Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.12

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Interessant sind auch die Rachweisuuge» über die
Veränderungen der Bevölkerungszahl. Hier zeigt sich,
das; sowohl von der Seite des (Geburtenüberschusses
wie von jener des Wandernngssaldos das Wachstum
der Innsbrucker Bevölkerung sich immer mehr verlangsamte. Einem Geburtenüberschuß oon 683 im
salire 19^7 steht ein solcher von nur 11 im Jahre 1953
gegenüber. Dieser durch die sinkenden Geburtenziffern
( 1532 im Jahre 1947 — 1026 im Jahre 1953) bedingte
Rückgang des Geburtenüberschusses entspricht aber
nicht der im Laufe dieser Jahre zweifellos eingetretenen Besserung der Lebensuerhältnisse. Auch der
Wanderuugsüberschuß, der iu deu ersten Jahren nach
dem Kriegsende sehr erheblich war — er erreichte im
Jahre 1947 die Zahl von 5480 — sank mit der fortschreitenden Konsolidierung der Lebensverhältnisse
in Innerösterreich von Jahr zu Jahr, ja im Jahre
1952 war aus dem Wanderungsüberschuß ein — wenn
auch nur vorübergehender — Wanderungsabgang von
93 Personen geworden; das Jahr 1953 brachte allerdings wieder einen kräftigen Wanderungsüberschuß
von 2167 Personen.
Das V i l d der Todesursachen erhält sein Gepräge
durch die Todesfälle an Krebscrkranluug und Erkrankung der Kreislauforgane. I m Jahre 1952 entfielen 60,65 Prozent aller Todesfälle auf diese beiden
Krankheitsgruppen, im Jahre 1953 sank der Prozentsatz allerdings auf 53,81 Prozent ab, lag aber gegenüber den analogen Zahlen von 50,3 Prozent des Jahres 1951 und 51,2 Prozent des Jahres 1950 noch
immer höher.
Die Nachweisungen über die Hochbautätigkeit des
Jahres 1952 und 1953 zeigen, daß das kleine Amras
die größte Zahl der Wohnbauobjekte aufweist 30 im Jahre 1952 und 26 im Jahre 1953. An der
Größe des umbauten Raumes ist Amras 1952 mit
54.097 i n " in Führung, nur Pradl kommt mit 53.142 n^
knapp an Amras heran, und auch im Jahre 1953 behauptet Amras bei einem umbauten Raum von
25.871 m" mit einem knappen Abstand gegenüber
P r a d l und mit dem erheblichen Unterschied von
5000 n^ gegenüber Wilten die Führung. Die innere
Stadt hat allerdings im Jahre 1953 mit einem umbauten Raum von 42.934 i n " P r a d l überflügelt.
Die starte Entwicklung des motorisierten Verkehrs
findet im Statistischen Jahrbuch gleichfalls ihren Ausdruck. Hiebet bietet die Zunahme der Kraftfahrzeuge
aller A r t in der Zeit von 1946 bis 1953 ein deutliches
V i l d der in den Jahren 1954 und 1955 noch wesentlich
gesteigerten Motorisierung. Die Zahl der Kraftfahrzeuge des Jahres 1946. gleich 100 gesetzt, ergibt sich für
das Jahr 1953 eine Indexziffer von 390 — mit anderen Worten, in diesen Jahren hat sich der Bestand
an Kraftfahrzeugen in Innsbruck gegenüber dem
Jahre 1946 fast vervierfacht.
