Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.9

- S.58

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S tadt g esch i chte

innsbruck informiert nr. 9/2011

A u s dem S tadta r ch i v / S tadtm u se u m

Sisis letzte Reise

Die Durchfahrt der sterblichen Überreste Kaiserin Elisabeths (1837–1898) durch Innsbruck

vo n M ag . a Dag ma r K r e i d l

E

lisabeth Amalia Eugenia, genannt
Sisi, Herzogin in Bayern, heiratete 1854 ihren Vetter, den jungen
Kaiser Franz Joseph I. von Österreich.
Elisabeth lehnte sich schon bald gegen
die Zwänge am Hof in Wien auf und zog
sich vermehrt in Krankheiten zurück,
die ihr als Alibi für ausgedehnte Reisen
dienten.
Elisabeth war schon zu Lebzeiten ein
Mythos. Gründe dafür gibt es viele. So
etwa zum einen ihr Bemühen um beständige Schönheit und zum anderen
die Weigerung, sich weiblichen Rollenmustern anzupassen. Zu ihrer geheimnisvollen Aura trug auch ihre Ermordung am 10. September 1898 in Genf
durch den italienischen Anarchisten
Luigi Lucheni bei.

Große Bestürzung
in der Bevölkerung
Die Nachricht vom Tod der Kaiserin löste unter der Tiroler Bevölkerung große
Bestürzung aus und im ganzen Land
fanden Trauerkundgebungen statt. Viele Geschäfte statteten ihre Schaufenster
mit Trauerschmuck aus, um der allgemeinen Landestrauer Ausdruck zu verleihen. Innsbrucker Geschäftsinhaber
regten an, anlässlich der Durchfahrt
der Leiche der Kaiserin die Geschäfte
geschlossen zu halten. Ferner vermeldeten die Innsbrucker Nachrichten am 13.
September 1898, dass bei Innsbrucker
Firmen schwarzer Loden bestellt wurde,
da die Wiener Lager an Trauerstoffen
bereits ausverkauft waren.
Darüber hinaus berichteten die Innsbrucker Nachrichten detailliert rund
um die Trauerfeierlichkeiten, u. a. auch
über die Begebenheiten in Genf. Die Leiche der Kaiserin wurde in Genf in einem
Eichenholzsarg aufgebahrt. Sie trug ein
schwarzes Seidenkleid, das Haar war
wie zu ihren Lebzeiten schön geordnet. Ein Schleier verhüllte ihr Gesicht,
die gefalteten Hände hielten ein Elfen-

© stadtarchiv/Stadtmuseum, Sommer 10_186a

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