Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.8

- S.2

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wenigstens in einem bescheidenen Maße gelindert
werden könne.
Auf Antrag des Finanzausschusses wurden Nachlragskredite in der Gesamthöhe von 862.000 Schilling
bewilligt. Sie betrafen Miete und Heizung der Turnhalle in der Fallmerayerftraße, die u. a. von der
Bundesrealschule benützt wird, die Vorbereitung der
Olympischen Winterspiele, den Ausbau des Stallgebäudes im ehemaligen Landgut Reichenau. die
Anlegung eines Wirtschaftsweges zwischen dem
Schießstand und der Gemeindegrenze von Rum, die
Bevorratung von Streusand und Frostschutzmitteln,
die Schaffung eines Kurparkes in I g l s , die Herstellung von Gehwegen in der Prem- und in der Schullernstraße sowie vor städtischen Grundstücken.
Anträge des Vauausschusses trug dessen Obmann
GR. Martinstetter vor. Für ein Wohnhaus in I g l s ,
für die Vebauung der Gp. 758, KG. Amras, und für
den Bau eines Studentenhauses wurden gemäß F 7 ^
der Innsbrucker Bauordnung Ausnahmegenehmigungcn erteilt, ferner eine Änderung der Bebauungs-

?)!»>»>»er

pläne Höttinger All-Ost lind Höttinger Ali-Nord und
die Höherzonung der Häuser in der Wilhel»l-GreilStraße von der Ecke der Salurnor Slniße bis zum
Halls Nr. l7 bewilligt.
I m Ramen des Rechtsausschusses beaiillagle des
sen Obmann StR. Dr. Denz. die seinerzeitige Kiindmachung über die Hintanhaltung einer mißbräuchlichen Verwendung von Vierflaschen und Flaschen für
kohlensaure Getränke außer Kraft zu setzen.
Dem Gemeinnützigen Verein ..Iungtirolerhilfe" in
Wien wurde für ein Tiroler Studentenheim eine
Subvention von 30.000 Schilling gewährt.
Für die Kanalisation Hötting—St. Nikolaus —
geplant ist vorerst der Vau eines Hauptsammlers
beim Gasthaus „Heimgarten" - wurde ein Vetrag
von 700.000 Schilling freigegeben.
I n eiller anschließenden vertraulichen Sitzung wurden mehrere Grundstücksallgelegenheiten behandelt.
Der Bürgermeister schloß mit Ferienwünschen an
die Gemeinderatsmitglieder.

Verkehrsunfälle im Stadtgebiet Innsbruck im I.Halbjahr 1955
Dr. Walter Fanthauser, Statistisches Amt
Von der Vundespolizeidirektion Innsbruck wurden
auf Anregung und Ersuchen des Statistischen Amtes
der Stadt Innsbruck null erstmalig weiter angegliederte Daten über die Verkehrsunfälle in Innsbruck
zusammengestellt und dem Statistischen Amt zur Erweiterung der bereits vorhandenen Unterlagen überlassen.
Um die Zahl der Verkehrsunfälle im ersten Halbjahr 1955 richtig beurteilen zu können, muß vorerst
noch ku7z auf die Entwicklung seit 194? vermiesen
werden.
I m Jahre 1947 waren bei der Vundespolizeidirettion Innsbruck 1765 Kraftfahrzeuge angemeldet.
Diese Zahl stieg bis Ende 1954 auf 7358. Die Unfälle
hielten mit dieser Entwicklung leider Schritt! wurden
im Jahre 1947 362 (Meßzahl ^ 100) Unfälle gemeldet, so waren es im Jahre 1954 schon 1704 (Meßzahl " - 470). Hielten sich die Zahlen der angemeldeten Kraftfahrzeuge mit denen der Verkehrsunfälle in
ihrer perzcntuellen Zunahme bis 1950 in annähernd
gleicher Höhe, so nahm die Zahl der Unfälle seit diesem Jahre, perzentuell gesehen, stets mehr zu, als die
Zahl der allgemeldeten Kraftfahrzeuge. Es wurde
z. V. von 1952 auf 1953 eiue Steigerung von 12.4 A
aller angemeldeten Kraftfahrzeuge gemessen, während
die Unfälle um 24 ^ zunahmen. Von 1952 auf 1954
stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge um 31.9 ^ , die der
Unfälle hingegen um 42 ^ . Die Verkehrsunfälle in
den ersten Halbjahren verzeichneil noch eine rapidere
Zunahme. Waren im ersten Halbjahr 1952 449 Verkehrsunfälle, — im ersten Halbjahr 1953 59(i, im
ersten Halbjahr 1954 684 —, so waren im ersten
Halbjahr 1955 956 Unfälle, dies bedeutet eine Zunahme um 113 A> seit dem ersten Halbjahr 1952.
Nach einer Schätzung, die auf der Erfahrungstatsache aufbaut, daß sich im zweiten Halbjahr stets 60 aller Unfälle ereignen, käme man in Innsbruck im
Jahre 1955 auf eine Unfallsziffer von 2390, also auf
6V2mal so viel Unfälle als im Jahre 1947!

