Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.9

- S.59

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© stadtarchiv/Stadtmuseum, ph-26296

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beinkreuz und einen Rosenkranz. Die
Tischlerei- und Tapeziererwerkstätte
der Wiener Hofburg stellte den Sarg der
Kaiserin her und beförderte ihn nach
Genf. Der Holzsarg war mit schwarzem
Samt überzogen und mit weißer Matratze sowie weißseidenem Kopfpolster ausgestattet. Auf dem flachen Sargdeckel
befand sich ein aus echtem Goldstoff
hergestelltes großes Kreuz. Am Sarg
waren zwei Glasfenster angebracht und
zwei mit Schlüssel versperrbare Türen.
Dadurch wurde das Öffnen des oberen
Teils des Sarges, oberhalb des Glasfensters, ermöglicht und ein Blick in das Innere gewährt.

Der Hofsalonleichenwagen
Der Hofsalonleichenwagen, mit dem die
Kaiserin von Genf nach Wien gebracht
wurde, war der einzige, der in dieser
Zeit in Österreich existierte und stand
im Eigentum der ersten Eisenbahnwaggon-Leihgesellschaft Österreichs. Der

Günstige Geschichte

Waggon enthielt drei Sitzplätze und war
von einem Eisengitter umgeben. Er war
schwarz und grün lackiert und hatte
große, elegante Spiegelfenster. Der Innenraum bestand aus zwei Teilen, einem größeren zur Aufnahme der Leiche
und einem kleineren für die Begleitung.
Beide Teile waren durch eine zweiflügelige Tür verbunden. Die Wände und Decken waren mit schwarzgrünem Tuch
ausgeschlagen. Schwarze Seidenvorhänge bedeckten die Fenster und schwarze
Teppiche mit weißem Design den Boden. In der Mitte stand das hölzerne,
teppichbespannte Podium für den Sarg.
Überdies war der Wagen mit Öllampen
hell erleuchtet.

„Ihrer unvergesslichen Kaiserin“
Der Bahnhof Innsbruck war am Tag der
Durchfahrt der sterblichen Überreste
Kaiserin Elisabeths für die Öffentlichkeit
gesperrt. Es hatten nur geladene Gäste
Zutritt. Lautlos, feierlich langsam fuhr

Eine Reduktion der Buchpreise für Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, die
bis 1997 erschienen sind, beschloss der Stadtsenat am 19. Juli. Die vergünstigten Bücher
sind über das Internet unter www.buchhandel.de bzw. www.innsbruck.at sowie über
den regulären Buchhandel und im Stadtarchiv/Stadtmuseum zu beziehen. EH

der Zug am 15. September 1898 um 7.22
Uhr in den Bahnhof Innsbruck ein. Er
bestand aus sechs Wagen: zwei Kammerlwagen, zwei Hofwagen, dem Hofleichenwagen und einem Kranzwagen. Während
des zehnminütigen Aufenthaltes wurden
fünf Kränze im Kranzwagen niedergelegt, u. a. ein Kranz der Stadt Innsbruck
aus Lorbeer, weißen Malmaisonrosen,
Tuberosen inmitten einer Krone aus Lorbeer, welche verschiedene Palmenblätter
und die aus Veilchen zusammengesetzte
Inschrift „Ruhe sanft“ umgaben. Schwere
rot-weiße Schleifen trugen die Widmung
„Die Landeshauptstadt Innsbruck Ihrer
unvergesslichen Kaiserin“.
Auch im restlichen Tirol läuteten die
Glocken und es versammelte sich die
Bevölkerung entlang der Bahn, um Abschied von der Kaiserin zu nehmen. Die
sterblichen Überreste Elisabeths trafen
schließlich um 10 Uhr abends auf dem
nach ihr benannten Kaiserin-ElisabethWestbahnhof in Wien ein. 

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