Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.8

- S.59

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Private Eisenbahn-Dokumentation der
letzten 55 Jahre kommt ins Stadtarchiv
Seit Kurzem ist das Innsbrucker Stadtarchiv um 25 Ordner mit Fotos einer
Eisenbahn-Dokumentation aus den vergangenen 55 Jahren reicher – ein
Geschenk des Pradlers Walter Hornof an die Stadt.

Platz-Belebung

Bedankten sich
für eine besondere
Schenkung: Kulturstadträtin Patrizia
Moser (2. v. r.) und
Lukas Morscher vom
Stadtarchiv (r.) mit
Walter Hornof (2. v.
l.) und dessen Sohn
Sieghard Hornof (l.)

Ein Ausschnitt aus der Sammlung:
In jeder Seite steckt Liebe zum Detail.

© E. REINISCH, w. hornof

Auf ganz andere Weise setzt sich das
„Wasserspiel“ im neuen Wohngebiet am
Tivoli mit der Sill auseinander. 2007 von
der Darmstädter Landschaftsarchitektin
Angela Bezzenberger gestaltet, belebt das
Objekt den Platz zwischen Wohnheim
und Freischwimmbad Tivoli. Über eine
Blickachse ist es mit der im Westen vorbeifließenden Sill verbunden.
Bewegung und Ruhe. In einem flachen
Becken bringen „Sprudler“ das Wasser in
Wallung, stellen so einen Bezug zur Sill
her, die bei Hochwasser sehr bewegt daherrauscht. Im Becken stehen sieben unterschiedlich hohe Metallstelen. Vier besitzen Windräder aus farbigem Plexiglas,
die sich im (Föhn-)Wind drehen, Farbreflexe erzeugen, aber auch an wassertechnische Nutzungen erinnern.
Wasser und Sonne. Drei Metallstelen
sprühen in Intervallen für kurze Zeit in
die Luft einen Wassernebel, der sich im
Sonnenlicht zum Regenbogen färbt. Das
„Wasserspiel“ ermöglicht damit ein nasses
Erlebnis für verschiedene Sinne: Das Becken ist bewusst begehbar, ist zum Spielen
und Plantschen gedacht. Der Wassernebel
befeuchtet die Haut. Die Wassertropfen
schimmern im Licht. Das nasse Element
kann so haptisch und optisch erlebt werden.

Eine „Wasserreise“ in Pradl
Ein Spaziergang entlang der Sill kann daher zu einer „Wasserreise“ werden: Auf
der Wiltener Sillbrücke ist ein Blick in die
Sillschlucht möglich. Vorbei am Wasserheiligen Johannes von Nepomuk führt der
Weg zum „Wasserspiel“. Nach einem Blick
ins Tivoli geht es weiter zum Hallenbad.
Der Saligen-Fräulein-Brunnen im Rapoldipark ist ebenfalls dem Nass gewidmet.
Am Ende der „Pradler Wasserreise“ –
knapp bevor die Sill in den Inn mündet –
tritt schlussendlich in der Kärntnerstraße
die „Sill“ als sinnliche Frauengestalt auf,
begleitet von ihren beiden kleinen Dienern, welche die „Gaben“ des Wasser präsentieren.

K

ulturstadträtin Univ.-Prof. Dr. Patrizia Moser und DDr. Lukas Morscher, Leiter des Stadtarchivs, besuchten den 88-Jährigen Walter Hornof
und dessen Sohn Sieghard am 6. Juli,
um persönlich den Dank der Stadt zu
überbringen: „Eine sehr noble Geste.
Ich möchte meine große Wertschätzung ausdrücken. Ihre Arbeit kann
man getrost als kulturellen Schatz für
die Geschichte unserer Stadt bezeichnen“, so Kulturstadträtin Moser bei der
offiziellen Übergabe. Lukas Morscher

schloss sich dem Dank an: „Sie haben
einen ansehnlichen Beitrag zur Kulturgeschichte unserer Stadt geleistet,
der mit so viel Leidenschaft, Kontinuität und Ausdauer zusammengestellt
wurde. Die Sammlung Hornof wird im
Stadtarchiv nichts an ihrer Ordnung
und Struktur einbüßen.“
Die Begeisterung für Schienenfahrzeuge entwickelte Hornof schon in
frühen Jahren: „Mit fünf Jahren wollte ich Lokomotivführer werden und
hab‘ an meinem Traum festgehalten“,
so der gelernte Automechaniker. Während seiner Tätigkeit hat er schon früh
begonnen, in seiner Freizeit Schienenfahrzeuge, Gleisbauarbeiten und Ähnliches zu fotografieren. Das Ergebnis
jahrzehntelanger akribischer Präzision
sind etliche Ordner voll mit Fotos, liebevoll ergänzt durch fachliches Hintergrundwissen. Sein Lebenswerk wollte
der Innsbrucker vor seinem Tod in guten Händen wissen, weshalb er sich für
eine Schenkung seiner Sammlung an
die Stadt Innsbruck entschied.
Hornofs Frau befindet sich im Moment nach einer Operation auf dem
Weg der Besserung in der Innsbrucker
Klinik. Dass er seine Frau täglich dort
besucht, kommt dem leidenschaftlichen
Hobbyfotografen nur recht, schließlich
dokumentiert er noch mit 88 Jahren
täglich den aktuellen Baufortschritt
für die Verlängerung der Straßenbahn
Linie 3 an der Klinikkreuzung und auf
Höhe der Triumphpforte. ER

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