Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.11

- S.24

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24

p o l i t i k & s ta dt v e r wa lt u n g

innsbruck informiert nr. 11/2011

Die Grünen

Ja, wir sollten daran denken ...

F

riedhöfe sind Oasen der Ruhe, auch
grüne Inseln und Lebensraum für viele Tiere. Das sollten wir schätzen. Vor allem sind sie Orte der Erinnerung – an liebe
Menschen, die wir verloren haben. Da hat
Innsbruck noch einiges nachzuholen: Wir
ehren jetzt jüdische BürgerInnen, die von
der Naziherrschaft vertrieben oder ermordet wurden. Der Friedhof der jüdischen
Gemeinde könnte von der Stadt durchaus
würdiger gepflegt werden. Damit wir uns
erinnern an Menschen, die unsere Stadt,
ihre Gesellschaft und Kultur mit aufgebaut

haben. Gerade wenn keine Angehörigen
mehr hier leben.
Friedhöfe sind auch Stadtteilzentren.
Da sind noch Wünsche einzelner Stadtteile
offen: Mehr „Nähe“ zu den Verstorbenen.
Wünsche, die sich etwa mit kleinen Urnenfriedhöfen leichter erfüllen ließen, etwa
auf der Hungerburg oder in Kranebitten.
Immer mehr Menschen lassen sich schließlich heute kremieren. Sie helfen uns damit
auch, mit dem in der Stadt knappen Raum
sparsam umzugehen. Auch daran sollten
wir manchmal dankbar denken.

StRin
Mag.a Sonja Pitscheider

öv p i n n s b r u c k

Stätten des Gedenkens und der Begegnung

F

ür viele Menschen, die Angehörige,
Partner oder Freunde verloren haben,
ist der Friedhof eine Stätte des Gedenkens
und der Begegnung mit den Verstorbenen.
Das Grab ist Zeuge der aufrichtigen Wertschätzung und andauernden Erinnerung
an die verstorbene Person. Der verstorbene Mensch bleibt so im Herzen wach.
Friedhöfe sind deshalb Orte der Erinnerung, wo besondere Pietät angebracht
ist. Die Friedhofsverwaltung Innsbruck
arbeitet ganzjährig für die Instandhaltung, Pflege und Gestaltung der sieben

städtischen Friedhöfe und der Gräber.
Diese oft ungesehene Arbeit sichert die
ganz besonders würdevolle Atmosphäre
auf unseren Friedhöfen.
In der letzten Zeit ist der Bedarf an Urnengräbern stark angestiegen. Die Volkspartei setzt sich deshalb verstärkt für den
Ausbau von Urnennischen ein und will
auch in den Stadtteilen ein entsprechendes Angebot schaffen. Denn der würdevolle Umgang mit den Verstorbenen ist
für uns ein Ausdruck höchster Menschlichkeit. 

Ihr
Franz X. Gruber
1. Vizebürgermeister
ÖVP-Stadtparteiobmann

liste rudi federspiel

Respekt vor Tradition und Geschichte

S

terben gehört zum Leben und das ehrende Gedenken an die Toten auch. Für
ein Volk ist es entscheidend, wie seine Toten
bestattet werden: Friedhöfe sind ein Ort
des Respekts vor der Würde des Menschen,
ein Ort des Besinnens und Gedenkens, ein
Zeugnis der Kultur und Geschichte.
Innsbruck verfügt über würdevolle
Friedhöfe und das im Jahr 1999 eröffnete Krematorium. Für die Politik muss es
eine Selbstverständlichkeit sein, die Rahmenbedingungen für ein würdevolles Gedenken zu schaffen, wobei die knappen

Grundreserven sicherlich ein Problem für
weitere Ausbauten sind. Eines ist jedoch sicher: So wie das Leben muss auch das Sterben und das Gedenken leistbar sein. Die
Innsbrucker Grabgebühren sind zu teuer.
Hier muss von Seiten der Politik reagiert
werden.
In einem Europa ohne Grenzen sind
wir aber auch aufgerufen, die Ehrfurcht
vor der Tradition und dem Umgang mit
dem Tod der verschiedenen Religionen zu
ermöglichen. Die Politik muss auch da­r­
auf reagieren.

GR Sabine Tunner