Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.10

- S.56

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S t a d t g e s c hi c h t e

A u s d e m S t a d t a r c hiv / S t a d t m u s e u m

Innsbruck vor 100 Jahren



vo n M ag . R e n at e M a i r os e r

1 . O k tob e r 1 9 1 0

Oeffentlicher Dank

4 . o k tob e r 1 9 1 0

Uebersiedlung der Kranken ins neue Garnisonsspital

Der hochwohlgeborne Herr Ernest Bederlunger, Privatier hier, hatte dem hiesigen Mädchenwaisenhause eine großmütige Schenkung hinterlassen, wofür
hiemit den hochgeehrten Angehörigen
der gebührend herzlichste Dank ausgedrückt wird mit dem Versprechen, daß
von allen Kindern dieses Waisenhauses
für den großen Wohltäter fleißig gebetet
wird. Die Vorstehung des Mädchen Waisenhauses, Museumstraße 30. 

Der Transport kranker Soldaten aus den Ubikationen von Innsbruck zum neuen
Garnisonsspitale wird in der Weise reorganisiert, daß der Transport der Kranken
nicht mehr mittels der bekannten kleinen Räderbahre, sondern mit einem mit
Pferden bespannten Blessiertenwagen der Traindivision erfolgt. Nur beim Krankentransporte vom Turnusvereinshause in der Innstraße aus kommt noch die alte
Räderbahre in Verwendung. Die Maroden werden mit dieser ins alte Garnisonsspital, und von dort dann mittels des großen Wagens in die neue Anstalt gebracht.
Der militärische Krankentransport wird seit vorgestern auf diese Weise durchgeführt, und zwar wurde ein Turnus geschaffen, nach welchem der Blessiertenwagen täglich vor den einzelnen Kasernen vorzufahren hat.

3 . o k tob e r 1 9 1 0

Des Kaisers Namenstag …
… wird morgen laut Anordnung des Landesschulrates, resp. des Ministeriums für
Kultus und Unterricht anläßlich des 80.
Geburtsfestes Sr. Majestät in den Mittelund Volksschulen festlicher denn sonst
begangen werden; nach dem Gottesdienste soll in einer Festansprache den Schülern die Bedeutung des Jubiläumstages
nahegelegt werden, verbunden mit geeigneten Deklamationen, Gesang usw.
5 . o k tob e r 1 9 1 0

Ein Simulant?
Ein 21 Jahre alter Bursche, angeblich Rudolf
Sopöck heißend, Malergehilfe von Beruf,
legte sich gestern im oberen Kerschentale auf den Boden und gab an, gestürzt
zu sein. Er klagte über innere Schmerzen
und mußte um 11 Uhr nachts durch die
Rettungsabteilung zur Untersuchung ins
Spital geschafft werden. Dort ergab sich jedoch die Unwahrheit seiner Angabe. Allem
Anscheine nach wollte er nur unter Dach
und in gute Pflege kommen. Er wurde sofort an die Luft gesetzt. Er hätte eigentlich
noch eine kleine Belehrung verdient.

Die Ausgaben von 1935 bis heute
als PDF zum Herunterladen und noch
mehr Innsbrucker Stadtgeschichte
finden Sie im Internet unter

www.innsbruckinformiert.at

Die Höhenstraße auf die
Hungerburg wurde erst 1930
errichtet, Bild nach 1930

© ORIG. STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK, SAMMLUNG SOMMER BAND 1, 55

56

8 . o k tob e r 1 9 1 0

Versammlung in Angelegenheit der
Höhenstraße zum Hungerburgboden
Donnerstag abends fand im Gasthof zum Reinerwirt in Hötting eine gut besuchte
Versammlung von Interessenten der Erbauung einer Höhenstraße statt. Wir werden über diese bemerkenswerte Versammlung, die einen durchaus befriedigenden Verlauf nahm in der nächsten Nummer ausführlicher berichten.
1 1 . O k tob e r 1 9 1 0

Ehrenbürgerdiplomüberreichung an Baron Sieberer
Gestern 11 Uhr vormittags erschien Bürgermeister Greil mit den Vizebürgermeistern
Dr. Erler und Dr. Wenin im Sieberischen Waisenhause, um anläßlich des 80. Geburtstages des edlen Stifters Baron Hans v. Sieberer das Ehrenbürgerdiplom der Stadt
Innsbruck zu überreichen. Dasselbe besteht aus einer Silberplatte, welche das Porträt
des Herrn Barons und die Darstellungen des Waisenhauses, Greisenasyls, der Jesuitenkirchtürme, dieser größten Werke des hochverdienten Ehrenbürgers, und auf der
Rückseite das Diplom aufweist. Die Platte wird von zwei Drachen getragen. Die Arbeit
wurde von Professor Biendl an der hiesigen Staatsgewerbeschule ausgeführt.