Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.20

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p o litik & stadtve r waltung

© ISD (2)

20

Wohnheim Reichenau

Wohnheim Saggen

stand p unkte

Mehr Wohnraum für Seniorinnen und Senioren
Die Menschen in Innsbruck werden immer älter. Eine Entwicklung, die zwar sehr positiv ist,
die Gesellschaft aber vor große Herausforderungen stellt.

I

m Jahr 2050 wird ein Viertel der
Wohnbevölkerung älter als 65 Jahre
sein. 1995 waren es 18.832 Menschen,
2010 22.052 und 2050 werden es 33.610
sein. Einen besonderen Anstieg gibt es
bei den über 85-Jährigen, diese Bevöl­
kerungsgruppe wächst bis 2050 um das
beinahe Dreifache an.
Die Stadt Innsbruck trägt dieser de­
mographischen Entwicklung seit einigen
Jahren Rechnung und startete eine große
Wohnheimoffensive, mit der das flächen­
deckende Angebot signifikant verbessert
und die Qualität gesteigert wurde.
Im Jahr 1998 gab es in Innsbruck die
vier städtischen Heime am Hofgarten,
in Hötting, Pradl und Saggen, weiters
das Malfatti Heim (heute St. Josef), das
Nothburgaheim und St. Raphael. Alle
Heime waren größtenteils in keinem
guten Zustand. Lediglich die Senioren­
residenz Veldidenapark war auf dem
neuesten Stand, deckte allerdings seit
jeher nur das private Segment ab.

Wohnheimoffensive
Mit der Eröffnung des Wohnheimes Rei­
chenau 1999 begann die Wohnheimof­
fensive. Neu eröffnet wurden weiters
2005 das Wohnheim Innere Stadt, 2007
das Wohnheim Tivoli und 2009 das
Wohnheim Lohbach. Generalsaniert
wurden die Heime Pradl, Hötting und
Saggen. Die Nicht-ISD-Einrichtungen,
Nothburgaheim in der Kapuzinergasse

und St. Raphael, wurden ebenfalls zur
Gänze erneuert. Insgesamt wurden bis­
her alleine an Baukosten rund 100 Mio.
Euro investiert.
Mit derzeit sieben Wohnheimen sind
die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD)
der größte Heimträger Westösterreichs.
Waren es vor der Offensive 655, so bieten
die ISD derzeit 896 Heimplätze an. Für
alle BewohnerInnen gibt es moderne Ein­
zelzimmer. Die Mehrbettzimmer sind für
Paare vorgesehen. Betreut und gepflegt
werden die SeniorInnen der ISD-Wohn­
heime von insgesamt 620 Vollzeitkräften.

Neue Wohnheimprojekte
Innsbrucks neuer Sozialreferent Vize­
bürgermeister Franz X. Gruber setzt die
Wohnheimoffensive seines Vorgängers
DI Eugen Sprenger fort. Am Programm
stehen der Neubau des Heims am Hof­
garten sowie die Errichtung einer neuen
Wohn- und Betreuungseinrichtung im
Olympischen Dorf, wo es derzeit noch
kein Wohnheim für SeniorInnen gibt.
Um der Bevölkerung des Olympi­
schen Dorfs ein Älterwerden in vertrau­
ter Umgebung zu ermöglichen, soll im
Bereich An-der-Lan-Straße ein neues
Heim errichtet werden. Die grundsätz­
lichen Beschlussfassungen sind bereits
gefallen. Für die Planung des 120-Bet­
ten-Hauses ist ein Architektenwettbe­
werb vorgesehen.
2011 erfolgt außerdem die endgültige

Fertigstellung aller Sanierungs- und Neu­
bau-Abschnitte des Hauses St. Josef am
Inn. Weiters erfolgt derzeit die Sanierung
und Erweiterung des Wohnheims Hötting.

Alternative Betreuungsformen
Neben den klassischen Wohn- und Pfle­
geheimen bieten die ISD sieben senio­
rengerechte Wohnanlagen.
Ein großer Schwerpunkt wird in
Innsbruck auf die mobile Betreuung ge­
legt. Dazu zählen die mobile Hauskran­
kenpflege und Heimhilfe, mobile Thera­
pien sowie die mobile Essensversorgung
durch den Innsbrucker Menü-Service.
„Damit ältere Menschen so lange wie
möglich in ihren eigenen Wohnun­
gen leben können, müssen die mobilen
Dienste weiter ausgebaut und alterna­
tive Wohnformen realisiert werden“, so
Vizebürgermeister Franz X. Gruber. Mit
der mobilen Pflege kann gleichzeitig
auch der Überlastung der Pflegeheime
entgegengewirkt werden. EH

wohnheime innsbruck
Wohnheim Reichenau, 105 Plätze
Wohnheim Saggen, 156 Plätze
Wohnheim Hötting, 132 Plätze
Wohnheim Innere Stadt, 60 Plätze
Wohnheim Pradl, 189 Plätze
Wohnheim Tivoli, 126 Plätze
Wohnheim Lohbach, 128 Plätze
www.isd.or.at