Innsbruck Informiert

Jg.2012

/ Nr.1

- S.60

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S t ad t g e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 1/2012

A u s d e m S t ad t a r c h i v / S t ad t m u s e u m

Innsbruck vor 100 Jahren



vo n M ag . R e n at e M a i r o s e r

2 . Jä n n e r 1 9 1 2

1 0 . Jä n n e r 1 9 1 2

Das Jahr 1912, ...

Elektrisches Probeläuten in Hötting

... das gestern begonnen hat, ist ein Schaltjahr, es ist das 6624. der Julianischen Periode und hat 366 Tage. Der regierende Planet ist die Sonne. Das Jahr 1912 erreicht das
Minimum an Sonnenflecken, woraus man
auf ein heißes Jahr schließt. Der Fasching
dauert 45 Tage, vom 7. Jänner bis 20. Februar, also mehr als sechs Wochen; […] Das
Jahr 1912 wird uns zwei Sonnen- und zwei
Mondfinsternisse bringen, von welchen bei
uns die erste Sonnen- und die erste Mondfinsternis sichtbar sein werden, und zwar
am 17. April und am 1. und 2. April. 

Die Installation der von der Firma Mannhardt in Rorschach gelieferten elektrischen Glockenläutmaschinen in der neuen Höttinger Pfarrkirche ist nunmehr beendigt und gestern nachmittag fand das Probeläuten zur allgemeinen
vollkommenen Zufriedenheit statt. Die Arbeit von bisher 11 kräftigen Männern
leisten nunmehr vier Elektromotore mit einer Gesamtstärke von 2 ½ PS. Der
Stromverbrauch ist äußerst minimal; ununterbrochenes einstündiges Läuten aller Glocken zusammen kostet nur ungefähr 60 Heller.

5 . Jä n n e r 1 9 1 2

Auswanderung nach Florida
Die Statthalterei verlautbart folgendes:
Hinsichtlich der für eine Auswanderung
nach dem Staate Florida (Vereinigte Staaten von Amerika) in Betracht kommenden
wirtschaftlichen Verhältnisse dieses Staates
wird darauf aufmerksam gemacht, daß sich
Westflorida infolge seines häufigen sandigen, trockenen, teilweise von Tonschichten
durchzogenen Bodens, dessen Bearbeitung
große Mühe und reichliche Düngung erfordert nur wenig für Zwecke des Ackerbaues
eignet. Die wenigen dort vorhandenen Industrien sind in den Händen der eingeborenen Bevölkerung und bieten kaum diesen
genügend Beschäftigung. 
8 . Jä n n e r 1 9 1 2

Das heurige Winterwetter ...
... ist andauernd abnormal. Obwohl wir jetzt
in der Zeit sind, wo sonst mindestens 15
Grad Kälte herrschen, hält sich das Quecksilber hartnäckig Tag für Tag über Null, und
anstatt des Schnees, den sich die alljährlich
sich mehrenden Freunde des Wintersportes
sehnlichst erhoffen, kommen Regenschauer, ja sogar Gewitterregen, wie man sie im
vorigen Sommer ganz gut hätte brauchen
können. Hoch oben auf den Bergen herrschten an den beiden vergangenen Feiertagen
allerdings heftige Schneefälle, begleitet von
starken Verwehungen mit Stürmen. 

Im Leosaal fanden ab 1902 volkstümliche Theateraufführungen von der
„Leo-Bühne“ statt, um 1900.
© Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Sommer, Band 6. S. 32

60

1 2 . Jä n n e r 1 9 1 2

Theater im Leosaal
Am Sonntag den 14. d. M. um halb 4 Uhr nachmittags veranstaltet die
katholische Dienstmädchensektion von Innsbruck im Leosaal ein Theater:
„Drei Sonntagskinder“, phantastisches Märchen in einem Vorspiele und
drei Akten von Anna Prückl. Die Zwischenpausen werden durch Vorträge
des Gesangschores ausgefüllt. Die katholische Bevölkerung ist herzlich
eingeladen. Eintritt 60 Heller; für Sektionsmitglieder 30 Heller. Der
Reinertrag wird zugunsten der Unterstützungskasse für arme und kranke
Dienstboten verwendet. Eingang in den Leosaal nur vom Innrain. 

17. Jä n n e r 1 9 1 2

Schwere Alkoholvergiftung
Gestern vormittags hatten zwei junge Monteure in einem hiesigen großen Keller eine Arbeit zu verrichten. Da gerieten die Beiden hinter ein Schnapsfaß und
betranken sich entsetzlich. Den einen konnte die Polizei noch mittels Einspänner zur Ernüchterung in den städtischen Arrest bringen, aber der andere, ein 20
Jahre alter Bursche, mußte durch die Freiw. Rettungsabteilung in ganz bewußtlosem und gefährlichem Zustande ins Spital überführt werden.