Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.2

- S.61

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2013_Innsbruck_informiert_02
Ausgaben dieses Jahres – 2013
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
s ta dtg e s c h i c h t e

www.innsbruckinformiert.at

zu diesem Zwecke uralte Bilder zu Verfügung gestellt. In dem auf solche Art
restaurierten Gebäude wird im 1. Stock
ein Künstlerheim nach dem Muster
des Batzenhäusls in Bozen errichtet
werden und im Parterre wird ein altdeutsches, gemütliches Bräustüberl zu
frischem Trunke einladen. Die Ottoburg wird durch Herrn Kandler in eine
erstklassige Sehenswürdigkeit Innsbrucks verwandelt werden und dürfte
ihre Anziehungskraft auf fremde Gäste
sowohl, wie auf die hiesige Bevölkerung in gleichem Maße ausüben. Jene,
welche betreffs der inneren und äußeren architektonischen Ausstattung
schwarz sehen, können vollkommen
beruhigt sein.
Der neue Besitzer wird bei der Renovierung streng im Rahmen der historischen Wahrheit bleiben und sich dem
Urteile gelehrter Fachmänner fügen.
Für die Hebung des hiesigen Fremdenverkehres dürfte dies von großem
Werte sein. 
1 9 . F ebr uar 1 9 1 3

Licht- und Strom-Unterbrechung.
Gestern früh ungefähr um 6 Uhr und
zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittag traten
in der Stromzufuhr vom städt. Elektrizitätswerke an der Sill Störungen und
Unterbrechungen auf. Infolge der Kälte,
welche besonders in den letzten Nächten
herrschte, sind im Zuge der Fernleitung
zwei Porzellan-Isolierungen gesprungen, und dadurch entstand automatisch
eine Ausschaltung des elektrischen
Stromes. Bis zur Betriebsetzung der
Reserveleitung vergingen ungefähr 10
Minuten; während dieser Zeit war die
Stromzufuhr unterbrochen. Die Störung um die Mittagszeit war nur eine
teilweise. Zur Reparatur des Schadens
wurden die Sillwerke von 12 bis 1 Uhr
mittags abgestellt und die verfügbare
Kraft des Mühlauer Werkes eingeschaltet. Die elektrische Eisenbahn mußte
auf ungefähr 10 Minuten den Verkehr
einstellen.
2 0 . F e b r ua r 1 9 1 3

Fortschritte auf dem Gebiete
der elektrischen Beleuchtung.
Ein interessanter Apparat ist gegenwärtig im Schaufenster der Firma Hopffer u.
Reinhardt in der Maria Theresienstraße
hier zu sehen. Es ist eine Vorrichtung,

Inserat Jubiläumsverkauf der Firma S. Graubart, Innsbrucker Nachrichten am 1. Februar 1913

wodurch in kurzen Zeitintervallen einige frei aufgehängte, brennende OsramDraht-Lampen kräftigst erschüttert
werden, ohne den geringsten Schaden
zu erleiden. Die neuen Osram-Metallfadenlampen besitzen massiven, gezogenen Draht, wodurch deren Lebensdauer
und Verwendbarkeit zumindest die der
Kohlenfadenlampen erreicht. Es dürfte
interessieren, daß diese neuen Lampen
seit ungefähr einem halben Jahr zur
Beleuchtung der hiesigen elektrischen
Straßenbahnwagen verwendet werden
und sich trotz der großen Erschütterungen und Stöße glänzend bewähren.

2 1 . F e b r ua r 1 9 1 3
Der Alkohol. In der Ferdinandsallee ist gestern abends ein Mann mit
dem Erdboden in unsanfte Berührung
kommen, weil er nach dem reichlichen

Genusse von Alkohol das Gleichgewicht verloren hatte; eine Blutbeule am
Kopfe wird ihn noch längere Zeit an
die Zecherei erinnern. Die Unzurechnungsfähigkeit des Mannes scheint
auch nach dieser „Niederlage“ noch angedauert zu haben, denn zum Gaudium der Zeugen dieses unerquicklichen
Schauspiels äußerte er sich „Jetzt wäre
ich bald g’falln!“
2 5 . F e b r ua r 1 9 1 3

Unsere Turmuhren treiben trotz
der tiefen Fastenzeit, in der wir uns
befinden, allerlei Faschingsulk. Wenn
die Servitenuhr die Zeit verkündet hat,
vergehen mehr als sechs Minuten, bis es
der Spitalkirchenuhr einfällt, dasselbe
zu tun. Also Berufene, zieht Euch warm
an und steigt hinauf zum Zifferblatt im
Turme, und stellt die „Entente cordiale“
wieder her!

61