Hausregiments gesammelt und
ein glänzendes Ergebnis erzielt: So konnten sie 3466 Zigaretten, 25 Virginier, 25
Portorico, 12 Pakete Tabak, 246 Schachteln Zünder, ein Wolleibchen, eine Tafel
und sechs Stück Schokolade, Zuckerln
und außerdem noch einen Barbetrag von
177,39 Kronen auf den Weihnachtstisch
der Kaiserjäger legen.

11. Dezember
Mit Geld entwichen. Ein 12jähriger Knabe aus Innsbruck ist mit einem größeren
Geldbetrage, den er zur Bank tragen sollte, ausgekniffen. Zur Ermittlung des Jungen, die sowohl von den Eltern, wie auch
von der Eigentümerin des Geldes ehestens
gewünscht wird, diene seine Personsbeschreibung: blasses Gesicht mit Sommersprossen, kurze schwarze Hose, gute genagelte Schuhe, schwarze Strümpfe, ferner
trug er eine Pelerine sowie eine Wollhaube.
Mitteilungen über den Knaben sind an die
Polizei in Innsbruck oder an den Jugendfürsorgeverein in Innsbruck erbeten. Der Junge
kann möglicherweise auch, da er Geld besaß, Innsbruck verlassen haben.
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innsbruck informiert

© Stadtarchiv/Stadtmuseum (3)

07. Dezember

Zweifellos! Der junge Bauernbursche findet nicht nur
Gefallen an seinem neuen Hut mit Gemsbart.

Der häßliche Wind entführte gestern
beim Löwenhaus einem Bauernburschen
seinen neuen Plüschhut mit Gemsbart,
den er sich eben um teures Geld gekauft
hatte, weit hinein in die Fluten des Inns.
Eine 75 Jahre alte Witwe überraschte gestern nachmittags am Margarethenplatze ein heftiger Windstoß. Die gebrechliche Greisin fiel zu Boden und erlitt eine
schmerzhafte Prellung an der rechten
Hüfte; sie mußte im Rettungswagen in
ihre Wohnung gebracht werden.
Achtung auf die Medizinen! Eine Krankenschwester gab gestern nachts zwei

12. Dezember
Von der Straße. Zwei Militärpferde, lebhafte, prächtige Schimmel, scheuten
gestern mittags in der Viaduktgasse, weil
ihnen ein Bündel Heu von dem vollgeladenen Wagen, den sie zu ziehen hatten,
auf das Hinterteil gefallen war. Die Pferde waren nicht mehr zu halten, trotzdem
der militärische Lenker seine ganze Kraft
anwandte und er hielt sie noch, als er an
einen Baum gedruckt wurde. Zum Glück
drängten die Pferde aus der Straße hinaus, dann rannten sie gegen einen Baum
an, der aber dem Aufprall nicht standhalten konnte und oberhalb der Wurzel glatt
abbrach. Dieses Hindernis war auch die
Ursache, daß die Pferde nicht mehr weiterrennen konnten.

14. Dezember
Unehrliche Leute. Vor einiger Zeit verübte eine Frauensperson, die in Hötting wohnhaft ist, mehrere Betrügereien,

Schmerzerfüllt greift sich der tapfere Soldat an
die Stirn. Hoffentlich war der Transport nicht allzu
beschwerlich für den Verwundeten.