Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.10

- S.59

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s ta dtg e s c h i c h t e

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© Privatbesitz

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Frühe Hochzeitsbildnisse, die tatsächlich am Tag der Eheschließung
aufgenommen wurden, entstanden auf
den in Tirol weit verbreiteten Wallfahrtshochzeiten. Der Pfarrer war noch
bis nach dem Ersten Weltkrieg mehr als
nur Geistlicher, er war auch Standesbeamter, gab es doch in Österreich keine
Standesämter im heutigen Sinn. Ab 1938
wurden eigene Standesämter eingerichtet und die Zivilehe eingeführt.
Viele unidentifizierte und nicht datierte Fotografien landeten in der Vergangen-

ße für das Hochzeitsporträt bereit. Um
1900 begann sich der weiße Schleier
zum schwarzen Brautkleid durchzusetzen. Der Myrthenkranz im Haar der
Braut, das Symbol der Jungfräulichkeit,
glich vielfach einem Diadem. Der Volksmund spricht von der Kranzbraut, wenn
sie aus Sicht der „dörflichen Sozialkontrolle“ unverheiratet war, kein lediges
Kind hatte und nicht sichtbar „guter
Hoffnung“ war. Hingegen war die Hutbraut entweder Witwe oder hatte bereits
ein lediges Kind.

heit im Müll, man maß der Fotografie des
19. Jahrhunderts nur wenig Bedeutung
bei. Kritiker sahen in den fotografischen
Karten ein „flaches“ Produkt, galten sie
doch lange Zeit als schlecht gemacht
und tödlich langweilig. Heute hat man
die Visitkarten- und Cabinetfotografie
als wichtiges sozialgeschichtliches Forschungsfeld entdeckt. Anhaltspunkte für
eine entsprechende Einordnung finden
sich sowohl im Bild als auch am Bildträger, also in seiner Gestaltung und materiellen Beschaffenheit. 

© Privatbesitz

Brautpaar vor 1900. Bräutigam in Uniform
mit Säbel und Orden

Städtisches Brautpaar aus dem Jahr 1905.
Die Schleifen am frischen Brautstrauß
zeigen die Vornamen der Brautleute und das
Jahr der Vermählung.

Bäuerliches Brautpaar um 1906. Der Hut
der Braut zeigt ihren sozialen Status als Witwe bzw. als Mutter eines ledigen Kindes an.

Auszeichnungen für den Schauplatz Tirol
nnerhalb kürzester Zeit hat sich das
Tirol Panorama am Bergisel zum Publikumsmagneten entwickelt. Die Gestaltung des Museums überzeugte nun
international.
Das Architektenteam hg merz, welches für den Innenausbau des Museums
verantwortlich ist, konnte sich gleich
über zwei renommierte Preise freuen.
Sowohl der „best architects award“ als
auch der „red dot award for communication design“ ging an den „Schauplatz
Tirol“.
„Es ist äußerst erfreulich, dass die
Fachwelt das Wirken von Prof. HG Merz
mit Team so positiv bewertet hat. Ich
freue mich, dass die langjährige Zusammenarbeit einmal mehr so ein vorzügliches Resultat ergeben hat“, meinte
der Direktor der Tiroler Landesmuseen,
Wolfgang Meighörner.

© Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft m.b.H (2)

I

Für den Innenausbau des
Tirol Panoramas verantwortlich: Architekt Prof. HG Merz

Die Auszeichnungen
Mit dem „best architects award“ werden
die besten Architekten des deutschsprachigen Raums ausgezeichnet. Die aus
namhaften Architekten bestehende,
unabhängige Jury vergibt in fünf Kate-

gorien Auszeichnungen für hohe Qualität. Der „red dot design award“ ist ein
internationaler Designwettbewerb und
zugleich ein weltweit anerkanntes Qualitätssiegel. AA

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