Der Verkehr in den Straßen Innsbrucks hat aber
noch stärker zugenommen, als es i n diesen Ziffern
zum Ausdruck kommt, da vor allem in der Zeit des
Sommerreiseverkehrs eine große Zahl auswärtiger
Kraftfahrzeuge die Straßeu Innsbrucks zum Fahren
und Parken benützt. Das Schwergewicht des Verkehres
liegt nach den Ergebnissen der Vertehrszählungen in
der Museumstraße. Hier finden sich auch uach den nachgewiesenen Verkehrsunfällen zufolge eine Reihe von

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neuralgischen Punkten uor. die unter anderem auch
durch die verschiedenen Straßenkreuzungen ^gcdcn
sind. Dies zeigt sich in aller Deutlichkeit, wenn man
die Zahl der stadteinwärts nnd -auswärts sich deme
genden Kraftfahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger
berücksichtigt. Dieses Vertehrsbild entsprich! im übri
geu auch der Lage der Wohn- und Arbeitsstätten, da
ein großer Teil der in Innsbruck Verusslätigen in den
sich stark ausbreitenden Stadtteilen Pradl nnd Am ras
wohnt. Überdies führen dnrch die Museumstraße die
für den Frachtenbahnhof hauptsächlich in Betracht
kommenden Zu- uud Abfahrtswege. Räch der Vertehrszählnng vom J u n i 1952, die auf zweistündigen
Zählungen am Morgen, M i t t a g und Abend aufbaute,
querten die Museumstraße beim Eisenbabudurchlaß
stadteiuwärts und -auswärts 886 Lastkraftwagen i die
Zahl der die Museumstraße in der Richtung Vnrggraben stadtein- und -auswärts passierenden Kraftwagen betrug 550. Der nächst stärkere Verkehr über die
Reichenaner Brücke — also außerhalb des engeren
Stadtbereiches — erreichte hingegen in beiden Richtungen nur die Zahl von 640 Lastkraftwagen. Die
Verkehrszähluugeu ergeben allerdings insoserne kein
völlig richtiges V i l d , als der Verkehr über die M ü h l auer Brücke, die I n n - und Universiitätsbrücke mir in
einer Richtung gezählt wurde, unabhängig davon
zeigen jedoch die Zählungen dentlich die überaus starte
Inanspruchnahme der Museumstrnße. Dieses B i l d
erfährt noch eine wesentliche Ergänzung, wenn man
den außerordentlich starken, durch die Museumstraße
strömenden Radfahroertehr berücksichtigt, der weit
über die Dichte des sonstigen Nadführverkehrs hinausreicht. So wurden z. V. in der Strecke Museumstraße—
Vurggraben im J u n i 1952 nach beiden Richtungen
9795 Fahrräder gezählt, in der Museumstraße-Eisenbahndnrchlaß waren es 8676. Gegenüber diesen Ziffern verblaßten völlig die Nachweisungen von allerdings nur iu einer Richtung, nämlich stadteinwärts
erhobenen 1569 Fahrrädern über die Innbrücke und
und von 1212 Fahrrädern über die Uniuersitätsbrücke.
Demgemäß weist auch die Museumstraßc, u. zw. auch
ohne die in ihrem Verlauf sich ergebenden, an Unfällen stark beteiligten verschiedenen Straßenkreuzungen im Jahre 1953 die größte Zahl der Verkehrsunfälle mit 63, nach der Maria-Thercsien-Straße mit
68 Verkehrsunfällen, auf. I m Jahre 1952 waren die
Unfallsziffern allerdings niederer; immerhin weist
auch iu diesem Jahre die Museumstraße lohne Straßenkreuzungen) mit 34 Unfällen nach der Leopoldstraße mit 55 Unfällen uud der Maria-TheresienStraße mit 51 Unfällen die drittgrößte Zahl der
Verkehrsunfälle, nämlich 34 auf.
Ein erfreuliches B i l d bietcu die stark ansteigende»
Ziffern des Innsbrucker Fremdenverkehrs. Dabei
weisen die Jahre 1952 nnd 1953 noch nicht die Retordergebnisse der folgenden Jahre auf. Die Zahl der
Fremdenmeldnngen stieg von 243.584 im Jahre 1952
anf 267.066 im Jahre 1953. Jene der Übernachtungen
oon 510.818 auf 5l9.597. Was die Zahl der M e l dungen anlangt, waren in beiden Jahren die Gäste
ans der Westdeutschen Bundesrepublik führend, hinsichtlich der Übernachtungen jedoch die Gäste aus
Euglaud. Die an und für sich nicht hohe durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist oon 2 M Tage» im Ab-