Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.6

- S.8

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2014_Innsbruck_informiert_06
Ausgaben dieses Jahres – 2014
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
lebensraum innsbruck

innsbruck informiert nr. 6/2014

Bergbahnstudie: Zukunftsperspektiven
für die Bergbahnen im Zentralraum Innsbruck
Die Endfassung der Innsbrucker Bergbahnstudie basiert auf einer umfassenden betriebswirtschaftlichen Analyse des
gegenwärtigen Ist-Zustandes der sechs eigenständigen Unternehmen Glungezerbahn, Patscherkofelbahnen, Muttereralm
Bergbahnen, Axamer Lizum, Bergbahnen Oberperfuss und Innsbrucker Nordkettenbahnen.

D

er von den Schweizer Seilbahnexperten grischconsulta ausgearbeitete Masterplan präsentiert auf Basis eines über einjährigen
umfangreichen Variantenstudiums und
detaillierter Expertisen zur Zukunft der
Bergbahnen, als auch zu den zwei möglichen Skigebietsverbindungen Muttereralm-Axamer Lizum (Kleine Verbindung) und Axamer Lizum-Schlick 2000
(Große Verbindung), drei mögliche Gesamtszenarien.
Die vom Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVBI)
beauftragte Studie „Investitionsstrategie und Masterplan Bergbahnen
Innsbruck“ von grischconsulta ist eine
umfassende und differenzierte Untersuchung unter touristischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, die
eine solide Grundlage geben soll, um die
Zukunft der Bergbahninfrastruktur im
Tiroler Zentralraum langfristig sicherzustellen.

Abkehr vom „Gießkannen­
prinzip“ und Feuerwehraktionen
beim Einsatz öffentlicher Mittel
„Wir wollen eindeutig weg vom Gießkannenprinzip und finanziellen Feuerwehraktionen“, stellt Dr. Karl Gostner,
Obmann des TVB Innsbruck und seine
Feriendörfer, klar. „Nur so sind künftig
sinnvolle, abgestimmte Förderungen
für nachhaltige und innovative Projekte möglich“, führt er aus. Die Angebote
rund um Innsbruck aufeinander abzustimmen, bedeute, die Gäste zu lenken.
Mit dem Fokus auf betriebswirtschaftliche Aspekte sollen die Verluste minimiert werden.
Für Innsbrucks Bürgermeisterin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer ist in diesem Zusammenhang klar: „Über eine
angebotsseitige Abstimmung kann der
Freizeitwert und das touristische Angebot der Destination Innsbruck mittelund langfristig gestärkt werden.“

© IKM

8

Roland Zegg
legte die Bergbahn­
studie vor.

Ein stadtnahes Großraum­
skigebiet könnte selbsttragend
betrieben werden
Die Stoßrichtung zukunftsfähiger Entwicklungen liegt aus touristischer und
betriebswirtschaftlicher Sicht für Studienautor Dr. Roland Zegg klar auf der
Hand: „Unter diesen Gesichtspunkten
führt im Sinne einer Fokussierung auf
die Stärkefelder (Familien, Könner,
Sommer, Winter etc.) auch mit einer offensiven Strategie kein Weg an der Sinnhaftigkeit eines Großraumskigebietes
vorbei.“ Offensive Lösungsvarianten
seien, so Zegg, touristisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll und produzieren
bei professioneller Führung und stimmigem Marketing positive Unternehmensergebnisse. „In diesem Sinn ist die
offensive Variante regionalwirtschaftlich eindeutig zu empfehlen.“

Leistungen der Bergbahnen
müssen wieder verkauft statt
halb verschenkt werden
In allen Varianten müssten künftig die
derzeit bestehenden Konkurrenzsituationen der drei Bergbahn-Gesellschaften
am Patscherkofel, in der Muttereralm
und in der Axamer Lizum zusammengeführt und im besten Fall aus einer Hand
gemanagt werden. Damit könnten be-

reits im laufenden Betrieb Kosten eingespart, aber auch Angebot, Marktpositionierung sowie Marketing abgestimmt
werden. Vorhandene Lifte und Pistenkapazitäten müssten in dieser Hinsicht
adaptiert und eindeutig auf spezifische
KundInnen- und NutzerInnenspezialisierungen differenziert ausgerichtet
werden. Dabei hätten neben den Winter- vor allem auch neue Sommerangebote und Ausflugserlebnisse am Berg
ein beträchtliches, noch nicht genutztes
Potenzial, zumal neben den rund 2 Mio.
Nächtigungen auch die rund 250.000
ständigen EinwohnerInnen und StudentInnen von Innsbruck und Umgebung potenzielle Gäste sind.
Durch den unternehmerischen Zusammenschluss der Bergbahnen (der
unter dem Arbeitstitel „Holding“ von
grischconsulta unter dem Blickwinkel
der Bestimmungen des Beihilfsrechtes
in drei möglichen Varianten skizziert
wird) würde der interne Konkurrenzund Preiskampf beendet werden, die
Bergbahnen könnten ihre Leistungen
wieder mit aktivem Marketing verkaufen, statt sie halb zu verschenken. Durch
den aktuell laufenden Ankauf der Patscherkofelbahn durch die Stadt Innsbruck wird diese Zusammenführung
wesentlich erleichtert.