Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.2

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

(30,8A). Die anderen Gründe, die die Verkehrsunfälle verursachten, blieben gegenüber diesen vorhiu
aufgezählten weit zurück. So entfielen unter anderem
auf die Unachtsamkeit der Fußgänger lediglich 5 , 3 ^ .
Wahrer uuter Alkoholeinwirlknng verschuldeten t>7 Nu
fälle (2,9^o). A n sonstigen Ursachen winden festgestellt: Auf- oder Abspringen, Spielen auf der Fahrbahn, Trunkenheit der Fußgänger, Lenker ohne Fi"ch^
vcrscheiu, technische Mängel am Fahrzeug, Anfallen
durch Hunde, glatte, schlüpfrige Fahrbahn, Blendung
durch Scheinwerfer und andere, nicht feststellbare Ur

fachen.
Von den 2266 Verkehrsunfällen waren 916 Unfälle
mit Personen- und 135(1 Unfälle mit Sachschaden. Bei
den Unfällen mit Personenschaden wurden 7 Personen
getötet oder tödlich m rlctzt, 150 schwer und 968 Personen leicht verletzt. Auf die einzelnen Fahrzengartcn
verteilt, lauten die Iahlcn wie folgt: auf Personenkraftwagen 434 Verletzte, auf Krafträder 257, auf
Fahrräder 195, auf Lastkraftwagen 164. Von den
sieben Getöteten oder tödlich, Verletzten entfielen ans
Krafträder 3, 2 ans Lkw., und je einer auf Pkw. und
Omnibus. Die Unfälle mit bloßem Sachschaden betrafen vor allem die Pkw. mit 46 A> und die Lkw. mit
nahezn 30 A .
Das Alter der Verletzten: 126 Verletzte waren noch
nicht 15 Jahre alt (11,2 A ) , 326 Verletzte waren von
15 bis unter 25 Jahren (28,9 A ) , ans die vier weiteren Altersgruppen zu je 10 Jahren entfielen durchschnittlich je 152 Verletzte (13,5 A ) ; 66 Verletzte
(5,9 A ) waren über 65 Jahre. Auch diesmal muh
wieder besonders ans den "hohen Prozentsatz der 15bis 25jähri"gen Verletzten hingewiesen werden.
784 Verletzte (70A) war", männlichen und 341
(30 A ) waren weiblichen Geschlechtes.
Die Sommermonate sind naturgemäß die Unfalls

Nummer 2

reichsten. 302 Unfälle ereigneten sich im Angnst, 299
im J u l i und 236 im Juni, in diesen 3 Monaten also
annähernd 10 ^ aller Unfälle. Der Jänner war der
ruhigste Monat mit „nur" 96 Unfällen.
Bei Betrachtung der Unfallziffer nach den einzelnen
Tagen zeigt sich wieder einmal der Samstag, knapp
gefolgt vom Freitag, als der nnsall reichste Tag in der
Woche. An diesen beiden Tagen ereigneten sich 833,
das sind fast 3 7 ^ aller Unfälle. Daran reihen sich
der Dienstag mit 14,5/^,der DonnerÄagmit l3,8A,
der Montag mit 13,5 A u. der Mittwoch" mit 12,2 An den Sonntagen wurden 207 Verkehrsunfälle ae
zählt, das fiud 9^1 A
Die Gliederung der Unifälle nach Tagesstunden zeigt
gemäß der bisher beobachteten Tendenz wieder die
Zeiträume Mischen 17 und 19 Uhr und zwischeu
11 und 13 Uhr als die unfallreichsten mit je 17,5 A>;
von 7 bis 9 Uhr ereign>et"en sich 9,4A, zwischen 19
und 21 Uhr 6 , 4 ^ .
Die ständige jährliche Zunahme >der Unfälle läßt
mit großer Wahrscheinlichkeit die "künftige Weiterentwicklung voraussehen. Die Verkehrsunfälle des Jahres
1955, in nüchternen und objektiven Zahlen und Prozentsätzen gesehen, geben sür 1956 wieder die geeignete
Grundlage hiezu. Um ein weiteres Ansteigen der Unfallziffcr zu vermeiden, wären nach der bekannten Ansicht berufener Stellen vor allem nötig: strengste Einhaltung der Vcrkchrsvorschriften, mehr Vorsicht und

mehr Rücksichtnahme! Nicht unübersichtliche schlechte

Straßen, nicht schlechte Witternngever"hältnisse nnd
Elcmentarereignissc tragen die Hauptschuld au den hohen Unfallzifsern und der großen Zahl der hiebet
schwer nnd leicht Verletzten, sondern in erster Linie
die Verkehrsteilnehmer selbst, die nicht imstande waren, ans dem Unglück und dem Schaden anderer zu
lernen.

Oberphysikatsrat Dr. Leopold Unterrichter zum stadtphysikus ernannt
M i t Stadtratsbeschluß vom 16. Februar 1956 rourde
Physikatsrat Dr. Leopold Unterrichter, der seit dem
Ableben des Stadtphysikus Dr. Hans Steidl mit der
provisorischen Leitung des städtischen Gesundheitsamtes betraut war, zum Oberphysikatsrat und zum
Leiter der Magistratsabteilung VII mit der Amtsbezeichnung Stadtphysikus mit Wirkung vom 1. Jänner 1956 ernannt.

Dr. Unterrichter trat am 1. Juli 1938 bei der Stadt
ein und ruar während der Kriegsjahre neben seinem
Dienste auch leitender Luftschutzarzt. Sein Spezialgebiet ist die Arbeitsmedizin. Nach dem Ableben seines
Vorgängers war er auch für die Chefarztstelle der
Freiwilligen Nettungsgesellschaft Innsbruck erwählt
worden.

Streik- und Lohnbewegung in Innsbruck
I m Laufe des 19. Jahrhunderts kam i n Österreich
allmählich die moderne Streik- und Lohnbewegung
auf. Streiks i n bescheidenem, dann in immer steigen
dem Maße ereigneten sich anfangs in Wien, Buda
Pest und Prag. Wie diese Sitte schließlich anch in
Innsbruck Fuß faßte, soll hier in Kürze dargestellt
werden. (Da es sich bei der überwiegenden Mehrheit
der Streiks fast immer um die Frage "der Lohnerhö
hnng, Tarifändcrnng oder Arbeitszeitverkürzung hau
dclte, erübrigt es sich, im allgemeinen näher ans den
Stre Ugrund einzu gehen ).

18!W Dezember 2.: Fleischtonsumcutcn. Der eintägige
Streik sollte die Metzger von ihrem Vorhaben,
das Pfnnid Fleisch zu 12 Kreuzer anstatt mit
11 zu verkaufen, abbringen.
l872 I n l i 8.: Echuhmachersscliilfen. 3er ^ l i e i l dmi
erte 11) Ta>^.
^ l i o d r r ><>,^ Tchncider.
1tttt2 M a i 1.: Schlofscrqehilscn und ^iiumcrmaler.
1884 August 25.: Maurer beim Lagerhauc4"au.
1885 J u l i 20.: Cchustcrssesellcn; dauerte eine Woche.
1886 M a i 1 1 . : Schlosscrgcliilscn,