Innsbruck Informiert

Jg.2011

/ Nr.2

- S.12

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Stärken und Potenziale fördern:
Pilotprojekt mit der Neuen Mittelschule Wilten

D

ie Stärken und Kompetenzen je­
des und jeder einzelnen SchülerIn
zu erkennen und zu fördern und damit
Perspektiven für die Zukunft zu eröff­
nen: Das ist erklärtes Ziel eines neuen
Projekts der Stadt Innsbruck gemein­
sam mit dem Zukunftszentrum Tirol
und der Pädagogischen Hochschule Ti­
rol. Die InitiatorInnen Notburga Troger
(Integrationsstelle Stadt Innsbruck), GF
Dr.-Ing. Bjørn Ludwig (Zukunftszent­
rum) und Dir. Dr. Werner Mayr (PHT)
stellten den dafür ausgewählten Schul­
klassen der Neuen Mittelschule Wilten
das Projekt am 17. Dezember vor.

Inhalt und Ziele
des Pilotprojekts
Für dieses Pilotprojekt wurde die „Kom­
petenzwerkstatt“, ein Projekt des Zu­
kunftszentrums für Jugendliche ab 13
Jahren, auf die Bedürfnisse von 12-jähri­
gen SchülerInnen adaptiert. Die Kinder
werden bis zur 4. Klasse von vier Coaches
begleitet. Wichtig seien dabei stets das Ziel
Hauptschulabschluss und dann die beruf­
liche Orientierung, wie Notburga Troger
erklärte: „In das Projekt sind auch Koope­
rationspartner eingebunden wie das AMS,
die Wirtschaftskammer oder Betriebe, die
als Lehrstellen in Frage kommen.“
Das Pilotprojekt soll helfen, recht­
zeitig den Fokus auf die beruflichen

(v. r.) Mag.a (FH) Birte
Schmidt (Projektleitung
Zukunftszentrum), Notburga Troger (Integrationsstelle Stadt Innsbruck),
GF Dr.-Ing. Bjørn Ludwig
(Zukunftszentrum), Dr.
Werner Mayr (Direktor
PHT) mit den TrainerInnen Bernhard Hungsberger, Michael Graf und
Sandra Klein (vorne links).
© A. TEUTSCH

12

Perspektiven der SchülerInnen zu rich­
ten: „Viele Schüler kennen von über 180
Lehrberufen nur acht bis zehn“, schil­
derte Troger die Lage. Langfristiges Ziel
sei es, mit dem Projekt eine Struktur zu
schaffen, die sich in die Bildungsland­
schaft einfüge. Vier Coaches erarbeiten
gemeinsam mit den SchülerInnen im
Rahmen von 10 Workshops spielerisch
deren Stärken und Neigungen: „Die Kin­
der lernen sich selbst und ihre Träume
und Wünsche besser kennen“, konkre­
tisierte Trainer Bernhard Hungsberger.
„Das motiviert und macht Spaß.“ Je nach
Begabungen und Kompetenzen werden
die SchülerInnen freiwillig und kosten­

los in wöchentlich zwei Stunden in den
dazu gehörenden Hauptfächern speziell
gefördert: „Sie sind eingeladen, konkret
auszuprobieren, sei es in Interviews,
Filmprojekten oder handwerklichen Tä­
tigkeiten“, so GF Ludwig.
Um den SchülerInnen das Vorha­
ben gleich bei der Auftaktveranstal­
tung greifbarer zu machen, errieten
sie spielerisch anhand von Pantomime,
Rollenspielen oder Zeichnungen ver­
schiedene Stärken und Kompetenzen:
Eigenschaften wie Konfliktlösung,
Kontaktfreude, Kreativität und Über­
zeugungskraft standen hier bereits im
Mittelpunkt. AT

ISD und Vinzenzgemeinschaft mobilisieren das Ehrenamt

r

und 70 Prozent der pflege- und be­
treuungsbedürftigen Bevölkerung, so
schätzen Experten, werden in den eigenen
vier Wänden betreut. Großteils von eige­
nen Angehörigen. Noch! Denn dieser Pro­
zentsatz ist einer, der langsam, aber sicher
schwindet. Die Zahl der Betreuungs- und
Pflegebedürftigen schnellt ungebremst
nach oben, die Anzahl der helfenden Ange­
hörigen aber schwindet.
Eine soziale Schere, die sich öffnet,
und die es schnell wieder zu schließen
gilt, wie der Geschäftsführer der Inns­
brucker Sozialen Dienste GmbH (ISD)
erklärt. „Eine unserer zentralen Her­
ausforderungen ist es, die rasant weg­
brechende Zahl an pflegenden Ange­

hörigen durch ehrenamtliche Helfer zu
ersetzen“, sagt Dr. Hubert Innerebner.
Eine Reduktion der Unterstützung
durch pflegende Angehörige ohne
adäquaten Ersatz würde die Betreu­
ungsstruktur in Innsbruck nachhaltig
negativ beeinflussen. Ende November
wird deshalb das Projekt „Nachbar­
schaftszentrum Hötting/Höttinger Au“
gestartet. „Dieses Projekt wird von der
ISD und uns gemeinsam begleitet“, er­
klärt Johanna Waldmüller von der Vin­
zenzgemeinschaft. Eine Partnerschaft,
bei der zwei starke Partner versuchen,
die Kräfte zu bündeln, um letzten Endes
noch Stärkeres entstehen zu lassen. Der
Raum Hötting/Höttinger Au wurde des­

halb gewählt, da durch das hohe Alter
des Stadtteils der Gemeinschaftsgedan­
ke ausgeprägt, die Vinzenzgemeinschaft
vor Ort bereits stark vertreten und laut
mobiler Sozialarbeit ausreichend Bedarf
gegeben ist. Sollte das Projekt von Erfolg
begleitet sein, ist angedacht, es auf ganz
Innsbruck auszudehnen.

kontakt

Für am Ehrenamt interessierte bzw.
betreuungsbedürftige MitbürgerInnen
stehen seit 18.11. folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:
hoetting.nachbarschaft@isd.or.at;
Tel. 0664 / 800931510