Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.4

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

gehalt hin bemustert. Diese Vorgangsweise hat sich
bestens bewährt, wobei bemerkt werden muß, das;
dadurch nicht nur zum Schutz der Konsumenten einbegriffen wird, sondern auch die Kaufmannschaft
durch rascheste Begutachtung vor Schäden finanzieller
A r t bewahrt wird. Insgesamt wurden 201 Iinporttontrollen durchgeführt, bei deuen 1,200.000 I<« Getreide, 15.000 ^ Teigwaren. 900.000 I Öle. 70.000 kx Fische und Fischwaren und 107.000 k^
Südfrüchte beschaut wurden.
A n den Kommissionierungen von neu zu errichtenden Lebensmittelbetrieben nahm jeweils ein Vertreter des Marktamtes teil, um dabei die Interessen des
Amtes bereits vor Baubeginn entsprechend zur Geltung zu bringen. Zu den vom Milchwirtschaftsfonds.
Landesstelle T i r o l , fallweise einberufeuen Butter-,
Käse- und Trinkmilchprüfungen wurde auch im vergangenen Jahr ein Vertreter des Marktamtes als
Nichter beigezogen. Ein Beamter ist zu den wöchentlichen Sitzungen der Preisbehörde zwecks Festlegung
der ortsüblichen Preise für Obst und Gemüse delegiert.
E i n Ereignis soll bei diesem Rückblick noch besondere
Erwähnung finden, da es für die einheitliche Ausrichtung der Marktämter Österreichs von besonderer
Bedeutung ist! es ist dies die Bildung eines Unterausschusses der Marktämter Österreichs im österreichischen Städtebund. A n der vorerst erfolgten Gründung
eines Exekutivausschusses nahm als Vertreter des
Marktamtes Innsbruck Oberamtsrat Zoller teil.
Marktpolizei
Zu ihrem Aufgabenkreis gehört die Betreuung und
Überwachung des täglich stattfindenden Produzentenund Händlermarktes, des Wochcnschweinemarktes, der
periodischen Märkte und der im Stadtgebiet befindlichen Stände und Kioske außerhalb des Marktplatzes.
Der tägliche Lebensmittelmarkt fand besonders im
Sommer bei den Hausfrauen wie auch bei den zahlreichen Händlern regen Zuspruch. Die Hausfrauen
scheuen den Weg zum Markt trotz der vielen Obstund Gemüsehandlungen nicht, da sie hier doch billigere
Preise bei einem verhältnismäßig großen Warenangebot finden. I m Berichtsjahr konnte ein sehr lebhafter Absatz verzeichnet werden, da trotz ungünstigen
Witterungsverhältnissen genügend Waren auf den
Markt gelangten, welche in ihrer Preislage häufig
niedriger waren als zum Beispiel in Wien. Der
Markt erfüllt hier eine preisregelnde Funktion zum
Wohle der Konsumenten, womit er seine Daseinsberechtigung immer wieder unter Beweis stellt. Die
Marktbeschickung wird immer von der Witterung, von
den mehr oder weniger guten Erzeugungsverhältnissen für einzelne Sorten wesentlich beeinflußt sein, wie
sie auch naturgemäß jahreszeitlich bedingt ist. So
führte zum Beispiel die reiche Apfelerntc des vergangenen Jahres zu einem Preisabfall, wobei jedoch
für schöne Ware auch immer ein entsprechender Preis
erzielt werden konnte.
Der hinter dem Bierwastlgebäude abgehaltene
Grommarti konnte sich auch im Berichtsjahr infolge
seiner etwas ungünstigen Lage nicht recht entwickeln.

Nummer

Der Zweck dieses Großmarktcs wäre der, daß dort
Großverbraucher und Lebensmiltelhändler
ihren
Warenbedarf decken. Es steht zu erwarten, daß auch
dieser Teil des Marktes weiter ausgebaut wird, damit er seine Funktion als Preisregler erfüllen kann.
Der Auftrieb zu den Wocheuschweinemärtten kann
als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Auftriebszahlen bewegen sich seit einigen Jahren immer
in einer gleichbleibenden Höhe (ca. 19.000).
Die Jahrmärkte nahmen im abgelaufenen Jahr
einen erfreulichen Aufschwung, insbesonders kann der
Thomasmartt sowohl in seiner Beschickung, als auch
hinsichtlich der Besucherzahl als der beste Markt seil
Kriegsende bezeichnet werden.
Auf dem Christbaummarlt 1954 wurden 11.011
Stück Ehristbäume angeliefert. Da in Innsbruck ca.
12.000 bis 13.000 Bäume benötigt werden, war diese
Anzahl naturgemäß zu gering, weshalb es zu scharfen
Stellungnahmen in der Presse gegen die Organisation
dieses Marktes kam. Die Erregung der Käufer, welche
ohne Ehristbaum den Markt verlassen mußten, ist verständlich. Doch unterliegt die Beschickung der freien
Marktwirtschaft nnd wird voi: den verschiedenartigsten Faktoren beeinflußt. Witterung während der
Schlägerungs- wie auch während der Anliefernngszeit, Angebot, Nachfrage und Preisverhältnisse am
jeweils letztjährigen Ehristbaummarkt nsw. Diese
Faktoren sind dem Marttamt wohl bekannt, doch kann
es selbst darauf keinerlei Einfluß ausüben. Aus der
folgenden Statistik der Anlieferungszahlen der vergangenen Jahre geht zum Beispiel auch eindeutig
hervor, daß auf ein Jahr mit hoher Anlieferungszahl ein solches mit geringerem Angebot folgt!
1949

1950

19">1

1952

IM!

195)4

16.000

14.000

16.000

14.800

17,800

11.011

Die geringe Anzahl der 1954 angelieferten Bäume
ist neben den bereits erwähnten Fattoren insbesonders darauf zurückzuführen, daß am Ehristbaummarkt
195:; nahezu 3000 Stück unverkauft blieben. Über
Veranlassung des Herrn Bürgermeisters Dr. Greiter
wurden am 23. Dezember 1.000 Bäume in den gemeindeeigenen Wälder geschlägert und am 23. und
24. Dezember auf den Markt angeliefert. Hier übernahm das städtische M a r l t a m t den Abverkauf der
Bäume. Die Marttamtsbeamlen, welche selbst den
Verkauf der Bäume durchführten, versuchten die aufgeregte Menschenmenge zu beruhigen, was ihnen auch
wirtlich gelang, sooaß im Laufe des 21. Dezember
noch jedermann zu seinem Ehristbaum kam.
Mah- und ltzewichtspolizei
Parallel mit den Geschäftsrevisionen wurde» die
Waagen. Gewichte und Maße einer Überprüfung un^
terzogen und das Gewicht der einzelnen Vrolsorlen
wie auch das Gewicht der verschiedenen paketierten
Lebensmittel überwacht. Gemeinsam mil einem Beamten des Eichamtes wurden die Lebensmiltelbetriebe auf Einhaltung der cichamllichen Vorschriften
kontrolliert.
(Schluß folgt)