Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.12

- S.4

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Lebensraum innsbruck

Maßnahmen und Visionen für eine
Architektur des Zusammenlebens

E

ine Stadt ist jedoch nicht nur aus
Beton, Ziegeln, Glas oder Holz sowie Freiräumen geformt, sondern
vor allem aus den Menschen, die in ihr
leben. Andererseits sind auch die Architektur in einer Stadt, die räumlichen
und sozialen Strukturen und vor allem
die Erzielung einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung von Bedeutung,
weil sie wesentlich daran Anteil haben,
wie und wo die Menschen leben. Planungskonzepte, unter gerechter Abwägung öffentlicher und privater Belange,
ordnen die Bautätigkeit, steuern die
raumbezogene Infrastrukturentwicklung und haben auch das Ziel der Konfliktminimierung.
„Die Stadtplanung schafft die Voraussetzung, dass eine der Allgemeinheit
dienende, sozial gerechte Bodennutzung gewährleistet werden kann. Sie
soll zur Befriedigung des Wohnbedarfs
der Bevölkerung und zur Erhaltung und
Weiterentwicklung der Wirtschaft im
Rahmen einer geordneten Siedlungsentwicklung beitragen und damit eine
möglichst hohe Lebensqualität sichern.
Auf Grund der besonders knappen Siedlungsflächen muss sich in Innsbruck die
Stadtentwicklung – mehr als in anderen
vergleichbaren Städten – nach innen
richten. Dem permanenten Stadtumbau
kommt also eine besondere Bedeutung
zu. Wichtig sind dabei auch der Schutz
und die Aufwertung des Orts- und Landschaftsbildes. Die städtebauliche Gestalt
soll erhalten und, wo erforderlich, zeitgemäß qualitätsvoll weiterentwickelt werden. Auch Grünraumplanung und Landschaftsarchitektur werden im Rahmen
von Stadtplanung und Stadtentwicklung
immer wichtiger“, so Stadtplanerin Dipl.
Arch. Erika Schmeissner-Schmid. Eine

© Zima/DinA4; Visualisierung.Renderwerk.

Innsbruck ist eine Stadt voll Leben,
gerade in baulicher Hinsicht hat sich
in den letzten Jahren viel getan.
Die Erhaltung und Renovierung des historischen Erbes sowie neue, anspruchsvolle, zeitgenössische Architektur sind
in guter Balance.

Nach einer umfangreichen Wettbewerbs- und Planungsphase für den vor Jahren intensiv diskutierten Bereich wurde nun eine schlüssige Lösung gefunden. Neben der Schaffung von 135 nach
Süden ausgerichteten Wohnungen kann der nördliche Hangbereich als Biotop erhalten werden.
Für die Allgemeinheit entstehen in der Höttinger Au eine kleine Grünanlage und eine Fußwegverbindung zur Sonnenstraße.

Das Gebäude in der Brunecker
Straße wird durch einen fünfgeschossigen, leicht geknickten,
den Straßenraum aufweitenden Sockelbau definiert, aus
dem an der Museumstraße
das 13-geschossige PEMAHotel emporwächst. Durch die
zurückversetzte Position des
Hotels wird ein Vorplatz mit
Bäumen geschaffen.

© henke und schreieck architekten; Visualisierung boanet

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wichtige Hilfe, wenn es darum geht, das
Stadtbild zu schützen bzw. qualitätsvoll
zu gestalten, ist das Tiroler Stadt- und
Ortsbildschutzgesetz (SOG), das 1976
erstmalig erlassen und 2003 umfassend
reformiert wurde. Innsbruck hat bereits
Die Entwicklung von Ortsbild- und Ensembleschutz im Spannungsfeld von Bewahren
und Erneuern, aktuelle Tendenzen und
rechtliche Aspekte zeigt Mag. Thomas
Unterkircher (Referat für Bauberatung,
Gestaltung, Ortsbildschutz) in seinem
Artikel „Die Stadt unter der Käseglocke“
auf, der in der Schriftenreihe (Band 7) des
Innsbrucker Stadtarchivs erschienen ist.

1977 darauf reagiert und für Teile der Innenstadt und die Innstraße eine Erhaltungszone verordnet.
Seit der SOG-Novelle 2003 wurden
die alten Schutzzonen überarbeitet.
Heute gibt es Schutzzonenverordnungen in der Innenstadt, St. Nikolaus, Mariahilf, Hötting-Dorf, Saggen, Mühlau,
Ambras, Arzl und Wilten. Eines der
Ziele dieses Gesetzes ist die Bedachtnahme auf die Schaffung einer Synthese zwischen historischer und moderner Architektur sowie auf die örtliche
Bautradition und auf die Erfordernisse
der Stadt- und Ortserneuerung. Stadt
Innsbruck und Land Tirol fördern Vor-