Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.2

- S.5

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Nummer 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Es siegt vor ca, 8.000 Zuschauern der Norweger Nusle
Thorbjörn.
9. trifft eine Abordnung des Tricntrr l^emeinderales und
von Fremdenvcrlehrser,perten der Provinz Trient zu Bespvechnngen n»d Besicht ig»»gen ein.
10. stirbt Oberst i. N. E r w i n Nnes vom 1. T i r o l s Kaiser
jägcrrcgimcnt, persönlicher Adjutant Erzh. Engens und
Conrads v. Hötzcndorf, im Alter von 86 Jahren,
-"!!. begeht Obcrlandcsgcrichtspräsidcnt
Praxinarer den 80, (Geburtstag.

a. D. D r . Ludwig

Seite 5

2 l , ebenso Hofrat Dr. K a r l Told!, der langjährige Betreuer
der zoologischen Sammlungen des Ferdinande»»»"?.
-"7. finden die Hochschulwahleu statt.
>"i>. überreicht Laudeshauptuiauu ^kouomieral Grauß an
den Oberrat des Vermessuugsdieustcs i. R. J u g . Leopold Pai," das (Goldene Ehrcuzcichen für Verdienste nm
die Republik.
:l<». begeht Regieruugsrat i. R. Alois Wörudle, der Verfasser
des Buches „Die Käfer vou Nordtirol", den «0. Ge«
burtslag.

Ncllcrschcimmqcn
Grauichstädteu-Ezcrva: „Veiträ^c zur Familiengeschichte Tirols" (Nordtirol — Bürger- uud Edclgeschlcchter);
Schlcru-Schriften UN. Band; 271 Seiten; broschiert 154.—
Schilling, gebunden 175.— Schilling. - Nach den: Vorwort
des Verfassers soll in dem vorliegenden Werke „die Geschichte
jener Familien behandelt werden, die, wenn auch ans anderen Ländern stammend nnd nach Nordtirol gezogen, dort
lange lebten und wirtteil". Nach einen: kurzen Litcratnrverzeichuis wcrdeu 7!» Nordtirolcr Familien bekauutgcmacht.
Bei ihrer Auswahl hielt sich der Verfasser aber nicht an die
eingangs erwähnte Ankündigung, denn eine ganze Reihe
dieser Familien saß seit eh nnd je in T i r o l . Gleich die erste
Familie, die Achammcr, stammen von S t u m m im Zillertal
und begegnen erstmals in Rattcuberg. Die Aschauer stammen ans der Ebbser Gegend, die Nlaas ans dem Vintschgan,
die Camcrlauder ans Steinach, die Egger alls Kufstcin, die
Erler aus der Gegend von St. Iodok, die Falgcr aus dem
Lechtal usw. Bei den Fiegcrn heißt es gleich: „waren eines
der ältesten nnd reichsten Geschlechter Nordtirols", und die
Wopfuer waren „eine Alt-Innsbrncker Notgerber-Dynastie".
Schon der Umstand, daß diese 79 Familien auf 198 Seiten
abgetan werden, besagt, daß hier jeweils nur ein bescheidener
Ausschnitt einer Familiengeschichte geboten wird. Der, Verfasser spricht ja im Titel anch von „Beiträgen" nnd kündigt
am Ende noch das Erscheinen von über 300 weiteren, derartigen „Skizzen" an. Leider wird über die Auswahl des
Materials für diese „Beiträge" oder „Skizzen" keine Richtlinie bekanntgegeben. Jedenfalls wäre möglichst viel Unveröffentlichtes erwünscht, was dem Verfasser nach seinem jahrzehntelangen Sammeln sicher znr Verfügung steht. Eine andere Frage ist es, ob es überhaupt einen Zweck hat z. B.
ein so bekanntes Geschlecht wie die „Trapp von Matsch" in
einer knappen Seite abzutun? Oder die Gelehrtenfamilie
Ficker, wobei dem berühmten Rcchtshistoriker I n l i n s von
Ficler ganze zehn Zeilen gewidmet wnrdcn. Bereits in seinem Todesjahre (1902) hatte seine Lebensgeschichtc I n l i n s
I n n g in einer Aufsahreihe in der Beilage zur „Allgemeinen
Zeitung" ausführlich geschildert.
Die „Grcitcr" sollen - ähnlich wie die Freundsberger nnd
Grafen Khueu
nm 1400 aus der Schweiz iu das Tiroler
Oberinola! ciugewaudcrl sein. Da das Tiroler EigenleuteVerzeichnis von 14-7 bereits fünf (richtig lì) Familien namens Grcitcr in Fließ aufzählt, ist diese Vermuluug bereits
unwahrscheinlich; wenn man in der Handschrist (Eod, 12 des
VandesregicrungSarchives) weiterblälternd dann noch zwei
Familien zu Vendels und je eine zu Fiß u»d Serfans
siudet, ist sie geradezu »»haltbar. Die aufgezählten Fami-

