Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.11

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

Alls dem Gemeinderat
A m 18. Oktober dieses Jahres trat dor Gemeinderat Zu einer öffentlichen Sitzung im Stadtsaalgebäude
zusammen.
Vor der Behandlung der Tagesordnung gedachte
Bürgermeister Dr. Greiter des kürzlich verstorbenen
Branddirektors der Freiwilligen Feuerwehren von
Innsbruck Josef Sailer und sprach Gemeinderat K a r l
Weber zum Ableben seiner Tochter das Beileid aus.
Die Gemeinderäte Peter Primus und M a r i a Kaiser
beglückwünschte er zu ihren Geburtstagen.
E i n Schreiben des Landeshauptmannes von T i r o l ,
i n welchem dieser für die Spende von 100.000 Schilling dankte, die die Stadt für die Hochwasserschäden
im Zillertal gegeben hatte, und ein Dankschreiben des
Pfarrkirchenbeirates Wilten-West, der von der Stadt
einen Veitrag von 30.000 Schilling für den dortigen
Kirchenbau erhalten hatte, wurden zur Kenntnis genommen.
Auf Ansuchen der Wohnungseigentumsgemeinschaft
städtischer Bediensteter wurde für ein bei der Sparkasse der Stadt Innsbruck aufzunehmendes Zusatzdarlehen von 400.000 Schilling, welche Summe für
den Ausbau der Geschäftsräume des Hauses Amraser
Straße 23 dienen soll, die Übernahme der Haftung

beschlossen.
Für die im B a u befindlichen Wohnblöcke in der
Reichenau werden bei der Sparkasse der Stadt I n n s bruck und beim Landeswohnbaufonds Darlehen von
insgesamt 11,962.000 Schilling aufgenommen.

Es wurde beschlossen, mit Wirkung vom 1. Februar
1956 die Bezüge der städtischen Bediensteten nach dem
sonst für Vundesbeamte geltenden Gehallsgesetz 1956
zu regeln.
I n der Verleihung der Kunstförderungspreise der
Stadt Innsbruck t r i t t eine Änderung ein. Demnach
wird jede Sparte (Dichtung, Musik und bildende
Kunst) alle drei Jahre nur einmal, jedoch mil allen
Zweigen ausgeschrieben. Der jeweilige Einreichungstermin wird mit 31. Dezember festgesetzt. Die eingereichten Werke müssen aus den letzten fünf Jahren
stammen, von einem Preisgericht einmal abgelehnte
Werke sind von einer neuerlichen Einreichung ausgeschlossen.
Für das Tiroler Landesschießen 1957 wurde eine
Subvention von 15.000 Schilling bewilligt.
Die Schneebeschaffung für das Skispringen 1956
am Vergisel machte die Genehmigung eines Nachtragskredites von 41.000 Schilling notwendig.
Auf Antrag des Vauausschusses wurde einer Änderung des Bebauungsplanes Arzl im Naume östlich
der Obuskehre zugestimmt und der Teilbebauungsplan für das Gebiet Adamgasse - Salurner Straße
genehmigt.
Anschließend fand eine vertrauliche Sitzung statt,
in welcher Grundftücksangelegenheiten behandelt wurden.

Stadtrat Nationalrat Franz Stoll zum Gedenken
Infolge eines erneuten Herzanfalles verschied i n
Innsbruck ein M a n n , der seit vielen Jahren als eme
Zierde des Handwerksstandes und der Wirtschaft i n
Stadt und Land gegolten und in beiden Richtungen
noch eine vielversprechende Zukunft vor sich hatte.
M i t Franz Stoll schied aus dem öffentlichen Leben
der Landeshauptstadt eine allseits geachtete Persönlichkeit, welche der Tatkraft und Energie wegen,
die er den zahlreich übernommenen Obliegenheiten
i n reichem Maße zur Verfügung gestellt hatte, nicht
leicht ersetzbar erscheint. Von der Ö V P am 14. November 1953 i n den Innsbrucker Gemeinderat gewählt, war Franz S t o l l seit jenem Zeitpunkt Mitglied
des Stadtrates, des Vauausschusses und Finanzkontrollausschusses sowie Ersatzmitglied des Verkehrsausschusses, wo er allseits die Interessen der heimischen
Wirtschaft vertreten hat. Der am 3. November M02
i n Haag (Niederösterreich) Geborene verbrachte, wie
bereits i n der Tagespresse ausführlich zu lesen war,
seine Jugend- und Lehrzeit in Grein und in der
väterlichen Werkstatt in Aschbach," die Gesellen- und
Wanderjahre führten ihn in mehrere europäische
Städte, so unter anderem nach Wien, M a i l a n d , K ö l n .
Stuttgart und Vudweis. I n der Folge arbeitete er als
Geselle bei verschiedenen Innsbrucker Firmen, bis er

sich im Jahre 1932 durch Schaffung eines eigenen
Tischlereiunternehmens selbständig machte. Alsbald
trat er auch in der Tischlergenossenschaft führend hervor. I m Jahre 1945 wählten ihn seine Berufskollegen
zum Landesinnungsmeister, 1947 wurde er als Vertreter der holzverarbeitenden Gewerbe zum Kammerrat bestellt. Seme unermüdliche I n i t i a t i v e um die
Organisation des Tiroler Gewerbestandes brachte ihm
das Vertrauen der gesamten Wirtschaft ein. 1950
wurde er anläßlich der Kammerwahlen zum Vizepräsidenten der Tiroler Handelskammer gewählt. 1955
wiedergewählt. Als Vorstandsmitglied der Inusbrutker Messegesellschllft machte er sich auch als Förderer
des Handwerkes bei verschiedenen Messen und Ausstellungen verdient. Für sein vielseitiges Wirten im
Dienste der Tiroler Wirtschaft wurde er Ende 1953
vom Bundespräsidenten mit dein Titel .^omiuerzialral ausgezeichnet. Auf Grund seiner hervorragenden
fachlichen Kenntnisse wählten ihn Anfang 195li die
Tischler Österreichs zum Vundesinnungsmeister, Auf
der wirtschaftspolilischen Ebene wirkte er schon w n ^
als M i l q l k " d d^r Laudesleitung T i r o l 5n"v Österreichischen Wirlschaftsbundes. Seine Fäliigteilcn waren
auch für die am 13. M a i 1956 stattgesunde»!." Wahl in
don Nationnlrat ausschlaggebend.