Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.6

- S.60

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60

S ta dtg e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 6/2014

A u s d e m S ta d ta r c h i v/ S ta d t m u s e u m

Innsbruck vor 100 Jahren

02 . J u n i 1 9 1 4

Sonnenkinderstation. Den vielen
Ansuchen um Aufnahme von Kindern
in die Grado-Kolonie kann nur zum Teil
entsprochen werden. Um nun noch einigen Kindern, außer denen, die nach
Grado bestimmt sind, Hilfe und Heilung
zu bringen, beschloß der Grado-KolonieAusschuß die Errichtung einer Sonnenkinderstation. Dieselbe kommt über 1000
Meter in die Gegend von Reit oder Hochzirl und bezweckt die nicht operative Behandlung und Heilung an chirurgischer
Tuberkulose kranker Kinder im Alter von
vier bis 14 Jahren unter besonderer Heranziehung der Sonnenbestrahlung.
Die Erfolge der Sonnenbehandlung
werden allgemein als sehr gute bezeichnet. Die geheilt Entlassenen sind von
ihrer Krankheit vollkommen befreit. –
[…] Der Grado-Kolonie-Ausschuß richtet nun an die geehrte Bevölkerung von
Innsbruck die Bitte, die Gründung der der
kranken Jugend gewidmeten Sonnenkinderstation durch Beiträge zu fördern und
nimmt solche der Kassier des KolonieAusschußes Bankier J. Molinari, Herzog
Friedrichstraße, dankend entgegen.
06. Juni 1914

Zum I. Mädchenschutztage in
Inns­bruck. Festrede des hochwst. Weihbischofs Msgr. Dr. Sigmund Waitz. […]
Mädchenschutz ist ein Doppelprogramm,
ein Schutz vor Gefahren und der Schutz
des katholischen Mädchenideals. […] Der
Mädchenschutz soll sich aber nicht bloß
mit den düsteren Seiten des Lebens befassen. Er muß sich auch die glanzvolle
Seite gegenüberstellen und den Schutz
der Ideale des katholischen Mädchens
angelegen sein lassen, die Frömmigkeit,
Sittlichkeit und Charitas, […].
Aufruf zur Ausschmückung der
Fenster und Balkone mit Blumen. Die
im Vorjahre von dem Gemeinderate
der Landeshauptstadt Innsbruck veranstaltete Preisausschreibung für die
geschmackvollste Ausschmückung der
Fenster, Balkone und Geschäftsportale
an den Häusern mit Blumen war vom
besten Erfolg begleitet. Der Gemein-

derat der Landeshauptstadt Innsbruck
ersucht nun abermals die Bewohner
Innsbrucks, die Fenster und Balkone ihrer Wohnungen und Geschäftslokalitäten während der schönen Jahreszeit zur
Verschönerung und Belebung des Stadtbildes zu schmücken und hat auch heuer
wieder beschlossen, besondere derartige
Leistungen durch Verleihung eines Diplomes, teilweise verbunden mit kleinen
Geldpreisen, auszuzeichnen. […] 
08. Juni 1914

Lebensrettung. Vorige Woche rettete
der Kutscher Serafin Menardi hier ein
Kind, welches bei den Sillhöfen in den
dortigen Bewässerungskanal fiel. Der
Knabe wurde seinen besorgten Eltern
übergeben.
10. Juni 1914

Beim Übersteigen über einen Eisenzaun in der Amraserstraße blieb
heute früh ein zwölfjähriger Junge mit
einem Fuße hängen und verspreizte in
den Stäben das linke Bein derart, daß er
sich dasselbe brach. Ein Vorbeigehender
befreite ihn aus der üblen Lage, die telephonisch gerufene Rettungsabteilung
schaffte ihn nach Hause.
18. Juni 1914

Augsburg und Innsbruck. Die freundschaftlichen Beziehungen, welche im Vorjahre durch die beiderseitigen Besuche
dieser Städte angeknüpft wurden, sollen
vertieft und inniger geknüpft werden.
Gelegenheit zur Erneuerung dieses Städtebundes, die die Förderung gemeinsamer
wirtschaftlicher Interessen zum Zwecke
und zur Grundlage hat, gibt der bevorstehende Besuch der Augsburger, welche am
Samstag abends hier eintreffen.
Es werden der Oberbürgermeister
Geheimer Hofrat Ritter von Wolfram,
verschiedene Mitglieder des Gemeindeund Magistratskollegiums sowie Vertreter der Handelskammer Augsburg,
Mitglieder des Fremdenverkehrsvereines Augsburg und zahlreiche Augsburger Bürger unsere Stadt besuchen. Die
städtische Verkehrs-Sektion hat bereits



vo n M ag . a A n n e l i e s e Au SS e r d o r f e r

ein Programm für den Aufenthalt der
Augsburger Gäste ausgearbeitet. Der
Gegenbesuch der Innsbrucker in Augsburg wurde für den 04. und 05. Juli in
Aussicht genommen.
23. Juni 1914

Diebischer Zimmerherr. Vergangene Woche wurde in der Neurautgasse
8 in das Schlafzimmer einer Partei von
einem ehemaligen Zimmerherrn eingebrochen und daraus eine Hundertkronen-Note entwendet.
23. Juni 1914

Das Schaukeln auf den Hinterbeinen
des Stuhles erforderte gestern wieder ein
Opfer. Ein 10jähriges Mädchen verlor dabei das Gleichgewicht und fiel rücklings
vom Sessel. Mit dem Hinterkopf schlug
es einen im Kasten steckenden Schlüssel
ab und verletzte sich am Kopfe.
24 . J u n i 1 9 1 4

Auf verbotenem Wege, einem schmalen Steige, wollten gestern nachmittags
am Bergisel drei Württemberger zum
Bahnkörper vor dem Tunnel absteigen. Einer derselben, namens Bernh. Schutz, glitt
auf einer Felsplatte aus und stürzte aus
gerin­
ger Höhe unweit des Bahnwärterhäuschens ab. Er blieb mit gebrochenem
linken Unterschenkel liegen.

Die – vermutlich vom „Kirchenbauverein
Mariabrunn“ herausgegebene – Karte
zeigt eine Außenansicht der relativ fertigen,
noch unverputzten Theresienkirche auf der
Hungerburg (erbaut 1931/32).