Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.6

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

den, wenn die Gemeinde selbst aus ihre Lüsten eine
Signalanlage, Schranken, eine Unterführung oder
eine Brücke baue.
( M . Prof. Prazeller würdigte die Bedeutung der
Musikerziehung in der Schule und verlangte, verbilligte Eintrittskarten für die Konzerte den daran interessierten Lehrpersonen zur Verfügung zu stellen.
Bgm. Dr. Greiter kündigte an, daß sich mit der Angelegenheit der Stadtrat befassen werde, der sich jedoch früher einmal gegen einen solchen Antrag ausgesprochen hätte.
Für die Fortsetzung der Ausgrabungen im Vereich
des römischen Veldidena genehmigte der Gemeinderat
einen Veitrag von 8 50.000.—.
Auf Antrag des Verrualtungsausschusses für die
Stadtwerke wurde der Tarif der Nordkettenbahn um
rund 50 Prozent erhöht. Dagegen bleibt der Einheimischentarif gleich wie bisher, für die Mitglieder der
Vereine, die dem Verband alpiner Vereine Österreichs angehören, beträgt der Fahrpreis Innsbruck—
Hafelekar und zurück 8 30.—.
Eine eingehende Aussprache löste die Frage einer
Küche im Stadtsaalgebäude aus. Der Stadtrat hatte
in seiner Sitzung vom 20. M a i 1955 mit Mehrheit beschlossen, im Stadtsaalgebllude eine Küche für 300 Personen einzurichten, die Fraktion der WdU. hatte eine
Einschränkung auf 200 Personen begehrt und einen
Minderheitsantrag für den Gemeinderat angemeldet.
Vgm.-Stello. Süß trat für den Antrag des Stadtrates
ein, S t N . Gamper umriß den bisherigen Gang des
Wiederaufbaues des Stadtsaalgebäudes und wandte
sich gegen die Höhe der Kosten sowie allgemein gegen
die Überschreitung von Voranschlägen, wie man sie
bei verschiedenen Bauvorhaben der Stadt habe wahrnehmen können. Er beantragte schließlich, einen Beschluß erst zu fassen, wenn genaue Kostenvoranschläge
vorlägen.
GR. Prof. Prazeller wies darauf hin, daß in I n n s bruck viele Veranstaltungen stattfänden und der Stadtsaal stark beansprucht würde. Es ginge aber nicht gut
an, wenn man einem Gast dort sagen müßte, daß
man ihm nichts verabreichen könne, weil es keine
Küche gäbe. I m übrigen wäre zwischen einer Küche
für 300 Personen, wie sie der Stadtrat beschlossen
habe, und einer für 200, wie sie die Fraktion der
WdU. verlangt hätte, kaum ein Unterschied.
GR. Zschiegner vertrat den Standpunkt, daß es
nicht Aufgabe der Stadt sein könne, im Stadtsaal
einen größeren Kellerbetrieb zu eröffnen, und empfahl, eine Küche für höchstens 200 bis 300 Personen
vorzusehen und nur den früheren Zustand wiederherzustellen, gleichzeitig aber zu beschließen, daß kein
Stadtsaalteller mehr eröffnet werde, was der Vorsitzende mit dein Hinweis beantwortete, daß man nicht
einen künftigen Gemeinderat bindeil dürfe, der viel-

Nummer tt

leicht in fiinf Jahren einen anderen Beschluß fassen
inöchle.
Gegen die Ausgestaltung der Fassade des Slndl
saalgebäudes, die nicht in die Umgebung passe, imlim
GR. Pettauer Stellung, der eine Küche für 300 Personen als tragbar bezeichnete. Für eine scharfe Begrenzung auf diese Zahl und die Ansschallnng der
Möglichkeit, die Grundlage für eine größere Küche
zu schaffen, sprach sich GN. Dr. Seykora aus.
Bgm.-Stcllv. Flöckinger würdigte die Arbeit des
Architekten, kritisierte jedoch den Umstand, daß das
Haus zur Benützung freigegeben wurde, bevor es vollendet ist, wobei sich verschiedene Mängel gezeigt hätten, die man aber nach und nach bereinigen werde.
Hinsichtlich der Küche schlug er vor, das Stadtbauamt
mit der Überprüfung zu beauftragen, welche Maße
die Einrichtung der Küche haben muß, damit sie den
Anforderungen wirklich entspricht.
StN. Stoll verlangte eine Untersuchung, ob bei
Etoßbetrieb die Restaurants der Stadt auch voll ausgelastet sind, und wandte sich gegen die Einrichtung
einer großen Küche im Stadtsaal, deren Personal
nicht ausgelastet werden könne.
Nachdem auch Bgm. Dr. Greiter den Werdegang
des Wiederaufbaues des Stadtsaales umrissen hatte,
ließ er über den Antrag abstimmen. Der Antrag des
Stadtrates, im Stadtsaalgebäude eine Küche für 300
Personen einzurichten, wurde mit Mehrheit gegen die
Stimmen des GN. Zschiegner und der WdU.-Fraktion
angenommen.
Die M i t t e i l u n g des Vorsitzenden, daß das Bundesministerium für Unterricht den Aufwand von 22.000
Schilling ersetze, den die Stadt hatte, als sie im Jahre
1951 für den Unterhalt von 1500 Jugendlichen aufkommen mußte, die auf ihrer Fahrt zum Berliner
„Weltfriedenstag" in Saalfelden aufgehalten wurden und sich nach Innsbruck wandten, wurde zur
Kenntnis genommen.
Nach der Erledigung einiger Anträge des Bauausschusses fand eine vertrauliche Sitzung statt, in welcher Grundstiicksfragen, vor allem im Zusammenhang
mit der Konzertturve, erörtert wurden.
Berichtigung. I n dem in der vorhergehenden Nummer erschienenen Bericht über die Gemeinderatssitzung
hat es zu heißen! Auf Seite 3. rechte Spalte, !!, Absatz: „Die Straßenverhältnisse bei der Obushallestelle
in der Nähe des Tabattiosts Krismer am Wittenberg
oeranlaßten GR. Egger zu d e m A n t r a g , für eine
bessere Ableitung des vom Hußlhofweg herunterfließenden Wassers zu sorgen/" Ans Seite l. rechte Spalte,
?. Absatz. 1. Satz! „ S t N . Gamper begrüßte die Anregung des S t R . Dr. Kunst zur Frage der II^V/V^.
und warnte davor, beim Bezug von Strom in zu
große Abhang igt"eil von fremden Werken zu geraten,"

Pz.

Innsbrucks jüngste Erdbcbcuperiode
Die Landeshauptstadt Innsbruck ist infolge der
Erdstöße, die sich seit Wochen in ihrem Bereiche wiederholen, einigermaßen beunruhigt. Wo immer sich
Menschen treffen, spricht man von den Wirtungen der
Erdbeben. Wenn auch Schäden i n gröberem Ausmaß

nicht zu verzeichnen sind, rufen die neuen Mauersprünge, die an zahlreichen, aus der Bonibenzeit bereits stark hergenommenen Gebäuden der Altstadt und
St, Nikolaus entstanden sind, doch mancherlei Beden
ken In"ioor, Viele solcher Nisse wurden inzwischen mil