lienmitglieder sind zu Fließ: Peter Greider mit Weib und
Kindcru Hans nnd M a r x , Nikl Greider mit den Kindern
^tathrein nnd Veit, Anna Greiderin mit ihrer Schwester
Kathrein, LiPP Grcider und seiu Bruder Thoman, Hans
Grcidcr mit Weib und Kind Ullr, Kristan Greider; zu Vendels: Hans Grewter mit Weib und den Kindern Balthasar,
M a r t i n , Hans, Peter, Heinz, Iosep nnd Anna, Hennsl
Grcwtcr mit Weib und Kindern Panl nnd Heinz; zn Serfaus: Hciurich Ehreuttrers Sohn Hans; zu Fiß: Loy Grcuttucr mit Weib und Kind Anna. Von allen diesen Personen
nnd ihren Nachkommen weiß man dann bis 1581 nichts
mehr: „ A l s ersten Grciter treffen wir auf Urkunden Josef
Grciter . . . ans einem am 31. Jänner 1581 mit einem
Wappenbriefe ausgezeichneten Pfundser Gcschlcchtc. Der
Sohn aus dieser Ehe, Josef Greiter juu,, geboren am
15. Oktober 1783 in Prutz, war Sattler . . ."
Dem jetzigen Bürgermeister D r . Franz Grcitcr werden
überdies i n dem Kapitel „Bürgermeister der Stadt I n n s bruck (1703—1953)" zwei Zeilen gewidmet. Die im „ I n n s brucker Adreßbuch 1953" veröffentlichten Knrzbiographien
„Innsbrucks Bürgermeister seit 1850" sind wesentlich inhaltsreicher.
Bezüglich der ältesten Bürgermeister Innsbrucks schreibt
der Verfasser: „Aber schon seit der ^eit, wo Innsbruck ein
Ttadtrecht erhalten hat (9. I n n i 1239), standen an der Spitze
der Innsbrncker Bürgerschaft Bürgermeister, deren Namen
im Innsbrncker Stadtarchiv aufgezcichuct sind . . . Eine Liste
der Bürgermeister von 1374 bis 1599 bringt Hofrat D r . K.
Klaar in seinem Werke „Al-t-Innsbrnck". Warnm hat der
ansgczeichnete Kenner der Innsbrucker Stadtgcschichte Hofrat Klaar gerade mit 1374 angefangen? Wohl, weil er keine
älteren fand, schrieb doch bereits 1926 Otto Stolz i n seiner
„Politisch-Historischen Landcsbeschreibnng von T i r o l " (Archiv f. üstcrr, Gesch. 107, Band., 805): „Einen Bürgermeister
vou Innsbruck finden w i r urkundlich früher nie, er kommt
iu deu 137(1er Jahren zum erstenmal vor."
Die Abbildnng Tafel VIII „Tiroler Edelknabe (1838) —
Moderne Zeichnung von E. K r a h l " findet sich - - nach
freundlicher Mitteilung von Hr. Hofrat Dr. Heinrich Gf.
Giovanclli - bereits in dem 1912 bei Schroll in Wien erschienenen Werk „Das Theresia»um in Wieu" von Professor
Eugen Gnglia.
Von einer kritische» Untersuchung weiterer Eiu;elfragcn
muß aus Nauuiumugel abgesehru wcrdcu. Freunde des T i roler Heimatschristtums werden diese Neuerscheinung als
genealogischen Nachschlagebehelf gewiß gerne benutze».
Tv, >iarl Schadelbaoer

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