Die Verkehrsunfälle des ersten Halbjahres 1955
nach den einzelnen Monaten betrachtet ergeben folgendes V i l d ! 96 (10.0"X) Unfälle im Jänner. 115
(12.0"/<) im Februar, 107 (11.2^5) im März, 179
( 1 8 . 7 ^ ) im A p r i l , 223 (23.4^,) im M a i und 236
(24.7 A ) im J u n i .
Von deil gesamten Unfällen ereigneten sich an den
Montagen 136 Unfälle, an Dienstagen 128. an M i t t wochen 155, an Donnerstagen 131, an Freitagen 162,
an Samstagen 18? und an Sonntagen 97. Der Samstag ist also der unfallsreichfte Tag in der Woche. Die
Verkehrsunfälle gegliedert nach Tagesstunden zeigen
die höchsten Unfallsziffern zwischen l l und 13 Uhr
und zwischen 1? und 19 Uhr. Auf diesen letzten Zeitraum entfallen fast 20 ^ aller Unfälle.
A n den insgesamt 956 Unfällen im ersten Halbjahr
1955 waren 315 Personenkraftwagen ( 3 2 . 9 ^ ) , 204
Lastkraftwagen ( 2 1 . 4 ^ ) , 153 Fahrräder (16.0 A )
und 103 Krafträder ( 1 0 . 8 ^ ) beteiligt, die restlichen
18.9 ^
entfielen auf Straßenbahnen. Omnibusse.
Fuhrwerte, Handwagen. Fußgänger »ud sonstige
Verkehrsteilnehmer.
Als Uusallsulsachen wurden in 3N2 Fällen (37,9^)
unvorsichtiges Fahren, in 21 l Fälleil ( 2 2 . 3 ^ ) Nichtbeachtung des Vorranges und der Vertehrsvorschriften festgestellt. I n 72 Fällen (7.5 A ) war der Unfall
auf Unachtsamkeit der Fußgänger znrückzuführen.
libermäßige Fahrgeschwindigkeit führte in 54 Fällen
(5.6 Mängel ail Fahrzellgen verursachten 12 Unfälle. Bei
den übrigen Unfällen konnten folgende Ursachen festgestellt werden! Auf- oder Abspringen. Spielen auf
der Fahrbahn, Tru»kenheit der Fußgänger, Center
ohne Fahrerlaubnis. Allfall durch Hunde, mangelhafte Fahrzeugbeleuchlung, glatte und schlüpfrige
Fahrbahn. Sturmwind. Nebel lind Glatteis. Blendung durch Scheinwerfer, vorschriftswidrige Verladung und sonstige nicht feststellbare Ursache»,