Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.4

- S.2

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1957_Amtsblatt_04
Ausgaben dieses Jahres – 1957
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Hilfsdienste beim Verwundeten- und Krankentransport des M i l i t ä r s leisten. Die durch Einberufungen
reduzierte Mannschaft wurde durch freiwillige Helferaufgefüllt, und fo tonnten die riesigen Anforderungen, besonders des Krankentransportes von der Bahn
in «die Lazarette geleistet werden. Dadurch, daß die
Ärzte des Stadtphysikates, Dr. Franz H ö r t n a g l
und Dr. Viktor T s ch a m l e r, auch Ärzte der Freiwilligen Rettungsgesellschaft waren, konnten die Belange der Stadt auch immer gebührend berücksichtigt
werden. Der erste Weltkrieg verschlang die Geldreserven, welche sich die Freiwillige Rettung geschaffen
hatte, um ein eigenes Heim zu bauen, vollkommen.
Nach Kriegsende mußte von neuem zusammengespart
werden.
Ein wichtiger Abschnitt war die vollständige Lostrennung der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck aus der Verbindung mit der Feuerwehr am
15. August 1925. I n dieses Jahr fällt auch die beginnende Motorisierung der „Rettung". Ihre starke
Inanspruchnahme machte den Bau eines eigenen Rettungsheimes notwendig. Der finanzielle Grundstock
hiezu wurde durch die Ausgabe einer Effektenlotterie
gebildet, rveiters durch Geldaufnahme bei der Sparkasse und durch Garantien der Stadt. Das neue Rettungsheim wurde 1927 gebaut" im gleichen Jahre erhielt die F R G eine Kinokonzession. 19V wurde ein
zweites Miethaus gebaut und die Konzession für
Gast- und Schankgewerbe durch die Etadtgemeinde
hiefür erteilt, 19^4 erstand das neue, vergrößerte
Rettungsheimkino. Es war ausgesprochen ökonomisch
gedacht, als die öffentliche Hand so offensichtlich dazu
beitrug, daß die FRG geldbringende Wirtschaftsbetriebe erhielt. Ein karitatives Wert ist immer passiv,
und so auch die Rettung" die Wirtschaftsbetriebe drütken dieses Defizit und die begreiflichen Ansprüche an
die Gemeinde verschwinden, und so war es auch bei
der FRG.
Inzwischen war vom Stadtphnsikat Dr. Hans
S t e i d l in i>ie Reihen der FRG eingetreten. Jahre
später kam noch Dr. Leopold U n t e r r i c h t er von
der Stadt.qemeinde zur FRG. Um die Verbundenheit
zwischen der Stadtgemeinde und der FRG auszudrücken, wurde es ein ungeschriebener Brauch, daß der
jeweilige Stadtphysidus auch Ehefarzt der Rettung
wurde.

Nummer 4

Die politische Umwälzung des Jahres 19:ltt tam.
Am 2l. August 19:!tt wurde die Freiwillige Rellnngsgesellschasl als eingelrageuer Verein ausgelöst und
vom Deutschen Roten Kreuz als DRK-Ortsstelle
Innsbruck übernommen. Die Liegenschaften wurden
nach tz itt der alten Satzungen der Stadt Innsbrnck
zu treuen Händen übergeben.
Der zweite Weltkrieg brachte neuerlich eine jchwerste Bewährungsprobe für die nunmehrige DRKOrtsstelle, welche größtenteils von den gleichen Man
nern mit der gleichen Selbstlosigkeit geführt wurde.
Die vielen Einberufungen dezimierten die Mannschaft, worauf einsatzbereite Frauen eintraten. Es
mußte nicht nur der normale Dienst, sondern auch
derjenige für das M i l i t ä r , Transporte, Bahnhofbetreuung usw. geleistet und später mußten Flüchtlinge
betreut werden" auch bildeten die alten freiwilligen
Rettungsmänner die Stammannschaft für die Sanität des Luftschutzes, Helfer und Helferinnen baben
sich bestens bewährt.
Räch Ende des Krieges harrten wieder neue Anfgaben. Das Deutsche Rote Kreuz war zusammengebrochen, die alte Rettung mußte neu erstehen. Am
25. Jänner 1947 wurde die Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck nach dem Vereinsreorganisationsgesetz neu geschaffen. Um diesen Wiederaufbau
hat sich Komm.-Rat Josef D i n k h a u s e r besondere
Verdienste erworben. Die Aufschriften waren wieder
gewechselt worden, und die gleichen Leute gingen mit
der gleichen selbstlosen Begeisterung an den harten
Wiederaufbau heran. Das Material hatte der Krieg
verschlungen, das Geld war knapp, besonders da die
Vesatzungsmächte bis Ende 191>."i das Lichtspielhaus
beschlagnahmt hielten.
Heute steht die „Rettung Innsbruck" wieder voll
ausgerüstet da. Sie und ihre Leistungen sind nicht
mehr aus dem Getriebe der Stadt wegzudenken (W">tt
Krankentransporte und l7)."i:; Unfallsfahrten l95ti
nur für die Stadt allein). Sie ist auch für die Katastrophenfälle voll gerüstet.
50 Jahre hat die Freiwillige Rettuugsgesellschaft
für uns gewirkt. Gegründet von Bürgern der Stadt
für ihre Mitbürger. Sie ist für jeden von uns da zu
jeder Stunde, wenn einmal dio Rot an uns herantritt.
Dr. Leopold Unterrichte!"

Univ.-Prof. Dr. Theodor Rittler 27.Träger des Ehrenringes der ^tadt Innsbruck
Anläßlich der am ü. A p r i l I".»5,7 im Meinen Ttadtsaal stattgesnndenen liberreichnnss des
goldenen Ehrcnrinaes der Stadt Innsbruck an Uniu.-Prof. D r . D r . h. c. T h e o d o r M i t t l e r hielt Bürgermeister Dr. Ali,"is ^ u f M r in Anwesenheit einer illustren ^estversammluna,

nachstehende Ansprache:
Zum Zweiten Male wird mir die Auszeichnung zuteil, den Ehrenring der Stadt Innsbruck in festlicher
Stunde überreichen zu dürfen.
War es am 20. Dezember des Vorjahres Professor
Thomas Riß, aus dessen Meisterhand viele huudert
Werke hervorgingen, Thomas Riß, der mit seiner
Kunst den Rainen Tirols und seiner Hauptstadt
ehrenvoll in alle Welt trug, so haben wir heute die
Ehre, einen M a n n in unserer M i t t e zu wissen, einen

Gelehrten der Rechtswissenschaft, dessen W i r t e » und
Lehren insbesondere auf dem Gebiete des Slrasrechles nnd des Strafprozeßrechtes seil langein in E u r o p a
führend ist lind der sich
so unser allei" aufrichtiger
Wunsch
dieser führenden Position noli, lange
Jahre in gleich ungebrochener Schafsenstras! eisreuen
möge,
?>n gerechter W ü r d i g u n g der Tatsache, daß beule
überall, ivo der Raine R i l l t e t genannl w i r d , auch