Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.5

- S.62

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s tA DtG e s c H I c H t e

FortsetzunG Von seIte 59

„FIGuren Im
scHWImmbAD“

Wasserwellen und luftfänger.

© STADTARCHIV, E. REINISCH, STÄDTISCHE FRIEDHOFSVERWALTUNG

Dahinter erinnert eine von Peter Schnei­
der genial geformte, abstrakte Spielplas­
tik an Wasserwellen. Ihre gerundeten
Formen verlocken Kinder zum Durch­
schauen, Klettern und Rutschen. Den
Kabinenbau flankieren zwei Bildwerke
Erich Kebers: Im Süden steht ein abstrakt
formulierter Trinkbrunnen mit Bronze­
wasserspeier. Ein Hohlraum ermöglicht
Durchblicke, umfängt Luft und Natur.
Das nördliche Ende des Baus markiert
die Brunnenplastik „Zwei Höhlungen“.
Ihre weichen, organischen Formen stell­
te Keber bewusst der nüchternen Archi­
tektur gegenüber.

Denkmal für die Bombenopfer am Pradler Friedhof

1961 besuchten 275.000 Menschen das
Schwimmbad Tivoli, das damals als un­
geheuer modern gestaltete Anlage wahr­
genommen wurde. Dazu trugen sicher­
lich die vorgestellten Bildwerke bei. Ihre
heutige Wirkungsweise kann bei einem
„Geburtstagsbesuch“ des Schwimmbades
in der nun beginnenden Saison 2011 über­
prüft werden. Bei einem „Kunst­Rund­
gang“ werden die vertrauten, daher häufig
„übersehenen“ Plastiken und Skulptu­
ren – losgelöst von ihren Funktionen als
Brunnen und Spielgeräte – in jedem Fall
in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Kein Fischmaul,
sondern der
Versuch, Luft und
Natur in die Plastik zu integrieren:
Die von Erich
Keber geschaffene
Brunnenplastik
(1960, Steinguss
mit Bronzewasserspeier) markiert
das südliche Ende
des Kabinenbaus
am Tivoli.

Themenabend zur Kleingartenanlage (v. l.): Mundartdichterin
Lilo Galley, Josefine Justic (Stadtarchiv).

Das „osterfeld“: eine
schrebergartensiedlung mit Geschichte

Kunstspaziergang 2011 im tivoli

A

usgesprochen großer Andrang und
reges Interesse herrschten am 7.
April im Innsbrucker Stadtarchiv beim
öffentlichen Themenabend zum ehema­
ligen NS­Zentralfriedhof auf dem Areal
der städtischen Kleingartensiedlung

treute Josefine Justic seit Herbst letzten
Jahres die Quellenarbeit.
Während der NS­Zeit wurden auf dem
Gelände ca. 109 Opfer der Bombenangriffe
auf Innsbruck von 1943 bis 1945 begraben.
Der Vorarlberger Werner Schennach muss­

„Am Gelände der heutigen Hermann-Gmeiner-Akademie
hätte ein Krematorium entstehen sollen.“
Josefine Justic, stadtarchiv

© DR. HELMUTH OEHLER, INNSBRUCk

62

„Osterfeld“. Dass die Sitzgelegenheiten
bald ausgingen, war nach kurzer Zeit
bereits vergessen. Über 80 Personen
lauschten begeistert einem Rück­ und
Überblick über die Ereignisse mittels
historischen Bildmaterials.
Die Kleingartenanlage „Osterfeld“
liegt im Südosten von Innsbruck im Stadt­
teil Amras und ist ein beliebtes Rückzugs­
gebiet. Mundartdichterin Lilo Galley fand
in den 70er­Jahren in ihrem Schrebergar­
ten zwei Kreuze und einen Knochen. Sie
berichtete über ihre Nachforschungen,
die sie ins Stadtarchiv führten. Dort be­

te damals als 17­Jähriger mithelfen, die
Toten zu bestatten. Sein Bericht über den
Arbeitseinsatz wurde beim Themenabend
im Stadtarchiv auszugsweise präsentiert.
Bereits 1942 lagen Pläne für einen
Innsbrucker Zentralfriedhof vor. Nach
dem Ende der Naziherrschaft wurden
die Pläne seitens der Stadt nicht wei­
terverfolgt und der Friedhof wieder
aufgelassen. Die menschlichen Über­
reste wurden exhumiert und am Prad­
ler Friedhof bestattet. Am Osterfeld
schlummern in der Erde aber nach wie
vor Reste aus dieser Zeit. ER

WIeDer zu seHen: besonDeres & tYPIscHes Aus InnsbrucKs stADtGescHIcHte

nach zweiwöchigen umbauarbeiten im Innsbrucker stadtmuseum ist die beliebte Dauerausstellung zur „stadtgeschichte“ seit 26. April
wieder für Interessierte geöffnet. Die entwicklungsgeschichte der landeshauptstadt beginnend im 12./13. Jahrhundert, als Innsbruck
zur stadt erhoben wurde, veranschaulicht den wirtschaftlichen, politischen, religiösen und kulturellen Werdegang der stadt. er
öffnungszeiten: mo. bis Fr. 9–17 uhr • badgasse 2 (barrierefreier zugang über Herzog-Friedrich-str. 3/claudiana Innenhof) • tel. 58 73 80