Innsbruck Informiert
Jg.2011
/ Nr.2
- S.23
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p o litik & stadtve r waltung
stand p unkte
F P Ö I nnsb r uck
Wohnheime im Olympischen Dorf
D
as Olympische Dorf zählt mit ca.
9.000 Einwohnern zu einem der
größten Stadtteile in Innsbruck. Auf
grund der Altersstruktur der Bevölkerung
ist ein Wohn- und Pflegeheim gerechtfer
tigt. Ein Drittel der Bevölkerung ist älter
als 60 Jahre. Das Mindeste, das wir für
die ältere Generation tun können, ist,
einen leistbaren Lebensabend mit ärzt
licher Betreuung und Pflege zu sichern.
Unsere Alten haben ein Anrecht, sozia
le Wärme zu genießen. Ihre Generation
hat viel für den Wiederaufbau nach dem
Zweiten Weltkrieg beigetragen, wodurch
es uns heute besonders gut geht. Leider
können noch so schöne Pflegeheime nicht
verschleiern, dass es einen Pflegenot
stand gibt, der bald nicht mehr finanziert
werden kann. Auch die Zeitvorgabe der
Betreuer im Pflegebereich gehört abge
schafft. Rund 100 Mio. € wurden im Zuge
der Heimoffensive in die Sanierung und
Erweiterung investiert. Die Altersvorsor
ge bleibt ein zentrales Anliegen der FPÖ.
Wir werden unsere ältere Generation nie
im Stich lassen.
Die Freiheitlichen
GR Andreas Kunst
libe r ales f o r u m innsb r uck
Gesundheitsprogramme statt Wohnheime
S
inkenden Geburtsraten steht eine stei
gende Lebenserwartung gegenüber. In
Österreich leben rund 1 Million 75-jährige.
Der Anteil der über 85-jährigen ist alleine in
Innsbruck in den letzten Jahren um rund 35
Prozent gestiegen. Eine sozial- und gesell
schaftspolitische Herausforderung ersten
Ranges, die eine strukturelle und finanzielle
Lösung erfordert. Die Pflege-/Wohnheimof
fensive war ein wichtiger Schritt, darf aber
nicht der einzige sein. Der Anteil der sta
tionären Pflege muss verstärkt ausgebaut
werden durch mobile Angebote. Kurzzeit-,
Hauskrankenpflege und Tagesheime ermög
lichen länger in der eigenen Wohnung blei
ben zu können und entlasten die betreuen
den Angehörigen. Grundsätzlich muss sich
eine zukunftsweisende Gesundheits- und
Sozialpolitik von einer teuren „Reparatur
medizin“ hin zur rechtzeitigen Vermeidung
chronischer Erkrankungen entwickeln. So
plant es auch der Masterplan der Sozialversi
cherung, der gerade in der Betreuung älterer
Menschen ein interessanter Denkansatz sein
kann. Ideen, die auch bei der Überlegung ei
nes Wohnheimes im O-Dorf einfließen müs
sen. Selbstständig zu leben hat sicher mehr
Qualität als ein Heimleben.
GR Mag. Christian Kogler
ti r o le r seni o r enbund
Seniorenwohnen im Lebensabend in gewohnter Umgebung
D
ie neue Seniorenwohnheim-Initiati
ve der Stadt Innsbruck in den Stadt
teilen dient den Älteren, die zeitlebens in
dieser Region lebten. Der Nachbar- und
Freundeskreis ist dort entstanden, die
Spazier- und Einkaufswege sind Alltag
geworden, den man schätzt. Die neue Se
niorenheim-„Offensive“ der Stadt ist not
wendig auf Grund der demographischen
Entwicklung.
Der Bau des neuen Senioren- und
Pflegeheimes im Innsbrucker O-Dorf
setzt Maßstäbe der Menschlichkeit: Die
Generation, die seit den Olympischen
Spielen 1964 und 1976 dort wohnte, soll
auch im Alter nicht aus dem gewohnten
Lebensraum gerissen werden. Das Senio
renheim im O-Dorf bietet diese Qualität
des Alters.
Damit erfüllt die Stadt ihre Aufga
be für die Gemeinschaft: Niemand soll
durch den Einzug in ein Seniorenheim
etwas gänzlich Ungewohntes erleben.
Der Vereinsamung, einer „Krankheit“
unserer Gesellschaft, wird damit eben
falls Einhalt geboten.
GR Helmut Kritzinger
Tiroler Seniorenbund
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