Innsbruck Informiert

Jg.2012

/ Nr.3

- S.58

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58

S t ad t g e schich t e

innsbruck informiert nr. 3/2012

A u s d e m S t ad t a r chiv / S t ad t m u s e u m

50 Jahre Alpenzoo

E

in halbes Jahrhundert Bestand
und die Tatsache, dass der Gründer und erste Direktor des Alpenzoos, Prof. Hans Psenner (1912–1995) am
10. April seinen 100. Geburtstag hätte,
sind Anlass, die Entstehungsgeschichte
und Entwicklung dieses einzigartigen
Themenzoos der Alpen zu beleuchten.
In Kaltern in Südtirol geboren und in
bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, begeisterte sich Psenner frühzeitig
für die heimische Tierwelt. Ende des
1. Weltkriegs übersiedelte die Familie
nach Innsbruck, wo Psenner eine kaufmännische Lehre begann. In seinem
Umfeld knüpfte er Kontakte zu Reptilienkennern und entwickelte sich zum
Fachmann, der seinerzeit die artenreichste Sammlung europäischer Giftschlangen besaß.
Noch vor dem 2. Weltkrieg konnte
Psenner seine tiergärtnerischen Ambi-



vo n A l p e n zo o - D i r e k to r D r . Micha e l Ma r t ys

tionen in der Praxis vertiefen, indem er
als Volontär die Tierpflege im Zoo Berlin und im Münchner Tierpark kennen
lernte. Nach seiner Kriegsverwundung
begann Psenner intensiv für einen
„Bergzoo“ in Innsbruck Werbung zu machen. Er veranstaltete Tierschauen im
Hofgarten und warb beim Publikum um
die Zustimmung zu seinen Ideen. Über
die Jahre machte er sich als „Tieronkel“
im Rundfunk und als Autor zahlreicher
Publikationen zur heimischen Tierwelt
einen Namen. Schließlich konnte er die
Öffentlichkeit von seinen Plänen für einen alpinen Tiergarten überzeugen.

Start einer Erfolgsgeschichte
1960 wurde die „Gesellschaft zur Errichtung eines Alpenzoo in Innsbruck“
gegründet. Zu seinem politischen Mentor zählte Bürgermeister DDr. Alois
Lugger, der über drei Jahrzehnte lang

Präsident des Trägervereines „Alpenzoo
Innsbruck-Tirol“ war. Am 22. September 1962 war es so weit: Direktor Hans
Psenner öffnete dem Publikum erstmals die Tore „seines“ Zoos neben der
Weiherburg. Es war der unspektakuläre
Start einer Erfolgsgeschichte über fünf
Jahrzehnte. Nach und nach entwickelte
sich der Alpenzoo zu dem, was er heute
ist: ein weltweit einmaliger Tierbestand
mit rund 2000 Individuen von 150 Arten aus dem gesamten Alpenraum. Wie
sich die Zahl der Tiere von Jahr zu Jahr
steigerte, so nahmen auch die Besucher
zu und haben sich mittlerweile auf rund
300.000 pro Jahr eingependelt.

Die Ära Pechlaner
Was in mühevoller Aufbauarbeit geschaffen wurde, führte Tierarzt Dr. Helmut
Pechlaner ab 1979 als zweiter Direktor
mit großem Geschick erfolgreich weiter.