Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.5

- S.4

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1956_Amtsblatt_05
Ausgaben dieses Jahres – 1956
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

ersten christlichen Gewerkschafter Tirols gesetzt hatte,
treu geblieben. Der unter zahlreicher Beteiligung
erfolgten Trauerfeierlichteit im Marinhilfer Friedhof, bei der auch eine Abordnung der dortigen Musik-

Nummer 5

kapelle mitwirkte, wohnte als Vertreter der Stadtgemeinde Stadtrat Hans M a i e r bei. Alt-Nationalrat Steinegger jprach am offenen Grabe eindrucksvolle Abschiedsworte.
Wilhelm Eppacher

Verleihung der Kunstförderungspreise 1955
Gemäß dem „Etatut der Landeshauptstadt Innsbruck zur Förderung künstlerischen Schaffens" hatte
die Etadtgemeinde Innsbruck für das Jahr 1955
folgende Teilgebiete in den einzelnen Kunstgattungen ausgeschrieben:
^) Dichtung: Lyrik (Höchftzahl der eingereichten
Gedichte fünfzig).
d) Musik: Ein größeres Instrumentalwerk mit
einer Aufführungsdauer von mindestens 20 Minuten.
c) Bildende Kunst: Malerei und Graphik einschließlich Glasmalerei (eingereicht konnten höchstens 5 Gemälde jeglicher Farbtechnik oder 12 Graphiken werden).
Hinsichtlich der Art der zugelassenen Werke entsprach die Ausschreibung des Jahres 1955 jener des
Jahres 1952, das heißt, der dreijährige Turnus
Wiederholte sich mit der Ausschreibung des Jahres
1955.
Für jede Kunstgattung wurden drei Preise, und
zwar je ein erster Preis zu 5000 Schilling, je ein
zweiter Preis zu 3000 Schilling und je ein dritter
Preis zu 1500 Schilling ausgeschrieben.
Innerhalb der Einreichungsfrist (bis 30. September
1955) waren eingelangt:
a) Dichtung: 32 Einsender legten je 10 bis 50 Gedichte vor.
d) Musik: 2 Einsender legten die Partitur eines
Instrumentalwerkes vor.
c) Bildende Kunst: Von den 16 Einsendern beteiligten sich 6 Einsender mit Werken der Malerei (insgesamt 22 Gemälden) und 10 Einsender mit graphischen
Arbeiten (insgesamt fast 100 Graphiken).
Für jede Kunstgattung war eine eigene Jury bestellt, die folgende Zusammensetzung aufwies:
^) Dichtung, Teilgebiet „Lyrik": Vorsitzender: Gemeinderat Professor Alois Prazeller. Mitglieder:
Studienrat Dr. Hans Faber, Professor Ludwig Ficker,
Ministerialrat Dr. Gottfried Hohenauer, Dr. Hermann Lechner, Schriftleiter Karl Paulin, Karl Pfötscher, Rechtsanwalt Dr. Friedrich Punt, Dr. Lilly
Sanier, Sc. Gnaden Monsignore Propst Dr. Josef
Weingartner, Chefredakteur Reinhold Zimmer.
d) Musik. Teilgebiet „Instrumentalmusik": Vorsitzender: Obermagistratsrat Dr. Eduard Angerer.
Mitglieder: Universitätsprofessor Dr. Wilhelm Fischer, Professor Herbert Gschwenter, Pfarrchordirektor
Professor Karl Koch, Musikdirektor Kurt Napf. Professor Dr. Karl Senn, Universitätsdozent Dr. Walter
Senn, Stadtrat Dr. Otto Winter.
c) Bildende Kunst, Teilgebiet „Malerei und Graphik": Vorsitzender: Stadtrat Dipl.-Ing. Anton Hradetzky. Mitglieder: Kunstmaler Heinrich E. Vernnn,
Graphiker Oswald Haller, Ministerialrat Dr. Gottfried Hohenauer, Universitätsprofessor Dr. Otto Lutterotti, Kunstmaler Ernst Nepo, Oberbaurat Architeli
Theodor Prachensky, Kunstmaler Professor Nudolf

Preuß, Präsident der Verufsvereinigung der bildenden Künstler Tirols, Hofrat Dr. Josef Ringler, Direktor des Tiroler Voltskunstmuseums.
Es darf darauf hingewiesen werden, daß vorste»
hende Neihung der Preisrichter keine Rangordnung
darstellte, sondern alphabetisch erfolgte.
Nach sorgfältiger und gewissenhafter Prüfung aller
Einsendungen fällten die Preisgerichte folgende Entscheidungen:
1. Dichtung: 1. Preis: Professor Dr. Helmut Schi"
nagl, Innsbruck, Claudiastraße 20/11. — 2. Preis:
Dr. phil. Gertraud Theiner-Haffner, Innsbruck, Erlerftraße 15/11. — 3. Preis: Ingeborg Teuffenbach,
Innsbruck, Hinterwaldnerstraße 19.
2. Musik: Von der Zuerkennung eines Preises an
eine der beiden vorliegenden Einsendungen wurde
Abstand genommen.
3. Bildende Kunst: 1. Preis: Nudolf Kreuzer.
Innsbruck, Schillerftraße 22, für sein Ölgemälde „Karl
Emerich Hirt". — 2. Preis: Akademischer Maler
Norbert Drexel, Innsbruck, Echuberlftraße 1«, für
seine Graphik (Kreide) „Toter Vogel mit Zitronen".
— 3. Preis: Akademischer Maler Franz Lettner,
Innsbruck, Reichenau 5, für seine Graphik (Monotypie) „Nächtlicher Kirchgang".
Am Donnerstag, den 12. April 1956, fand nn Konzertsaal derstädtischenMusikschule die feierliche Verleihung der Kunstsörderungspreise 1955 der Landeshauptstadt Innsbruck statt.
Nach dem die Feier einleitenden 1. Satz des Klavier-Quartettes F-molI, KV 478, von W. Ä . Mozart
(Allegro) sprach Bürgermeister Dr. Franz Greiter
über die Bedeutung der Kunstförderungspreise und
überreichte den Preisträgern die von de, jungen
Graphikerin Edith Kiem und dem Graphiker Fritz
Berger künstlerisch ausgeführten Verleihungsurtunden.
Anschließend brachten die Mitglieder des Tiroler
Landestheaters Agnes Busch und Klaus Veith Proben aus den preisgekrönten Lyrikeinsendungen in
meisterhafter Weise zu Gehör.
Der zweite Satz aus dem erwähnten KlnvierQuartett (Andante) leitete zu den Ausführungen uon
Universitätsprofessor Dr. Otto Lutterotti über, welcher eine Erläuterung zu den preisgekrönten Werken
der bildenden Kunft. die an der Stirnwand des
Saales zur Schau gestellt waren, gab.
M i t dem Nondo des Klauier-Qarlettcs fand die
würdige und eindrucksvolle Feier ihren Abschluß.
Es spielten mit gewohnter Meisterschaft Franz
Bruckbauer (Violine). Raimund Jahn lViola). Walter Kurz (Violoncello) und Kurt Napf < Klavier).
Abschließend sei noch erwähnt, daß die Aus chreibung der Kunstförderungspreise für 1956 voraussichtlich Ende I n n i erfolgen wird.
Dr. Wilhelm Trentinaglia