Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.9

- S.1

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der Landeshauptstadt Innsbruck
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E r h ä l t l i c h beim R a t h a u s - P o r t i e r
Nummer 9

September 1955

18. Jahrgang

Zur Errichtung eines Stadtmuseums
Dr. K a r l Schadelbauer
I n der „Tiroler Tageszeitung" vom 19. J u l i 1955
schrieb K. P a u l i n über „ S i n n und Aufgabe eines
Innsbrncker Stadtmuseums". Darin spricht er der Errichtung eines Stadtmuseums, für das ohnehin der von
Hans Hörtuagl 1932 im Ferdinandeum eingerichtete
„ S a a l der Stadt Innsbruck" einen wertvollen Grundstock bilde, in dem Maximilianischen Zeughaus an der
S i l l das Wort. Es erscheint angebracht, die genannten
Ausführungen hierorts mit einer Bekanntgabe jener
Vorberatungen zu ergänzen, die in dieser Angelegenheit seit bald 20 Jahren i m Rathause gepflogen wurden und werden.
I m August 1937 kam die Errichtung eines RathausErweiterungsbaues zur Sprache. I n diesem sollte auch
das Stadtarchiv in auskömmlichen Räumen untergebracht werden. Weiters war beabsichtigt, dem Archiv
räumlich anschließend fünf bis sechs Zimmer für die
Einrichtung eines kleinen Stadtmuseums zur Verfügung zn stellen. Als in den Jahren 1938/39 ein noch
viel großzügigerer Rathausbau zur Erörterung kam,
da tauchte der P l a n auf, das Stadtarchiv im alten Rathaus beim Stadtturm unterzubringen. Dieser wurde
jedoch in der Erwägung, daß mau die neuereu Akten
immer in der Rahe der Kanzleien haben müsse, alsbald ausgegeben. Damals entstand der Gedanke, das
alle Rathaus als Sladlmnseum zu verwenden und den
„Saal der Stadt Innsbruck" ans dem Feroinandeum
dahiu zu übertragen und im allen Rathaus aufzustellen. Diese Idee fand allerorts Anklang" auch von
Seite des ^andesdentmalamles und des Feroinandeums wurde er begrüßt, Kustos Prof. Dr. Oberhammer erklärte, daß man ein solches Mufeum nicht als ein
Konkurrenzunternehmen für das Landesmuseum ansehen dürfe, sondern vielmehr durch allerlei Leihgaben
aus dem Ferdinandeumsdepol bereichern tonne, I n
der Folgezeit betrieb besonders Bürgermeister Christoph die Errichtung des Sladlmuseuins. das aber infolge der im Rathaus untergebrachten, unter Mieterschutz stehenden Wohnpnrteien und dem späteren
Kriegsausbruch nicht mehr weiter praktisch gefördert
werden tonnte. Daran wird sich auch solange nichts
ändern, bis einmal jene Wohnungen frei werden.

I n der Zwischenzeit wird die Beschaffung von Ausstellungsmaterial, um die sich vorzüglich Magistratsdirektor Dr. Mnngutsch annimmt, besorgt. Besonders
der Ankauf von geeigneten Bildern wird ständig fortgesetzt; fo wurden z.B. erst jüngst zwei Ansichten der
Herzog-Friedrich-Straße in Amerika erworben. Die
Sammlungsgegenstände sollten entweder angekauft
oder als Leihgaben ausgestellt werden. Die Aufstellung selbst sollte nach dem Muster des Münchner
Stadtmufeums — das übrigens im alten, großen
Zeughaus untergebracht ist — i n kleinen Zimmern
erfolgen. Vorerst wären folgende zwölf Räume vorgesehen".
1. Zimmer! Urgeschichte. Ausgrabungen aus W i l t e n
und Hötting (Urnengräber).
2. Zimmer: Die ältesten Urkunden der Stadt und
andere Archivalien, die bisher im „ S a a l der Stadt
Innsbruck" zu sehen waren.
3. Zimmer: Stadtansichten, Pläne und Modelle im
Allgemeinen (Stadtteile, Platze, Kanalisationsund Wasseroersorgungspläne).
4. Zimmer: Pläne, Ansichten und Modelle von E i n zelgebäuden.
5. Zimmer: Gemälde und Büsten oon Innsbrucker
Persönlichkeiten (Bildnisse der Bürgermeister, alte
Biirgerwappen).
(>. Zimmer: Gemälde und Plastiken mm ^i
Künstlern.
7. Zimmer: Kirchliche Nunsl,
8. Zimmer: Alt-Innsbrncler Trachten, .^v
stücke und Hausrat,
9. Zimmer: Bücher aus Innsbructer Drintereien
(Platate, Kundmachungen).
M. Zimmer: V a r i a : Goldschmiede-, Drechsler-, Tischlerarbeiten etc.
l l. Zimrner: Eine alte Apolhete,
12. Zimmer: Das alte Gefängnis im Turm, die „ F i scherin"" darin das Modell eines Bäckertränters,
eines Prangers und des „Rarreuhäusls".
Die Betreuung der Sammlungen, die in den Wintermonate!! nicht einmal taglici) geöffnet werden müßten,
sollte ein Angestellter des Stadtarchives besorgen.