Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.5

- S.41

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© isd

Heime pflegen ihr Image

Einen Einblick in den Pflegeberuf ermöglicht der Tag der Tiroler Heime am 27. Mai von 13–17 Uhr.

A

m 27. Mai öffnen alle Innsbrucker
Alten-, Wohn- und Pflegeheime
ihre Pforten von 13 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit. Mit diesem Tag der Tiroler
Heime soll die Attraktivität des Heim­
alltags öffentlich(er) werden.
Flexible Dienstzeiten, angemessene
Gehaltsstruktur, dazu Nachhaltigkeit
der Arbeit am und mit Menschen: Der
Pflegeberuf hat seine Vorzüge, trotzdem haftet ihm das Stiefmutterimage
an. Es gibt ihn, keiner mag ihn. Dabei
fühlen sich jene, die in der Pflege sind,
zum Großteil wohl und sprechen ihm
meist nur jene, die nichts mit dem Beruf zu tun haben, Attraktivität ab. Einer
deutschen Studie zufolge gaben bei einer Schüler-Befragung nur knapp vier
Prozent an, sich einen Job im Altenpflegebereich vorstellen zu können. Dafür
erklärten fast 95 Prozent der Pflegeschüler, dass sie die Ausbildung wieder

machen würden. Auch eine Umfrage bei
den Innsbrucker Sozialen Diensten aus
dem Jahr 2009 zeigt, dass der Großteil
der Pflegenden mit der Arbeitssituation
weit zufriedener ist, als es von außen
wahrgenommen wird.
Angesichts der beängstigenden Prognose des Europäischen Gesundheitsforums (Gastein, 2010), dass der EU im
Jahr 2020 rund 600.000 Pflegefachkräfte fehlen werden, steht Pflege also vor
einem Problem. Wie kann die Attraktivität des Pflegeberufs vermittelt werden,
damit Pflege extern so wahrgenommen
wird, wie man sie intern erlebt?
Die Pflegeverantwortlichen in Tirol
haben sich diesem Problem in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv gewidmet. Im Rahmen einer Imagekampagne wurde der 27. Mai deshalb
zum Tag der Tiroler Heime erkoren.
Sozusagen ein Tag der offenen Tür, an

dem alle Alten-, Wohn- und Pflegeheime in Innsbruck am Nachmittag ihre
Pforten öffnen. „Jene, die sich für eine
Ausbildung in diesem Bereich interessieren, haben dann die Möglichkeit, sich
vor Ort ein reales Bild vom zukünftigen
Tätigkeitsfeld zu machen“, erklärt ISDGeschäftsführer Dr. Hubert Innerebner.
Und jenen, die einfach wissen wollen,
wie der Alltag in einem Heim abläuft,
wird ein informatives Programm geboten – von Heimführungen, Informationsveranstaltungen bis hin zur Verköstigung mit Speis und Trank.
Die ARGE Heime hofft, dass es Tirols
Heimlandschaft damit ein Stück weit
raus aus der öffentlich gepflegten Ghettoisierung, rein in den gepflegten Alltag
schafft. Und dass sich der eine oder andere aufgrund eines persönlichen AhaErlebnisses vielleicht doch zum Schritt
in die Pflege entscheidet. 

WohnHeime

• Wohnheim Hötting, Schulgasse 8a
Tel. 93 00 20; hoetting@isd.or.at
• Wohnheim Innere Stadt, Innrain 39
Tel. 93 00 60; innere.stadt@isd.or.at
• Wohnheim Lohbach, Technikerstr. 84
Tel. 53 31 880; lohbach@isd.or.at
• Wohnheim Pradl, Dürerstraße 12
Tel. 93 00 30; pradl@isd.or.at
• Wohnheim Reichenau,
Reichenauer Straße 123
Tel. 93 00 50; reichenau@isd.or.at
• Wohnheim Saggen, Ing.-Etzel-Str. 59
Tel. 93 00 40; saggen@isd.or.at
• Wohnheim Tivoli, Adele-Obermayr-Str. 14
Tel. 93 00 10; tivoli@isd.or.at
www.isd.or.at

Im Labyrinth der Erzählung

E

in Mensch ist angereichert mit Erlebnissen, mit Hoffnungen und Enttäuschungen. Die Träume der Kindheit und
der Jugend – wer kann sich ihrer noch
erinnern? Wer kann die zahlreichen
Wünsche zählen, die unseren Lebens-

Erzählungen

Wohnheim Lohbach, Technikerstraße 84
14. Mai, 16 Uhr

weg kreuzen? – Wohl niemand. Aber wir
können von unseren Sehnsüchten und
Erfahrungen erzählen. Wir graben im
Erdreich unserer verschütteten Lebensentwürfe, wenn wir erzählend unsere
Welt wieder auferstehen lassen.
Am 14. Mai um 16 Uhr können Interessierte im Wohnheim Lohbach den
Geschichten eines Hauses, oder besser,
den zahlreichen Erzählungen seiner Bewohnerinnen und Bewohner lauschen.

Die Geschichte unseres Lebens, die Geschichte der Menschheit, setzt sich zusammen aus vielen kleinen und großen
Geschichten und aus vielen berührenden und fremden Erzählungen. Jugendliche und ältere Menschen greifen für 75
Minuten in die unerbittliche Ordnung
der Zeit ein. Denn im Erzählen liegt die
Möglichkeit eines jederzeitigen Neuanfangs. Nur ein Computer kann nicht erzählen.

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