Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.7

- S.22

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p o litik & stadtv e r w alt u ng

stand p u nkt e

Besseres Zusammenleben
Handlungsmöglichkeiten für ein besseres Zusammenleben in Wohnanlagen

16 Kinder aus St. Nikolaus, die die Hausordnung besonders brav einhielten, wurden von
StRin Marie-Luise Pokorny-Reitter ins Kino
eingeladen.

Präsentierten das neue Handbuch: Landesrat Gerhard Reheis und Stadträtin Marie-Luise
Pokorny-Reitter (Bildmitte) zusammen mit den ProjektpartnerInnen

Ü

berquellende Mülltonnen, lärmende Kinder im Hof, Sanierungsarbeiten vor dem Schlafzimmerfenster. Es sind oft Kleinigkeiten, die
das Wohnen zur nervigen Angelegenheit
machen. In Innsbruck wohnen 143.000
Menschen unterschiedlicher kultureller
Prägungen, Interessen und Lebensvorstellungen. Die Verbesserung des Zusammenlebens stellt kommunale EntscheidungsträgerInnen vor große Aufgaben.

Österreichweites Pilotprojekt
In dem einzigartigen Projekt „gemeinsam wohnen. gemeinsam leben“ haben
sich 2009 die Stadt Innsbruck, das Land
Tirol und die Wohnbauträger Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), Neue
Heimat Tirol (NHT) sowie TIGEWOSI
zusammengeschlossen. In drei großen
Wohnsiedlungen wurde analysiert, was
den MieterInnen in ihrer Wohnanlage
gefällt, was sie verändern wollen, wie sie
die Kommunikation untereinander und
zur Hausverwaltung verbessern wollen.
Wichtig war es, im Prozess die Anliegen
der BewohnerInnen anzuhören und sie

© E. Hohenauer, e. reinisch, A. Steinacher

22

Leben in der Stadt bedeutet auch Zusammenleben mit vielen verschiedenen Nachbarn.

an der Entwicklung von Lösungen zu beteiligen. Das passierte mittels Interviews,
Kinder- und Jugendaktionen, Hausversammlungen, vielen Gesprächen vor Ort
und Aktivierung von MieterInnen. Zent-

Wohnungsstadträtin Dr. Marie-Luise
Pokorny-Reitter über die nachhaltige
Nutzung der Erfahrungen.
Das Buch zeigt nun erstmals kompakt
zusammengefasst konkrete Optionen

„Wir haben den Grundstein für eine erfolgreiche Wohnungsvergabe und
zeitgemäße Hausverwaltung gelegt, die den aktuellen Lebensumständen
und Bedürfnissen der Menschen entsprechen will.“
Wohnungsstadträtin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter

ral behandelt wurden auch die Themen
Migration und Integration. Begleitet
wurde das Projekt von PRO Team, das
sich auf Nahraum- und Gemeinwesenentwicklung spezialisiert hat.

Konkrete Handlungsmöglichkeiten
Das Projekt hat nun seine Fortsetzung
in einem Handbuch gefunden. „Die Ergebnisse und Erkenntnisse des arbeitsintensiven Prozesses sollen auch bei den
anderen öffentlichen Wohnanlagen in
Innsbruck eingesetzt werden und für
andere Kommunen in Tirol und darüber
hinaus Handlungsmöglichkeiten für ein
besseres Zusammenleben aufzeigen“, so

für Politik, Hausverwaltungen und
MieterInnen auf. „Es ist praxisorientiert und zeigt zu Themen wie Wohnungsvergabe, Hausverwaltung, Einzugsbegleitung, Architektur und Bau
informative und leicht verständliche
Handlungsmöglichkeiten auf“, so IIGGeschäftsführer Dr. Franz Danler.
Das Projekt hat gezeigt, dass Probleme
klar angesprochen werden müssen, damit eine gute und für alle annehmbare
Lösung gefunden werden kann. Bereits
gestartete Nachfolgeprojekte geben Impulse, damit im kleinen Rahmen sehr
schnell und handlungsorientiert reagiert werden kann. EH