Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.7

- S.20

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p o litik & stadtv e r w alt u ng

Jugendwohlfahrt – Jahresbilanz 2010
Wirtschaftskrise und zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung führen zu einer Zunahme der Fälle.
das immerhin bei 88,6 Prozent der Fälle
möglich. Erst wenn eine einvernehmliche Lösung nicht gelingt und die Gefahr
zu groß ist, wird beim Pflegschaftsgericht ein Antrag auf Obsorgeentzug eingebracht. So mussten 2010 25-mal Kinder wegen „Gefahr im Verzug“ aus der
Familie genommen werden, aber nur
zwei Fälle wurden gerichtsanhängig.
Die Jugendwohlfahrt unterstützt und
hilft auch dann, wenn z. B. wegen eines Krankenhausaufenthalts oder eines
plötzlichen Todesfalls von Eltern und
fehlenden anderen Betreuungsmöglichkeiten ein Kind kurzfristig untergebracht werden muss.

© E. Hohenauer (2)

Zunahme der Sensibilität

I

nsgesamt gab es 2010 bei der Jugendwohlfahrt 880 Unterstützungsmaßnahmen und 1662 Gefährdungsmeldungen. 8,5 Mio. Euro investierte
die Stadt Innsbruck in diesen Bereich.
19 SozialarbeiterInnen sowie acht PsychologInnen und RechtsvertreterInnen
kümmern sich um die Probleme der
Familien. „Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Präventionsarbeit ein,
die auch in Zukunft weiter ausgebaut
werden soll“, so Sozialreferent Vizebürgermeister Franz X. Gruber. Ein Hauptaufgabengebiet ist die Rechtsvertretung
von Minderjährigen, wie die Feststellung der Vaterschaft und Unterhaltsfragen. Knapp 10 Prozent der Innsbrucker
Kinder kriegen ihren Unterhalt über die
Jugendwohlfahrt geregelt. Einen Unterhaltsvorschuss erhielten 756 Kinder.

„Ziel ist es, die Eltern so zu stärken, dass
sie selbst die Erziehungsarbeit leisten
können“, so Amtsleiterin Mag.a Gabriele
Herlitschka. Der Grundsatz lautet, das
gelindeste Mittel anzuwenden. Nach
Möglichkeit erfolgen die Maßnahmen
im Einverständnis der Eltern – 2010 war

Der weit gefasste Begriff der Gefährdungsmeldungen umfasst Vernachlässigung und Verwahrlosung – etwa wenn
ein Kind sehr oft ohne Hausübung in die
Schule kommt oder nicht dem Wetter
entsprechend warm gekleidet ist – bis
hin zu Gewalt in der Familie. Jede eingehende Gefährdungsmeldung wird überprüft. Zivilcourage und Sensibilisierung
der Bevölkerung scheinen dauerhaft
gestiegen zu sein. „Eine gute Entwicklung“, sind sich Sozialreferent Gruber
und Amtsleiterin Herlitschka einig. EH

Unterstützende Sozialarbeit
Sozialarbeit ist das zweite zentrale Aufgabenfeld. In 880 Fällen, das sind 4,8
Prozent der insgesamt 18.206 Innsbrucker Kinder, setzte die Jugendwohlfahrt
2010 Unterstützungsmaßnahmen. Diese reichen von Erziehungstipps bis hin
zur Fremdunterbringung eines Kindes.

Zogen Bilanz: Jugendwohlfahrts-Leiterin Gabriele Herlitschka und Sozialreferent
Vizebürgermeister Franz X. Gruber