Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.26

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p o litik & stadtve r waltung

r ess o r tbe r icht E

Soziale Herausforderungen meistern

© övp

Franz Xaver Gruber ist seit 22. April 2010 erster Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck.
Er ist politisch verantwortlich für die Ressorts Soziales und Jugendwohlfahrt sowie
Grünanlagen, Land- und Forstwirtschaft.

Erster Vizebürgermeister Franz X. Gruber

D

ie Menschen werden immer älter
und die sozialen Aufgaben nehmen
zu – welche Aufgaben stehen 2011 im
Sozialbereich an?
VIZEBGM. Franz x. Gruber: Gerade in
wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es
wichtig, die sozialen Netze zu sichern.
Mit der neuen Mindestsicherung haben
wir eine nachhaltige soziale Absicherung
für Menschen in Notlagen erreicht. Das
neue Gesetz wird aber auch den Wieder­
einstieg in das Erwerbsleben und damit in
die soziale Selbstständigkeit der Menschen
fördern. In der Daseinsvorsorge werden wir
die mobilen Dienste ausbauen, damit älte­
re Menschen so lange wie möglich in ihrer
eigenen Wohnung bleiben können. Parallel
wird die Heimoffensive mit den Neubau­
ten Olympisches Dorf, der Sanierung der
Heime am Hofgarten und in Hötting fort­
gesetzt. Wir werden aber auch alternative
Formen des Wohnens im Alter entwickeln
und einrichten. Im Jahr 2011 stehen auch
die Entscheidungen für den Neubau des
Frauenhauses und des Mutter-Kind-Zen­
trums an. Im Behindertenbereich werden
wir die Barrierefreiheit weiter verbessern,
z.B. im Rathaus mit einer „mobilen Induk­
tionsanlage“, die Hörbehinderten bei der
Kommunikation mit Behörden hilft.

Die Jugendwohlfahrt rückt immer wieder
in den Mittelpunkt des medialen Interesses.
Wo liegen die Arbeitsschwerpunkte 2011?
Aufgrund gesellschaftlicher Entwicklun­
gen wachsen die Aufgaben der Jugend­
wohlfahrt und damit die Herausforderun­
gen für die öffentliche Hand. Neben der
Betreuung von Kindern und Jugendlichen
werden wir in Zukunft verstärkt auf Prä­
vention setzen. Der letztes Jahr gegründete
Mutter-Kind-Treff in Pradl ist dafür ein er­
folgreiches Pilotprojekt. Besonders wichtig
ist mir auch die sensible und umfassen­
de Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in
der Vergangenheit. Dazu werden wir eine
Überprüfungskommission einsetzen und
in enger Abstimmung mit den Betroffenen
Entschädigungen vereinbaren.
Welche neuen Projekte gibt es im Grünraum?
Bei der Gestaltung der Verkehrsinseln wer­
den wir auf Großveranstaltungen einge­
hen, etwa die Olympischen Jugendspiele,
die Football-WM und das Jahr des Waldes.
Die Adaptierung und Sanierung der 67
Spielplätze läuft konsequent weiter. In der
Dr.-Stumpf-Straße und im Sieglanger ent­
stehen neue Spielplätze und Parkanlagen.
In der Mandelsbergerstraße wird die be­
stehende Grünanlage in eine öffentlich zu­
gängliche Parkanlage mit Sitzmobiliar um­
gestaltet. Auch die Radwege werden weiter
ausgebaut, zum Beispiel beim Tivoli und in
der Lohbachsiedlung. Weitere Projekte im
Grünbereich sind der Umbau der Grünflä­
che am Marktplatz, die Umgestaltung des
Spielplatzes im Waltherpark und die Er­
richtung eines Kleinkinderspielplatzes am
Lodenareal. Weiters geht heuer eine neue
Homepage mit Infos über alle öffentlichen
Spielplätze online.
46 Prozent der Stadtfläche bestehen aus
Wald. Welche Aufgaben stehen im Bereich
Land- und Forstwirtschaft an?
Die Aufforstung des Schutzwaldes ist weit­
gehend abgeschlossen, 2010 wurden ca.
26.000 Bäume gepflanzt. Der Schutzwald

wird laufend verjüngt und vom Forstamt
flächendeckend gepflegt. Beim Singletrail
am Lanser Kopf laufen derzeit die Rou­
tensuche und Gespräche mit den Grund­
eigentümern. Damit können wir nicht nur
im Norden, sondern auch im Süden eine
Downhillstrecke anbieten. Fortgesetzt
werden der Ausbau und die Sanierung
der Lawinenschutzeinrichtungen auf der
Nordkette. Auch die Kanalisation der Höt­
tinger Alm wird heuer umgesetzt. Diese
führt vorbei an der Umbrüggler Alm, deren
Wiedererrichtung ich weiter vorantreiben
möchte.
Sie sind im Markenbildungsprozess Projektgruppenleiter für die „Inszenierung der
Nordkette“. Welche Vorhaben werden 2011
umgesetzt?
Heuer im Frühjahr werden die einheit­
lichen Beschilderungen der wichtigsten
Wanderwege und Steige auf der Nordkette
verwirklicht und der Themenwanderweg
von der Hungerburg zur Arzler Alm um­
gesetzt. Weiters bearbeiten werden wir die
Projekte „Villa Wild“, wo wir bei der Mit­
telstation der Hungerburgbahn mit dem
Alpenzoo „Kulturfolger“, also Wildtiere im
urbanen Raum, zeigen wollen, den Baum­
wipfelweg „Wipfelschwung“ und das Pro­
jekt „Kosmos“ am Hafelekar.
Drei Eigenschaften, mit denen Sie sich
charakterisieren würden?
Offen, weil mir Toleranz und Dialog wich­
tig sind. Konsequent, weil nur so Ziele er­
reicht werden können. Optimistisch, weil
jede Herausforderung nur so bewältigt
werden kann. EH

kontakt

Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber
hat sein Büro im Historischen Rathaus,
Herzog-Friedrich-Straße 21, 1. Stock.
Terminvereinbarungen unter der
Tel. 5360-1911 (Petra Kodera).
fx.gruber@magibk.at